Die Verschollenen
vorbereitet.«
Mara spürte, wie ihr Magen sich zusammenzog. Die plötzlichen Tode, die sie und Luke an Bord von D-Eins gespürt hatten, waren vielleicht all diese Chiss gewesen, oder auch nur die Gruppe von Kriegern, die Drask in der Andockbucht von D-Vier zurückgelassen hatte. Sie hatte es zu dem Zeitpunkt, als es sich ereignete, nicht genau feststellen können und konnte es auch jetzt nicht.
Und auch wenn einige Chiss überlebt hatten, würde das vielleicht nicht helfen. Selbst wenn die Vagaari sich nicht die Mühe gemacht hatten, alle an Bord zu töten, hatten sie zweifellos das Schiff zerstört. »Mit anderen Worten, wir sollten davon ausgehen, dass wir alleine sind«, schloss sie. »Also gut, Pressor, Sie sagten, D-Drei sei isoliert vom Rest des Projekts. Das bedeutet, dass Sie Schutzanzüge haben müssen, um dorthin und zurück zu gelangen. Funktionieren einige von denen noch?«
»Ein paar Dutzend«, antwortete der Hüter. »Aber wie ich Ihnen schon sagte, wir können die Luken nicht öffnen.«
»Das brauchen wir auch nicht«, erwiderte Mara. »Sie müssen nur eine kleine Röhre rings um die Turbolifttüren bauen, mit mir darin. Ich kann mich durch den Rumpf schneiden, das Rohr hinauf klettern und dann zur Chaf Envoy gelangen.«
»Und wie kommen Sie wieder herein?«, fragte Drask.
»Das werde ich mir später überlegen«, erwiderte Mara. »Was halten Sie davon?«
Über ihnen flackerten die Lichter. »Na wunderbar«, murmelte Pressor und blickte nach oben. »Jetzt sind die Kriecher auch schon im Generator.«
»Was, wir verwenden bereits Generatorenenergie?«, fragte Mara.
»In diesem Teil des Schiffs, ja«, antwortete Pressor. »Die Kriecher sitzen in den Hauptenergieleitungen.«
»Einen Moment mal«, sagte Jinzler stirnrunzelnd. »Sie haben tragbare Generatoren? Wie viele?«
»Vielleicht zehn, die noch funktionieren«, antwortete Pressor. Die Lichter flackerten erneut … »Oder eher neun.«
»Ich habe nie auch nur daran gedacht zu fragen.« Jinzler klang, als ärgerte er sich über sich selbst. »Bringen Sie sie so schnell Sie können zusammen – alle –, und stellen Sie sie in den Fluren auf.«
»Angeschlossen an was?«, fragte Pressor verwirrt.
»Angeschlossen an was Sie wollen«, erwiderte Jinzler. »Lampen, Heizelemente – alles. Aber lassen Sie sie mit voller Kraft laufen, und dann schalten Sie die Hauptreaktoren ab.«
»Das wird nicht funktionieren«, erklärte Drask. »Selbst wenn die Generatoren die Leitungskriecher wirklich anlocken, gibt es viel zu viele von ihnen. Sie werden die Generatoren rasch überladen und ihre Leitungen zerstören, und dann kehren sie zu den größeren Energiequellen zurück.«
»Stimmt«, sagte Jinzler mit angespanntem Lächeln. »Aber das wird nur geschehen, wenn die Würmer die Generatoren tatsächlich erreichen.«
Er wandte sich Pressor zu. »Aber das werden sie nicht, denn wir werden um jeden Generator einen Graben mit Salzwasser anlegen. Die Würmer kriechen hinein, schließen ihr System kurz und sterben.«
»Tatsächlich?«, sagte Pressor. »Davon habe ich noch nie gehört.«
Jinzler zuckte die Achseln. »Ein Trick, auf den wir gekommen sind, als ich mich nach dem Klonkrieg im Hadar-Sektor herumtrieb. Es ist ziemlich widerwärtig, aber es funktioniert.«
»Ich sage den Techs sofort Bescheid«, sagte Pressor und holte sein Kom heraus. »Sie hatten wirklich eine interessante Laufbahn, Botschafter.«
Jinzlers Antwort, wenn er denn eine gab, entging Mara, weil ein plötzliches Aufflackern von Emotion ihre Aufmerksamkeit erregte. »Irgendwas stimmt nicht«, sagte sie, nahm das Lichtschwert vom Gürtel und eilte zur Tür. Pressor war schon vor ihr da, öffnete die Tür und duckte sich hindurch.
Jetzt konnten sie im Flur Geschrei hören.
»Kommen Sie«, knurrte Pressor, zog seinen Blaster, und er und Mara rannten den Flur entlang.
Sie kamen um eine Biegung und wären beinahe mit einem Dutzend Techs und Zivilisten zusammengestoßen, die in die Gegenrichtung rannten. »Sie sind wieder da!«, keuchte einer der Techs und deutete hinter sich, während er Pressor auswich. »Im Turbolift.«
Pressor fluchte und aktivierte sein Kom. »Alle Friedenshüter zum vorderen Steuerbordrohr«, befahl er. »Die Vagaari sind wieder da.«
»Das verstehe ich nicht«, widersprach Mara und versuchte, sich im Laufen mit der Macht zu verbinden. Aber es war zu schwierig, Nichtmenschen wahrzunehmen, um über den Lärm der Panik rings umher mehr herausfinden zu können.
Weitere Kostenlose Bücher