Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn

Vom Netzwerk:

Wartungstunnel, der rechts von ihrem Flur abzweigte.
    Die anderen drei Soldaten waren sofort an seiner Seite und stellten sich in einem Halbkreis zwischen dem Kriechtunnel und dem Rest der Gruppe auf, die Waffen auf die Öffnung gerichtet. »Ruhig«, warnte Fel. »Wenn geschossen wird, wollen wir nicht diejenigen sein, die damit anfangen.«
    Leise, aber gleichmäßige Schritte waren zu hören. Mara zog ihr Lichtschwert, aktivierte es aber nicht, und verband sich mit der Macht. Es schien in dieser Richtung keine feststellbare Präsenz zu geben. »Wahrscheinlich ein Droide«, sagte sie.
    »Welcher gehfähige Droide könnte durch diese Öffnung passen?«, widersprach Fel.
    Ein paar Sekunden später erhielt er seine Antwort, als ein flacher, schwer verbeulter Kasten von etwa einem halben Meter Länge und ein paar Zentimetern Höhe auf beschädigten Ketten in Sicht rollte. »Ein rollender Droide, der gewaltig hinkt?«, schlug Luke vor, als eine der Ketten ein leises Klatschen erzeugte, das genau wie ein Schritt klang. »Was ist das, ein Bodenreiniger?«
    »Wahrscheinlich, und ich nehme an, er kann auch kleine Gegenstände tragen«, sagte Fel und trat zurück, als der Droide an seinen Füßen vorbei zu einem Haufen zerbrochenen Isoliermaterials rollte und dabei im Staub schwache Kettenspuren hinterließ. »Ein Teil des Hauptreinigungssystems, würde ich sagen.«
    »Aha«, sagte Luke und warf Mara einen Blick zu.
    Sie nickte. Angesichts der Staubschichten, die hier auf allem lagen, war es reichlich unwahrscheinlich, dass der Reiniger gerade dann seine monatliche oder jährliche Tour begonnen haben sollte, als sie aufgetaucht waren. Vermutlich war er mit einer Holocam und einem Kom ausgerüstet und ausgeschickt worden, um die Eindringlinge zu überprüfen.
    Oder er sollte als Köder dienen.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit von dem Droiden ab und spähte wieder in den Flur vor ihnen. Es gab zu viel Schutt, um weit sehen zu können, aber der Flur schien dort ein wenig breiter zu werden. Eine ideale Stelle für einen Hinterhalt. Sie sah Luke an und nickte in diese Richtung; er erwiderte das Nicken und erkundete das Terrain.
    »Es ist wirklich erstaunlich«, sagte Bearsh und schüttelte staunend den Kopf, als er beobachtete, wie der Reinigungsdroide zwei schlanke Arme ausfuhr und begann, die Isolierungsstücke zu sortieren. »Das ist also ein Droide. Und er funktioniert ganz von allein?«
    Einer der Soldaten schaute Luke hinterher, als dieser hinter einem Stück herabhängenden Deckenmaterials verschwand, und seine Brustrüstung hob sich ein wenig, als er Luft holte, um etwas zu sagen. Mara schüttelte warnend den Kopf. Der Helm des Soldaten neigte sich leicht, doch er schwieg. »Dieser hier ist wahrscheinlich mit einem zentralen Haushaltscomputer verbunden«, sagte Jinzler zu dem Geroon. »Kleine Einheiten wie diese haben nicht die logische Kapazität, vollkommen unabhängig zu arbeiten.«
    »Aha«, sagte Bearsh. »Aber es gibt welche, die das können, nicht wahr?«
    »Alle möglichen Arten«, bestätigte Jinzler. »Alles von Protokolldroiden über Astromechdroiden bis zu medizinischen Droiden.«
    »Und Kampfdroiden und Droidekas?«, fragte ein anderer Geroon. »Funktionierten sie ebenfalls unabhängig?«
    »Ein paar der späteren Versionen waren dazu in der Lage«, sagte Jinzler. »Aber die meisten wurden von einem zentralen Computersystem aus gelenkt.«
    »Eine Furcht erregende Waffe«, murmelte Bearsh.
    »Nicht wirklich«, sagte Fel. »Das gesamte Konzept einer Droidenarmee ist dieser Tage ziemlich überholt, zumindest im Imperium der Hand. Wie sieht es in der Neuen Republik aus, Botschafter?«
    »Ein paar Systeme benutzen immer noch Droidekas«, sagte Jinzler. »Überwiegend kleinere Kolonien auf unterentwickelten Planeten in Regionen, wo man nachts Wachen braucht, um die Siedlungen gegen Raubtiere zu schützen.«
    Bearsh schauderte. »Solch gewaltige Kraft liegt in Ihren Händen! Und dennoch nutzen Sie sie nicht?«
    »Wir sind nicht mehr im Eroberungsgeschäft, Verwalter«, erinnerte Jinzler ihn.
    »Außerdem ist Kraft nur ein Teil der Gleichung für gute Soldaten«, sagte Fel. »Das Problem mit Kampfdroiden bestand darin, dass sie tatsächlich ziemlich dumm waren …«
    Mara spürte die dringliche Berührung von Lukes Geist. Sie überließ Fel seiner Vorlesung und schlich leise den Flur entlang.
    Luke stand in dem verbreiterten Bereich, den sie bemerkt hatte. »Was haben wir da?«, murmelte sie.
    Er zeigte auf einen Stapel