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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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lauten, in die Festung einzudringen und ihn lebendig gefangen zu nehmen«, berichtete Twister. »Und wie ich sagte, man hat mir die Gründe für diese Befehle nicht mitgeteilt.«
    »Dann will ich Ihnen sagen, was wir denken«, sagte Su-mil. »Wir denken, Ihr Imperium der Hand will einen Handel mit dem Kriegsherrn abschließen – aber es wäre ein tödlicher Handel, der alle vernichten wird, die daran beteiligt sind. Wir glauben, Sie haben die Eickarie nur vereint, um eine bessere Position bei diesem Handel zu haben.«
    »Das ist lächerlich«, antwortete Twister sofort. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Für… meine Generale so etwas tun würden.«
    »Warum nicht?«, fragte Ha-ran. »Sind die Relikte und Schätze der Eickarie denen, die die Sterne bereisen, nichts wert?«
    »Oder vielleicht ist der Kriegsherr bereits einer Ihrer Verbündeten«, fügte Su-mil hinzu. »Kein Eickarie hat ihn jemals ohne seine Rüstung gesehen. Er könnte durchaus ein Mensch sein wie Sie selbst.«
    Twister holte tief Luft. Leider war das ebenfalls ein sehr gutes Argument. Soweit er informiert war, wusste kein Imperialer, was für eine Art von Wesen sich in der kunstvollen Rüstung verbarg.
    Aber die Möglichkeit, dass es sich um einen abtrünnigen Imperialen handeln könnte, war ihm bisher noch nicht in den Sinn gekommen. »Ich kenne die Gründe für meine Befehle nicht«, sagte er. »Aber das hier ist mein dritter Feldzug für das Imperium der Hand. Und ich habe die Geschichte vieler anderer studiert. Meine Anführer haben zweifellos ihre Fehler gemacht, aber sie haben jene, die ihnen vertrauten, niemals verraten.«
    »Es ist also alles eine Frage des Vertrauens?«, fragte Su-mil.
    »Am Ende ist es das für uns alle«, sagte Twister. »Vertrauen zu Ihren Anführern und Verbündeten, und Loyalität gegenüber denen, die Ihnen vertrauen.«
    Er deutete zur Tür. »Und im Augenblick verlassen sich meine Kameraden da draußen, dass wir ihre Flanke vor einem Angriff schützen. Also möchte ich Sie bitten, dass Sie uns wieder gehen lassen, damit wir dieses Vertrauen nicht enttäuschen.«
    Einen Augenblick lang schwiegen alle. Su-mil sah ihn an, und seine Glanzlichter veränderten leicht die Farbe, während er nachdachte. Dann kehrten sie wieder zu ihrem ursprünglichen Orangeton zurück. »Ich möchte Ihnen einen Handel vorschlagen«, sagte er. »In den Kerkern dieser Festung, in die Sie eindringen wollen, befinden sich hunderte von Eickaries, die im Lauf der Jahre vom Kriegsherrn und seinen Soldaten eingesperrt wurden. Die meisten haben kein schlimmeres Verbrechen begangen, als sich seiner Tyrannei zu widersetzen. Werden Sie und ihre Kameraden sich verpflichten, diese Leute freizulassen, bevor Sie den Kampf zur letzten Zuflucht des Kriegsherrn tragen?«
    Twister spürte, wie ihn ein unbehaglicher Schauder überlief. Er war nicht dazu ausgebildet, mit diesen Leuten zu verhandeln. Und er war ganz bestimmt nicht autorisiert, eine taktische Übereinkunft mit ihnen abzuschließen.
    Ausgebildet, sich auf dem schmalen Grat zwischen Gehorsam und Initiative bewegen zu können …
    »Ich bin nicht sicher, dass ich ein solches Versprechen abgeben kann«, sagte er vorsichtig. »Meine Befehle sind sehr klar, und das Leben meiner Kameraden hängt von ihrer Befolgung ab. Der größte Teil der äußeren Verteidigungsanlagen wird von der inneren Festung des Kriegsherrn aus kontrolliert – je eher wir sie erobern können, desto schneller wird der Kampf zu Ende sein.«
    »Wir werden die Eickarie-Gefangenen bestimmt freilassen«, fügte Shadow hinzu. »Aber es kann sein, dass wir das erst tun können, nachdem wir den Kriegsherrn festgenommen haben.«
    »Ich verstehe Ihren Konflikt«, saget Su-mil. »Vielleicht kann ich den Handel für Ihre Lippen ein wenig süßer machen. Wenn Sie mir rechtshändig versprechen, die Gefangenen freizulassen, werde ich Sie auf einem Weg in die Festung führen, von dem der Kriegsherr nichts weiß.«
    Die anwesenden Eickaries wurden unruhig, ein Echo der Unruhe, die Twister auch bei seinen eigenen Leuten feststellen konnte. Offenbar hatte Su-mils Angebot alle überrascht. »Von was für einer Art Weg reden wir hier?«, fragte er. »Ist er in der Nähe? An der Oberfläche, in der Luft oder unterirdisch?«
    »Sag es ihm nicht!«, fauchte Ha-ran. »Das hier ist unser Kampf, nicht der ihre. Unsere Verantwortung, nicht die ihre.«
    »Er befindet sich ganz in der Nähe«, sagte Su-mil, die großen Augen auf Twister

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