Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Was waren das für Sachen?«
    Warren Moore sagte: »Eine war ein Füllfederhalter, erinnere ich mich. Eine richtige Antiquität, die Sorte, die eine Tintensprühpatrone hatte. Aber was mich wirklich schafft, ist die Tatsache, daß das andere Ding ein kleiner Feldstecher war, kaum länger als fünfzehn Zentimeter. Verstehst du, was ich meine? Ein Feldstecher!«
    »Ein Optikon«, rief Brandon. »Klar!«
    »Das ist einfach Zufall«, sagte Moore, der nüchtern bleiben wollte. »Einfach ein merkwürdiger Zufall.«
    Aber Brandon wollte sich so nicht abspeisen lassen. »Ein Zufall, Blödsinn! Die Transraum konnte das Optikon in dem Wrack nicht finden und im Raum auch nicht, weil du es die ganze Zeit über hattest.«
    »Du bist verrückt.«
    »Komm, wir müssen das Ding jetzt finden.«
    Moore atmete tief aus. »Schön, ich sehe nach, wenn du das möchtest, aber ich bezweifle, daß ich es finden werde. Okay, fangen wir mit dem Speicher an. Das ist am vernünftigsten.«
    Shea lachte in sich hinein. »Der vernünftigste Ort ist meistens der, wo am schwersten was zu finden ist.« Sie gingen jedoch alle wieder zur automatischen Treppe, und dann stiegen sie die zusätzlichen Stufen hinauf.
     
    Der Speicher roch muffig und unbenutzt. Moore schaltete den Entstauber ein. »Ich glaube, wir haben hier seit zwei Jahren nicht mehr entstaubt. Das zeigt euch, wie oft ich hier heraufkomme. Also, schauen wir mal – wenn das Zeug überhaupt wo ist, dann bei der Sammlung aus Junggesellentagen. Ich meine das Gerümpel, das ich seit meiner Zeit als Junggeselle aufbewahrt habe. Hier können wir anfangen.«
    Moore fing an, den Inhalt zusammenlegbarer Kunststoffkoffer durchzuwühlen, während ihm Brandon aufgeregt über die Schulter sah.
    Moore sagte: »Was sagst du jetzt? Mein Jahrbuch vom College. Damals hab ich mich mit Sonik beschäftigt, hatte wirklich was los. Ich hab's geschafft, daß jedes Bild der Absolventen in diesem Buch eine Stimmaufzeichnung enthält.« Er pochte verliebt auf den Bucheinband. »Ihr würdet schwören, daß da nichts als die üblichen dreidimensionalen Photos zu sehen ist, aber jedes einzelne hat ...«
    Er bemerkte Brandons gerunzelte Stirn und sagte: »Okay, ich sehe weiter nach.«
    Er ließ die zusammenlegbaren Koffer sein und öffnete einen, der aus schwerem, altmodischem Kunstholz gemacht war. Er sortierte den Inhalt der verschiedenen Fächer aus.
    Brandon sagte: »He, ist das das Ding?«
    Er deutete auf eine kleine Walze, die mit einem leichten Klicken auf den Boden hinunterrrollte.
    Moore sagte: »Ich weiß nicht – ja! Das ist der Füller. Das ist er. Und hier ist der Feldstecher. Beide funktionieren natürlich nicht. Beide sind kaputt. Zumindest glaube ich, daß der Füller kaputt ist. Irgend etwas ist locker und klappert. Hört ihr's? Ich hab auch nicht die leiseste Ahnung, wie man ihn füllt, damit ich ausprobieren könnte, ob er wirklich noch funktioniert. Und schon seit Jahren werden keine Tintensprühpatronen mehr hergestellt.«
    Brandon hielt ihn ans Licht. »Er hat Initialen drauf.«
    »Ach? Daran erinnere ich mich gar nicht.«
    »Sie sind ziemlich abgewetzt. Sehen aus wie J.K.Q.«
    »Q?«
    »Genau. Und das ist ein ziemlich ungewöhnlicher Anfangsbuchstabe für einen Familiennamen. Dieser Füller kann Quentin gehört haben. Ein Erbstück, der als Talisman oder aus Sentimentalität behalten hat. Hat vielleicht in den Tagen, als man so etwas benutzte, einem Urgroßvater gehört. Einem Urgroßvater, der Jason Knight Quentin oder Judah Kent Quentin oder so ähnlich geheißen hat. Wir können über Multivac die Namen der Vorfahren von Quentin nachprüfen.«
    Moore nickte. »Wir sollten das vielleicht tun. Siehst du, jetzt hast du mich schon so verrückt gemacht, wie du selber bist.«
    »Und wenn das so ist, beweist das, daß du ihn in Quentins Zimmer an dich genommen hast. Und den Feldstecher hast du ebenfalls dort eingesteckt.«
    »Einen Augenblick mal. Ich erinnere mich nicht, daß ich sie beide an derselben Stelle zu mir genommen habe. Ich erinnere mich nicht so genau an die Kletterpartie über die Außenseite des Wracks.«
    Brandon drehte den kleinen Feldstecher unter dem Licht hin und her. »Hier sind keine Initialen.«
    »Hast du welche erwartet?«
    »Ich sehe eigentlich überhaupt nichts, von dieser engen Fuge hier abgesehen.« Er fuhr die dünne Kerbe, die am dickeren Ende um das Glas herumlief, mit einem Daumennagel nach. Er versuchte ohne Erfolg daran zu drehen. »Aus einem Stück.«

Weitere Kostenlose Bücher