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Die Verschollenen

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Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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tief Luft. Das Spiel hatte also begonnen. Zeit, sich zurückzulehnen und es weiterlaufen zu lassen. »Du wirst die Chance dazu erhalten«, versprach er Grappler leise. »Das garantiere ich.«

10
    Die Suche nach dem Ungeziefer begann früh am nächsten Morgen mit acht Chiss, die paarweise arbeiteten und mit Atmosphäresonden bewaffnet waren, im Bug und im Heck begannen und jeden Raum, jeden Schrank, jedes Leitungsbündel, jedes Zugangspaneel und jedes Ausrüstungsstück an Bord der Chaf Envoy prüften. Sie erreichten die Jadeschwert gegen Mittag, und Mara sah mit höflichem, aber unerschütterlichem Schweigen zu, wie sie methodisch ihr Schiff durchsuchten.
    Zum Glück erwies sich Formbis Vorhersage als zutreffend. Die Chiss fanden keine Spur von Leitungskriechern. Nach einer halben Standardstunde verschwand die Suchmannschaft wieder im Transfertunnel und ließ nichts zurück als das schwache metallische Aroma ihrer Ausrüstung.
    Fels imperialer Transporter wurde im gleichen Tempo und mit gleicher Effizienz durchsucht. Für den Shuttle der Geroons hingegen brauchten die Chiss mehr als dreimal so lange. Das hatte überwiegend mit der Tatsache zu tun, dass so viel an dem Schiff repariert, neu zusammengebaut oder ersetzt worden war, dass es so gut wie keine versiegelten Module mehr gab, wie sie die meisten Schiffe hatten und die man nicht durchsuchen musste. Die Suche hätte sogar noch länger gedauert, wären nicht die Kabinen und der Lagerraum, die Luke bei seinem ersten Besuch bemerkt hatte, ohnehin vakuumversiegelt gewesen. Die Chiss bestätigten die Druckverhältnisse, versicherten Luke, dass Leitungskriecher nicht im luftleeren Raum leben konnten und zogen weiter.
    Die gesamte Prozedur dauerte den größten Teil des Tages. Am Ende wurde nichts gefunden.
    »Wir haben also offenbar zwei Möglichkeiten«, sagte Luke zu Mara, als sie im vorderen Salon saßen und zusahen, wie der Hyperraum vorbeizog. »Entweder ist eine einzelne Gruppe von Leitungskriechern eingedrungen, und sie haben alles andere ignoriert, während sie sich bis beinahe zur Mitte des Schiffs vorarbeiteten. Oder jemand hat sie hereingebracht und bewusst an dieser Stelle ausgesetzt.«
    »Rate mal, für welche ich mich entscheiden würde«, forderte Mara ihn auf.
    »Ich weiß, welche du nehmen würdest«, sagte Luke trocken. »Und ich frage mich, ob unser Saboteur nur diese eine Gruppe von Würmern hatte. Was, wenn ihm nicht gelungen wäre, was er vorhatte, und er eine weitere Ablenkung gebraucht hätte?«
    »Vielleicht hatte er ja ein paar Extrakriecher und hat sie im All entsorgt, bevor die Suche begann«, schlug Mara vor.
    »Und das bedeutet was?«, fragte Luke. »Dass er die Nerven verloren und die Beweise vernichtet hat, obwohl er noch nicht fertig war?«
    »Wahrscheinlicher ist, dass er gestern Abend erreicht hat, was er wollte«, sagte Mara. »Und das beunruhigt mich nun wirklich.«
    »Warum?«
    »Weil ich keine Ahnung habe, was das gewesen sein soll. Drask hat sämtliche Ausrüstung im vorderen Drittel des Schiffs überprüfen lassen und nichts finden können. Also wozu sollte diese Ablenkung gut sein?«
    Luke strich sich nachdenklich übers Kinn. »Vielleicht sucht Drask an der falschen Stelle«, spekulierte er. »Vielleicht haben wir es mit einer Ablenkung in zwei Stufen zu tun: Leitungskriecher in den Steuerungsleitungen und gelöschtes Licht im Bug, während die wirkliche Arbeit woanders stattfand.«
    »Na gut«, sagte Mara. »Aber wo? Und worum ging es? Vergiss nicht, dass die Chiss heute jeden Kubikzentimeter des Schiffs durchsucht haben.«
    »Auf der Suche nach Leitungskriechern.«
    »Auf der Suche nach allem Möglichen«, verbesserte Mara ihn. »Ich habe beobachtet, wie sie in der Schwert vorgegangen sind, Luke. Sie mögen in erster Linie damit beschäftigt gewesen sein, Luftproben zu nehmen, aber sie haben sich auch gut umgesehen. Wenn es hier weitere Waffen, Sprengstoff oder irgendetwas Ungewöhnliches gegeben hätte, hätten sie es bemerkt. Und ich wette, das trifft noch mehr für die Schiffe der Imperialen und der Geroons zu.«
    »Wahrscheinlich«, gab Luke zu. Draußen wich das fleckige Bild Sternenlinien, die sich dann zu Sternen zusammenzogen. Ein weiterer Navigationsaufenthalt. Er fragte sich, über wie viele Verteidigungsstellungen die Chiss wohl an dieser Stelle verfügten. »Also, was tun wir als Nächstes?«
    »Leider hängt das wahrscheinlich von dem Saboteur ab.« Mara schien damit alles andere als glücklich zu sein. »Die

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