Die Verschollenen
schließlich auch bemerken würden.
»Gut«, sagte Evlyn und ging noch einen Schritt auf Pressor zu, damit die Tür sich schließen konnte. »Es ist hier erheblich kühler.«
»Zumindest ein wenig«, sagte Pressor. »Die Repulsorliftgeneratoren laufen ziemlich heiß.«
»Das ist nicht gut, oder?«, fragte Evlyn und spähte über seine Schulter zu den Monitoren.
»Nicht, wenn einer von ihnen so heiß wird, dass er versagt«, gab er zu und drehte sich auf seinem knarrenden Stuhl zurück. »Aber zumindest wäre es ein schneller Tod.«
Er warf einen Blick über die Reihen von Monitoren und verzog das Gesicht. Eins der Displays zeigte plötzlich nur noch schwarz, das aus Kabine Nummer sechs. Leise verfluchte er die antiquierten Geräte und drückte ein paar Knöpfe.
»Das wird nicht helfen«, sagte Evlyn. »Der Mann in der grauen Uniform hat ein Stück Tuch über den Monitor gehängt. Ich habe es gesehen, als ich hereingekommen bin.«
Pressor warf ihr über die Schulter einen Blick zu. »Und du hast nichts gesagt?«
»Was hättest du denn tun können, wenn ich es dir gesagt hätte?«
Angewidert drehte er sich wieder um. Sie hatte selbstverständlich Recht, aber darum ging es nicht. »Wenn du das nächste Mal etwas Wichtiges siehst, sagst du es mir«, knurrte er. Das leise Gespräch aus Kabine sechs war gleichzeitig mit dem Bild verschwunden, bemerkte er, und jetzt war nur noch ein schwaches Summen zu hören. Er drehte die Lautstärke höher, aber das verstärkte nur die Intensität des Summens. »Haben sie auch etwas mit dem Mikrofon gemacht?«, fragte er Evlyn.
»Ich habe nichts gesehen«, antwortete sie. »Das da klingt allerdings genau wie das Summen der Repulsorgeneratoren.«
»Selbstverständlich!«, sagte Pressor, als er verstand, was geschah. Das Tuch, das die Soldaten benutzten, um die Kamera zu blockieren, war schwer genug, um die Vibration der Wand aufzunehmen und sie über das Mikrofon zu verstärken, was ihn auf einen Streich nicht nur blind, sondern auch taub machte. So viel dazu, die gepanzerten Soldaten und ihren Offizier zu beobachten.
Und so, wie es aussah, versuchten auch die Jedi, ihn auszuschließen. »Zur Hölle mit ihnen.«
»Du könntest sie hinschicken«, erinnerte Evlyn ihn.
Pressor verzog das Gesicht. Ja, das konnte er wirklich. Er konnte sie alle umbringen. Er brauchte nur einen Schalter zu bedienen, und sie würden schnell genug das Turbolift-Rohr hinunterrasen, um vollkommen zerschmettert zu werden. »Wir lassen sie im Augenblick in Ruhe«, sagte er dem Mädchen. »Ganz gleich, ob wir sie sehen können oder nicht, sie sitzen immer noch in der Falle.«
Nun wandte er die Aufmerksamkeit Kabine fünf zu. Der Mann, den der Aristocra als Botschafter Jinzler bezeichnet hatte, befand sich dort, zusammen mit einer jung aussehenden Chiss und zweien dieser Nichtmenschen mit den zwei Mündern, von denen einer derzeit gegen das Bedienungsfeld schlug, als wollte er es aufbrechen.
Mit ihnen zu sprechen wäre ein Risiko, besonders wenn diese Neue Republik, die sie erwähnt hatten, der Republik ähnlich war, die das Extragalaktische Flugprojekt vor so vielen Jahren verlassen hatte. Aber er musste schließlich mit irgendwem sprechen. Und im Gegensatz zu den meisten anderen, die an Bord gekommen waren, war zumindest keiner von dieser Gruppe bewaffnet.
»Du kannst Kabine fünf öffnen«, sagte er zu Evlyn. »Genauer gesagt, lass mir noch ein paar Minuten, um mit ihnen zu reden, und dann öffnest du sie. Du erinnerst dich doch, wie man die Falle deaktiviert und die Kabine wieder in den Normalzustand versetzt?«
»Sicher«, sagte sie, griff in eine Tasche und holte eine Art Schlüssel mit einer Zahlentastatur heraus. »Sieben-drei-dreisechs.«
»Genau«, erwiderte er. »Bring sie wieder nach oben und in den Raum der Piloten. Ich werde dort auf sie warten.«
»In Ordnung.« Sie machte einen Schritt zurück. Die Tür hinter ihr glitt auf und ließ einen weiteren Schwall heißer Luft herein, und dann war sie verschwunden.
Pressor griff nach dem Kom und sah sich die Daten ein letztes Mal an. Botschafter Jinzler … Er wiederholte den Namen im Kopf und überzeugte sich, dass er ihn richtig aussprach. Jinzler, Jinzler.
Seine Finger erstarrten einen Zentimeter vom Schalter entfernt. Jinzler?
Er atmete eine Lunge voll heißer Luft ein und starrte den Mann auf dem Schirm an. Botschafter Jinzler, hier auf seinem Schiff. Er hatte sie als Jedi Lorana gekannt, aber ihr voller Name hatte Jedi Lorana
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