Die Verschollenen
»Wie geht es dir?«
»Gut«, sagte das Mädchen und sah die anderen nacheinander an, während die Tür wieder zuglitt. Wahrscheinlich zählte sie, wer die meisten Verbände hatte, dachte Mara mit einem Aufflackern von Heiterkeit. »Geht es Luke gut?«, fragte Evlyn. »Ich meine, Meister Skywalker? Er hat mir das Leben gerettet, als das Rohr explodierte.«
»Er ist in Ordnung«, versicherte Mara. Rosemari führte ihre Tochter zu einer weiteren Liege. »Und was die Lebensrettung angeht, denke ich, ihr beide seid da ziemlich quitt.«
»Wie meinen Sie das?«, fragte Rosemari mit seltsamer Schärfe. »Evlyn hat nichts getan.«
»Selbstverständlich hat sie das«, verbesserte Mara. »Evlyn hat die Turbolift-Falle in genau dem richtigen Augenblick wieder aktiviert, um die Kabine kurzzuschließen und durch die Drehung fallen zu lassen, bevor der Sprengstoff explodierte. Wenn sie das nicht getan hätte, wäre es die halb zerstörte Decke gewesen, die den größten Teil der Wucht abbekommen hätte, nicht die Kabinenwand, und es wären erheblich mehr Splitter mit hoher Geschwindigkeit durchgekommen. Eine solche Zeiteinteilung ist nur mithilfe der Macht möglich.«
»Aber Sie werden es ihnen nicht sagen, nicht wahr?«, flehte Rosemari. »Bitte.«
»Sie mögen Jedi hier nicht, Mara«, sagte Fel leise. »Ich weiß nicht genau, warum, aber sie mögen sie nicht.«
»Wir mögen sie nicht nur nicht, Commander«, sagte Pressor finster. »Wenn der Rat jemanden als Jedi bezeichnet, werden sie sofort nach Drei geschickt.«
»Sprechen Sie von D-Drei?«, fragte Jinzler. »Dreadnaught Nummer drei?«
»Ja«, antwortete Pressor. »Die Verbindungsrohre zwischen diesem Schiff und dem Rest wurden während des Angriffs und Absturzes zerstört oder brachen zusammen, und so ist es von allen anderen isoliert. Uliar und die anderen Überlebenden haben alle mit Jedi-Eigenschaften dorthin verbannt.«
»Ich dachte, dafür wäre die Quarantäne auf D-Sechs gedacht«, sagte Fel.
Pressor schüttelte den Kopf. »Die ist für Leute, die sie verdächtigen , die Macht zu benutzen«, sagte er. »Nach Drei werden sie geschickt, sobald der Rat einigermaßen sicher ist.«
» Einigermaßen sicher , sagten Sie?«, fragte Su-mil sanft. Sein fremdartiges Gesicht war vollkommen ausdruckslos. In gewisser Weise, dachte Mara, wirkte er ohne seine Rüstung noch gefährlicher. »Und wie sicher ist das?«
Pressor wandte den Blick ab. » Sie sind vollkommen sicher«, sagte er. »Der geschäftsführende Rat. Für den Rest von uns kann ich nicht sprechen.«
Er sah Mara an. »Und es ist nicht wirklich eine Todesstrafe«, fuhr er mit einer seltsamen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Verlegenheit fort. »Es gibt dort genügend Lebensmittel und Energie. Man kann ein ganzes Leben dort einigermaßen bequem verbringen.«
»Aber in vollkommener Isolation«, sagte Su-mil finster. »Sie verurteilen diese Leute zu einem Leben in Einsamkeit.«
Pressor seufzte. »Wir haben es nur zweimal getan«, sagte er. »Zumindest bis jetzt.«
»Sie werden sie nicht dorthin schicken, Jorad«, sagte Rosemari. »Das dürfen Sie nicht!«
Sie fuhr zu Mara herum. »Sie können sie doch mitnehmen, oder?«, fragte sie. »Sie können sie mitnehmen, wenn Sie gehen.«
»Der Plan war, Sie alle mitzunehmen«, sagte Mara. »Leider hat diese Möglichkeit, solange wir nicht hier herauskommen und zur Chaf Envoy zurückgelangen können, keine große Zukunft.«
»Ich habe vor ein paar Minuten mit einem der Techs gesprochen«, sagte Pressor. »Die meisten Drucktüren funktionieren schon seit Jahren nicht mehr, und die meisten von denen, die funktioniert haben, sind nun von diesen verfluchten Leitungskriechern beschädigt. Solange wir nicht ein paar von ihnen wieder funktionsfähig machen können, werden wir nicht imstande sein, die Turbolift-Türen oder eine der äußeren Luken zu öffnen, ohne all unsere Luft zu verlieren.«
Er sah Drask an. »Ich nehme an, Sie haben immer noch nichts von Ihrem Schiff gehört?«
Der General schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er. »Und ich glaube auch nicht mehr, dass ich noch etwas hören werde.«
»Glauben Sie, sie sind alle tot?«, fragte Pressor.
Drask schloss die Augen. »Die Besatzung eingeschlossen befanden sich siebenunddreißig Krieger an Bord der Chaf Envoy «, sagte er. »Und da draußen waren vielleicht dreihundert Vagaari.« Er öffnete die Augen zu rot glühenden Schlitzen. »Sie waren nicht auf einen so vernichtenden Angriff
Weitere Kostenlose Bücher