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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Chiss reagierten überwiegend neutral auf Maras Anwesenheit und die vielen Fragen, die sie ihnen bei ihrer Besichtigung stellte. Drask war weiterhin mürrisch höflich, wenn sie ihm begegnete, obwohl Mara nicht hätte sagen können, wie viel von dieser Höflichkeit mit Mara selbst zu tun hatte und wie viel auf die Tatsache zurückzuführen war, dass Formbis Adjutantin neben ihr stand, bereit, jeden Verstoß gegen die Regeln angemessenen Verhaltens gegenüber den Gästen des Aristocra zu melden.
    Formbi war noch beschäftigter als der General und verbrachte den größten Teil seiner Zeit in Gesprächen mit seinen beiden anderen Helfern, Drask, Talshib oder den anderen Offizieren des Schiffs. Mara sah ihn ein paar Mal, aber nur aus der Ferne, und für gewöhnlich befand er sich dann in angeregtem Gespräch mit jemandem. Nach der ersten gemeinsamen Abendmahlzeit begann er auch, anderswo zu essen, und überließ die Gastgeberpflichten überwiegend Feesa und Talshibs Offizieren.
    Soweit sie sagen konnte, blieben Fel und seine Sturmtruppler ebenfalls weitgehend unter sich und ließen sich die meiste Zeit nicht sehen. Bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen sie außerhalb der Mahlzeiten auf Fel stieß, war er freundlich, aber sie berichtete Luke, dass sie unter dieser Oberfläche eine gewisse Unruhe wahrnehmen konnte. Keiner von ihnen erwähnte mehr die gestohlenen Datenkarten.
    Und obwohl Mara jederzeit zugegeben hätte, dass sie es nicht beweisen konnte, hatte sie doch das deutliche Gefühl, dass Jinzler sie mied.
    Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, dachte Luke, verhielt sich der angebliche Botschafter nicht sehr klug. Mara sprach es nicht aus, aber es fiel ihm nicht schwer, zwischen den Zeilen zu lesen und zu erkennen, dass sie sich am Mittag des zweiten Tags fest vornahm, Jinzler bewusst aufzusuchen, wo und wann immer sie konnte.
    Selbst dann war der angebliche Botschafter meist nicht zu finden. Das ärgerte Mara nur umso mehr, und als Luke spätabends in ihrem Quartier vorschlug, sie solle sich vielleicht ein wenig zurückhalten, nahm sie ihm das etwa eine Stunde lang gewaltig übel.
    Zum Glück rief Formbi spät am Abend des zweiten Tags die Passagiere zum Beobachtungsdeck der Kommandozentrale.
    Aber nicht, wie sich zeigen sollte, aus dem Grund, den alle vermuteten.
     
    »Ich heiße Sie alle im Bereich der Kommandostation Brask Oto willkommen«, verkündete Formbi und deutete auf die Masse aus glänzend weißem Metall in Gestalt einer doppelten Pyramide, die in der Mitte des Hauptdisplays zu sehen war. »Wir haben einen Punkt in unserer Reise erreicht, an dem Sie noch einmal alle innehalten und nachdenken sollten.«
    Von den Geroons ging ein Summen aus, als schwebte eine Gruppe von Honigschwirrern über einem viel versprechenden blühenden Busch. »Innehalten und worüber nachdenken?«, fragte Bearsh. »Haben wir das Extragalaktische Flugprojekt noch nicht erreicht?«
    »Nein«, sagte Formbi. »Wie ich sagte, Sie sind hier, um nachzudenken.«
    »Aber man sagte uns, wir seien eingetroffen!« Luke hatte Bearsh noch nie so aufgeregt erlebt. Das war kein Wunder, denn die Geroons hatten sich für den vermeintlichen Anlass gewaltig in Schale geworfen. Sie trugen nicht nur kunstvolle Gewänder, die mit bearbeiteten Metallfäden verziert waren und doppelt so schwer wirkten wie ihre übliche Kleidung, sie hatten sich auch alle zu dieser Besprechung ihre Wolvkils um die Schultern gelegt. Wenn man bedachte, dass es für sie auf dem Chiss-Schiff ohnehin schon unangenehm warm war, mussten sie unter diesen Lasten gewaltig schwitzen.
    »Wir haben die Stelle erreicht, an dem der schwierige Teil unserer Reise beginnt«, sagte Formbi geduldig. »Alle müssen von den Gefahren wissen, denen wir gegenüberstehen werden, und dann eine letzte Entscheidung treffen, ob Sie weiter mitkommen wollen.«
    »Aber …«
    »Geduld, Verwalter Bearsh«, versuchte Jinzler, den Geroon zu beruhigen. Selbst hier, bemerkte Luke, stand der angebliche Botschafter so weit von den beiden Jedi entfernt, wie er konnte, ohne dass es auffallen würde. »Hören wir, was er zu sagen hat.«
    »Danke, Botschafter.« Formbi nickte Jinzler zu. Er deutete hinter sich, und die Station verschwand von dem Display.
    Luke holte scharf Luft, und von allen anderen kamen ebenfalls Laute des Staunens. Denn nun war auf dem großen Schirm ein runder Sternhaufen von verblüffender Schönheit zu sehen, hunderte von Sternen, die in einem relativ kleinen Bereich eng

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