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Die Verschollenen

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Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Jedi ausleihen können, als wir begonnen haben, den Sternhaufen zu studieren. Das hätte zweifellos viele Leben gerettet.«
    Luke zog die Brauen hoch. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie gerade erst angefangen haben, diese Zuflucht zu schaffen?«
    »Ich habe einen kleinen Scherz gemacht«, gab Formbi zu. »Nein, wir haben schon vor über zweihundert Jahren begonnen, den Sternhaufen zu studieren – lange bevor wir auch nur von Ihrer Existenz wussten.« Er drehte sich wieder um und sah die Geroons auf dem Display an. »Obwohl ich sagen kann, dass wir erst in den letzten fünfzig Jahren unsere Arbeiten mit solcher Dringlichkeit fortgesetzt haben«, gab er zu. »Zum Glück stehen sie nun kurz vor der Vollendung.«
    »Aha«, sagte Luke. Vor fünfzig Jahren – etwa zu dem Zeitpunkt, als das Extragalaktische Flugprojekt in dieser Region erschienen war – war die Alte Republik der »entschlossene Feind« gewesen, dessentwegen sich die Chiss solche Sorgen gemacht hatten, dass sie ernsthaft angefangen hatten, sich ein Versteck zu bauen? Oder hatten sie den Aufstieg Palpatines und des Imperiums vorhergesehen? Thrawn wäre sicher dazu imstande gewesen, wenn die anderen Anführer ihn nur angehört hätten.
    Es hätte vermutlich sogar funktioniert. Selbst ein so arroganter Mann wie Großmufti Tarkin hätte gezögert, seinen Todesstern in ein solches Labyrinth zu bringen. »Ich verstehe nun, wieso Ihr Volk sich nicht mit Präventivschlägen abgibt«, stellte er fest. »Mit einer solchen Zuflucht können Sie es sich leisten, dem Feind den ersten Schuss zu überlassen.«
    Formbi fuhr scharf zu ihm herum. »Das hat nichts mit der Redoute zu tun«, erklärte er steif. »Es ist ausschließlich eine Sache der Ehre und Moral. Die Chiss sind niemals das angreifende Volk. Wir können und werden keinen Krieg führen, solange wir nicht angegriffen werden. Das ist seit tausend Jahren Gesetz, Meister Skywalker, und wir werden nicht davon abweichen.
    »Ich verstehe«, erklärte Luke hastig, verblüfft über Formbis vehemente Reaktion. Kein Wunder, dass Thrawn und seine aggressive militärische Philosophie mit dieser Ethik so unvereinbar gewesen waren. »Ich wollte auch nichts anderes andeuten. Bitte verzeihen Sie mir, dass ich mich nicht klarer ausgedrückt habe.«
    »Ja, selbstverständlich«, sagte Formbi, und das Feuer in seine Augen ließ ein wenig nach, als er sich wieder zusammennahm. »Und verzeihen Sie mir Ihrerseits meinen Ausbruch. Dieses Thema … sagen wir einfach, es war in der letzten Zeit eine Sache heftiger Diskussionen bei den neun herrschenden Familien.«
    Luke zog die Brauen hoch. »Oh?«
    »Ja«, sagte Formbi in einem Tonfall, der Luke nahelegte, das Thema fallen zu lassen. »Ich danke Ihnen für Ihr Hilfsangebot, aber wir werden Ihre Jedi-Navigationskräfte sehr wahrscheinlich nicht brauchen.«
    Luke verbeugte sich. »Wie Sie wünschen, Aristocra. Sollten Sie es sich anders überlegen, sind wir jederzeit bereit zu helfen.« Dann drehte er sich um und kehrte zu Mara zurück, und er fragte sich abermals, wie Leia es schaffte, Diplomatie so mühelos aussehen zu lassen.
    Die Geroons schienen ihr Gespräch beinahe beendet zu haben. Der Geroon auf dem Schirm summte etwas, das sich anhörte wie eine Kreuzung zwischen einer militärischen Fanfare und einem huttischen Opernausschnitt, und danach setzte Bearsh zu seiner ebenso melodischen Antwort an.
    »Worum ging es denn da?«, fragte Mara, als Luke zu ihr zurückkehrte.
    »Ich habe Formbi unsere Hilfe beim Navigieren angeboten«, sagte Luke stirnrunzelnd. Auf den Zügen seiner Frau stand eine neue Anspannung, die noch nicht da gewesen war, als er sie vor einer Minute verlassen hatte. »Er sagt, sie schaffen es schon selbst. Was ist los?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Mara und kniff die Augen zusammen, um sich forschend umzusehen. »Etwas hat mich plötzlich berührt …«
    »Etwas Schlimmes?«, fragte Luke und dehnte seine Machtwahrnehmung aus, um ihre Gedankenmuster zu erfassen. »Etwas Gefährliches?«
    »Etwas, das nicht stimmt«, sagte sie. »Etwas, das ganz und gar nicht stimmt. Nicht gefährlich, das glaube ich nicht, zumindest nicht an sich. Nur … es stimmt einfach nicht.«
    Auf der anderen Seite des Beobachtungsdecks verstummte der zweistimmige Gesang. »Ich danke Ihnen, Aristocra Formbi«, sagte Bearsh nun wieder in seinem gespreizten Basic. Nach der Geroon-Sprache klang dies erstaunlich langweilig. »Meine Leute bedauern, dass sie nicht alle die Helden des

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