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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Sie sprechen, ist das Rohr, das diese beiden Dreadnaughts miteinander verbindet?«
    »Die Kabel, die Energie zu den Repulsorstrahlen leiten, wurden in zufälliger Anordnung um die Außenseite Ihrer Kabine gewickelt«, sagte Pressor und ignorierte die Frage. »Ich würde Ihnen daher davon abraten, sich herausschießen oder -schneiden zu wollen.«
    »Verstanden«, sagte Fel. Pressor war offenbar nicht an einem langen Gespräch interessiert. »Was wollen Sie von uns?«
    »Von Ihnen nichts«, sagte Pressor. »Ich werde wieder mit Ihnen sprechen, wenn ich zu einem Schluss bezüglich Ihrer Gruppe gekommen bin.«
    »Also gut«, sagte Fel und sah sich in der Kabine um. Es musste mindestens einen verborgenen Monitor geben. »Würde es helfen, wenn ich Ihnen sage, dass wir in Frieden gekommen sind, und in der Hoffnung, Ihnen und Ihren Leuten zu helfen?«
    »Nein, nicht wirklich«, erwiderte Pressor.
    Der Lautsprecher wurde abgeschaltet. »Hat jemand eine Idee?«, fragte Fel säuerlich.
    »Sie stören unsere Koms«, sagte Shadow. »Ich kann die anderen nicht erreichen.«
    »Was für eine Überraschung«, erwiderte Fel sarkastisch. »Werden wir überwacht?«
    »Von dort aus«, sagte Grappler und zeigte mit dem BlasTech auf das Bedienungsfeld. »Ich kann erkennen, dass die Zuleitung zum Monitor dort verläuft.«
    »Das sehe ich auch«, stimmte Watchman zu.
    Fel nickte. »Also gut«, sagte er und griff in seinen Notfallpack. »Die anderen sind auf sich selbst angewiesen und außer Reichweite, und wir können sie nicht schützen. Das ist inakzeptabel.«
    Er nahm die Isolierdecke und die Lebensmittelpaste heraus, die er gesucht hatte. Pressor war also stolz darauf, was er und seine Leute aus beschränkten Mitteln machen konnten? Was Fel betraf, so hatte das Imperium der Hand diese Philosophie erfunden . »Sehen wir mal, ob wir hier ein wenig Abgeschlossenheit erreichen können«, fuhr er fort und ging zu dem verborgenen Monitor, »und dann sehen wir, was wir tun können.«
     
    »… also kann ich Ihnen von einem Versuch, sich freizuschießen, nur abraten«, sagte Pressor und wischte sich den Schweiß von der Stirn, als er noch einmal die warnende Botschaft durchging, die er vorbereitet hatte. »Haben Sie das verstanden?«
    »Klar und deutlich«, sagte der Blaue – der Chiss – , der sich als Aristocra Sowieso identifiziert hatte. Er saß in der Kabine Nummer fünf fest, zusammen mit drei weiteren Chiss und zwei der anderen unbekannten Nichtmenschen. »Wir erwarten Ihre Entscheidung«, fuhr der Aristocra fort. »Ich möchte einfach noch sagen, dass wir hier sind, um Ihnen zu helfen, nicht, um Ihnen zu schaden.«
    »Ich verstehe«, sagte Pressor. »Ich werde mich bald wieder melden.«
    Er schaltete den Lautsprecher ab und starrte stirnrunzelnd das verschwommene Bild an, das die Turbolift-Monitore produzierten. Selbstverständlich waren sie nicht hier, um jemandem zu schaden. Genau wie diese seltsamen Soldaten mit ihrer weißen Rüstung und den verborgenen Gesichtern nicht hier waren, um jemandem zu schaden, oder die Jedi.
    Jedi.
    Einen Augenblick starrte Pressor die beiden Jedi auf dem Display von Kabine Nummer zwei an. Dank des alten und immer mehr versagenden Geräts waren sie nur schwer zu erkennen, aber sie wirkten jung, wahrscheinlich jünger, als er selbst war.
    Aber Alter hatte selbstverständlich nichts zu bedeuten. Direktor Uliar hatte gesagt, die Kultur und Methoden der Jedi seien jahrhundertealt und würden mit aller Leidenschaft und Starrheit eines Systems, das durch schiere Trägheit am Leben erhalten wird, über Jahrhunderte und Generationen weitergegeben. Wenn diese beiden der gleichen Tradition folgten, würden sie genauso sein wie die Jedi, die vor so vielen Jahren mit dem Extragalaktischen Flugprojekt gestartet waren.
    Er verlagerte unbehaglich das Gewicht. Er war selbstverständlich erst vier Jahre alt gewesen, als das Projekt sein Ende fand. Aber er erinnerte sich immer noch an diese Jedi.
    Oder zumindest erinnerte er sich an eine von ihnen.
    Die Kontrollraumtür ging auf, und zusammen mit einem Schwall noch wärmerer Luft kam Evlyn herein. »Haben wir sie alle?«, fragte sie.
    »Jeden Einzelnen«, versicherte Pressor und sah seiner Nichte in die leuchtend blauen Augen. Sie mochten unschuldig wirken – Evlyn selbst wirkte vollkommen unschuldig. Aber Pressor ließ sich nichts vormachen. An dem Mädchen war etwas Seltsames, etwas, das er gespürt hatte, seit sie drei Jahre alt gewesen war. Etwas, was die anderen

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