Die Verschollenen
früher genug Reparaturdroiden gab, um selbst die Schäden zu beheben, die Thrawn dem Rumpf zugefügt hat. Und selbst wenn keiner von ihnen mehr funktionieren würde, hat Estosh doch sicher ein paar Druckanzüge mitgebracht, die sie benutzen könnten, um die Reparaturen selbst vorzunehmen.«
»Aber das haben sie nicht getan«, sagte Luke nachdenklich. »Warum nicht?«
»Weil wir, wenn wir ins Rohr gekommen und den Riss geflickt vorgefunden hätten, vielleicht eine andere Richtung eingeschlagen hätten«, schloss Mara finster. »So konnten sie einigermaßen sicher sein, wo wir hereinkommen würden, und sich darauf konzentrieren, diesen Flur so gut wie möglich in eine Todesfalle zu verwandeln.«
Sie nickte zu der Wand vor ihm hin. »Warum also sollte es bei diesem Teil anders sein?«
»Gute Frage«, stimmte Luke zu, schaltete das Lichtschwert wieder ab und trat beiseite. »In diesem Fall solltest du das lieber übernehmen.«
Es brauchte drei vorsichtige Kratzer, bis sie ein winziges Loch in die Wand geschnitten hatte. Und tatsächlich erwies es sich als sehr gut, dass er ihr den Vortritt gelassen hatte.
»Na wunderbar«, sagte sie finster, nachdem sie an der Flüssigkeit geschnuppert hatte, die an der Wand herunterlief. »Reaktant-Treibstoff, den man normalerweise ganz bestimmt nicht nahe einem Pumpenraum unterbringen würde. Estosh bietet uns freundlicherweise die Gelegenheit, uns selbst in Brand zu setzen.
»Wie großzügig von ihm«, sagte Luke und blickte zur Decke auf. »Ich frage mich, ob sie je gesehen haben, wie hoch ein Jedi springen kann.«
»Das glaube ich nicht«, erwiderte sie. »Aber es würde keinen Jedi brauchen, um über die Leitungen, die an diesen Wänden angebracht sind, zur Decke zu klettern. Wenn sie sorgfältig waren, haben sie das nächste Stockwerk sicher ebenfalls mit einer Falle versehen.«
»Stimmt«, gab er zu. »Was ist mit unten? Hast du eine Ahnung, was unter uns liegt?«
»Für gewöhnlich wären das Anlagen zur Aufrechterhaltung der Atmosphäre und anderes klotziges Zeug«, sagte Mara. »Kein Ort, an dem man ein Lichtschwert nach dem Zufallsprinzip einsetzen möchte.«
»Wir können also nicht nach unten, nach oben oder zur Seite ausweichen, und vor der Tür gibt es nichts als Wolvkils und Splittergranaten.« Luke sah sich um.
»Und wir haben jetzt auch noch ein Treibstoffleck«, erinnerte Mara ihn. »Irgendwelche Ideen?«
Lukes Blick blieb an den beiden summenden Pumpen hängen. Sie waren beide beinahe zwei Meter hoch, und die vordere Abdeckung des Gehäuses sah aus wie eine rechteckige flache Schale mit abgerundeten Ecken und Kanten. »Ja«, sagte er und öffnete einen der Deckel. Er war ebenso massiv wie der Rest des Gehäuses, und der Rand ringsum war beinahe zehn Zentimeter hoch. »Montieren wir diese Deckel ab.«
Er zündete sein Lichtschwert, schnitt die Scharniere ab und packte den Deckel mit der Macht, als er begann, schwerfällig auf ihn zuzufallen. »Ich hoffe, du hast nicht vor, diese Dinger als Schilde zu benutzen«, warnte Mara, die den anderen Deckel freischnitt. »Da draußen sind schrecklich viele Granaten.«
»Nein, ich habe etwas anderes im Sinn«, versicherte Luke ihr, lehnte den Deckel gegen die Wand an der Tür und schaltete das Lichtschwert wieder ab. »Zeit, uns nach oben zu begeben.« Er packte zwei Rohre, die an der Wand befestigt waren, und begann zu klettern.
Mara folgte ihm schweigend, eindeutig verwirrt, aber bereit, sich darauf einzulassen. Auf halbem Weg nach oben spürte er, wie sie plötzlich verstand. »Das sollte genügen«, sagte sie, als sie etwa zwei Meter vom Deck entfernt waren. Er schaute über seine Schulter, verband sich mit der Macht und hob die beiden Deckel, sodass sie direkt hinter ihm und Mara in der Luft schwebten, mit den Schalenseiten nach oben. »Bereit?«, fragte er.
Ihre Antwort war das Zischen ihres Lichtschwerts. Sie streckte die Hand zu der Wand mit dem Leck aus und stieß die Klinge hindurch.
Mit plötzlichem Gurgeln wurde das Rinnsal zu einer Flut, und der intensiv riechende Treibstoff floss die Wand herunter und auf den Boden. »Achte auf den Zeitpunkt«, warnte Luke, als die schwappende Flüssigkeit begann, den kleinen Raum zu füllen. »Vergiss nicht, dass die Ränder an diesen Dingern nur etwa zehn Zentimeter hoch sind.
»Ich weiß«, versicherte Mara ihm. Sie hatte das Lichtschwert schon wieder am Gürtel hängen und ihre Ärmelwaffe gezogen. »Halte dich bereit … jetzt! «
Auf ihren durch die Macht
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