Die Verschollenen
»Ja, ich nehme an, das war es«, stimmte sie zu. »Fel und diese neue Fünfhunderterste Legion schienen so anders zu sein als das, was Palpatine geschaffen hat, dass es sich anfühlte wie etwas, zu dem ich wirklich gehören möchte.«
Luke runzelte die Stirn. »Du denkst doch nicht ernsthaft daran, Parcks Angebot anzunehmen?«
»Selbstverständlich nicht.« Mara zögerte. »Nein, das ist vielleicht nicht vollkommen zutreffend«, gestand sie. »Ich meine, ich würde bestimmt nicht ohne dich irgendwohin gehen. Aber andererseits …« Sie schüttelte den Kopf.
»Ich weiß«, sagte er. »Die Neue Republik war in der letzten Zeit nicht gerade ein leuchtendes Beispiel dafür, wie man eine Galaxis regiert.«
Mara schnaubte. »Das ist die Untertreibung des Monats«, sagte sie. »All diese dummen kleinen Scharmützel und Konflikte – ich hatte gehofft, das hätte ein Ende gefunden, als wir schließlich diese intakte Kopie des Caamas-Dokuments aufgetrieben hatten. Aber die Hälfte dieser Konflikte brodelt immer noch, und der Senat hat nichts unternommen, um sie beizulegen.«
»Das stimmt nicht ganz«, sagte Luke. »Aber du hast zweifellos mit einigem Recht. Und unter Palpatines Herrschaft ging es erheblich ruhiger zu, nicht wahr?«
»Zumindest, bevor du deine Rebellion in Gang brachtest«, erwiderte Mara. »Dann wurde es wieder laut.«
»Wir haben es versucht«, sagte Luke lächelnd. Dann verblasste sein Lächeln, und er zuckte leicht die Schultern. »Du kannst nicht Was-wäre-wenn spielen, Mara. Palpatine hat vielleicht all diese regionalen Konflikte unterdrückt, aber er unterdrückte auch Freiheit und Gerechtigkeit, besonders die der Nichtmenschen. Wenn ein anderer verantwortlich gewesen wäre …, aber das werden wir nie erfahren.«
»Das verstehe ich alles«, sagte Mara. »Aber darum geht es nicht wirklich. Es geht darum, dass ich angefangen habe, so etwas wie Nostalgie für das Imperium zu entwickeln.«
Sie deutete auf die staubigen Kistenstapel, die sie umgaben. »Und dann sehe ich das hier: Vorräte, sorgfältig angelegt für Menschen, von denen er wusste, dass er sie umbringen würde.« Sie ließ die Hand an die Seite sinken. »Etwas an dieser Kaltblütigkeit war für mich einfach wie ein Schlag ins Gesicht, das ist alles.«
»Ich weiß«, sagte Luke, nahm ihre Hand und drückte sie sanft. »Du hast nie wirklich die Ergebnisse von Palpatines Politik gesehen, nicht wahr?«
»Nein, für gewöhnlich nicht«, sagte Mara seufzend. »Zumindest nicht die Großen. Alderaan und solche Dinge. Überwiegend hatte ich es mit Einzelnen oder kleinen Gruppen zu tun, und die Hälfte von denen waren bestechliche oder verräterische imperiale Würdenträger. Ich habe nie etwas im Ausmaß dieses Projekts gesehen.«
»Es war sinnvoll für ihn, dich von diesen Dingen fernzuhalten«, erklärte Luke. »Du hättest anfangen können zu zweifeln, und das durfte er nicht wagen.«
»Jedi?«, rief Drask.
Mara drehte sich um. Der General war zu einem anderen Kistenstapel nahe der nächsten Tür achtern gegangen und richtete seinen Glühstab auf eine Kiste auf halbem Weg zur Decke. »Kommen Sie her!«
»Was ist denn?« Luke und Mara gingen zu ihm.
»Diese beiden Stapel«, sagte Drask und deutete mit dem Glühstab darauf. »Sie sind von einer anderen Stelle hierher gebracht worden.«
Mara sah Luke stirnrunzelnd an und erhielt im Austausch einen ebenso verwunderten Blick. »Wie meinen Sie das?«, fragte Luke. »Woran können Sie das sehen?«
»In den anderen Lagerräumen folgten all diese Stapel einem bestimmten Muster«, sagte Drask. »Lebensmittel, Kleidung, Ersatzteile, andere Arten von Ausrüstung, Notfallpacks und so weiter. Sie standen alle an festgelegten Positionen, und die prozentualen Anteile waren stets die gleichen.«
Luke sah Mara an. »Verstehst du, was er sagt?«, fragte er.
»Ja«, erwiderte sie. »Wenn man jeden Raum entsprechend der Rate der erwarteten Nachschubnutzung aufteilt, kann man mehr oder weniger einen Bereich nach dem anderen leeren und muss nicht durch ein halbes Dutzend Lagerräume rennen, um zu bekommen, was man will. Es macht es auch einfacher, Dinge zu verteilen, wenn man beschließt, irgendwo eine Kolonie einzurichten.«
»Ah.« Luke nickte. »Jetzt verstehe ich. Man gibt den Kolonisten einen Dreadnaught und sagen wir mal zwei Ebenen Material. Nichts braucht sortiert zu werden, man nimmt einfach alles aus diesen beiden Ebenen an Bord.«
»Genau«, sagte Mara. »Und Sie sagen, diese Stapel sind
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