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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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bereits aufgebrochen«, sagte Tavi. Er
deutete auf den berittenen Trupp. »Das ist die Vorhut. Gleich kommt der Befehl zum Abmarsch, also hör endlich auf, dich wie ein Großmütterchen zu benehmen, und brich mir das verdammte Bein. Das ist deine Pflicht .«
    »Die Krähen sollen die Pflicht holen«, meinte Max. »Du bist mein Freund , das ist viel wichtiger.«
    »Max, entweder du hilfst mir, oder ich prügele dir mit einem Stein Verstand in den Kopf«, drohte Tavi. »Mit einem großen, schweren Stein.« Er streckte die Hand nach dem Hammer aus. »Gib her.«
    Max gab ihm das Werkzeug zurück und sagte erleichtert: »Gut. Pass auf, ich wette, wir finden eine Möglichkeit, wie wir …«
    Tavi nahm den Hammer fest in die Hand, stemmte das rechte Bein gegen das Rad eines Wagens, und ehe er sich die Sache doch noch anders überlegen konnte, schlug er seitlich gegen sein Schienbein.
    Der Knochen brach mit einem deutlich vernehmbaren Knacken. Der Schmerz durchfuhr Tavi wie Feuer, und er musste sich arg zusammenreißen, um nicht zu schreien. Einen Augenblick lang fühlte sich sein ganzer Körper geschwächt an, als hätte der Schlag Muskeln und Sehnen in Wasser verwandelt. Er fiel auf den Rücken und umklammerte das gebrochene Bein.
    »Verfluchte Krähen und Aasfresser!«, fluchte Max und riss vor Überraschung die Augen auf. »Du bist wahnsinnig, Mann. Vollkommen und überaus wahnsinnig .«
    »Halt den Mund«, presste Tavi durch die zusammengebissenen Zähne hervor. »Und hol mir einen Heiler.«
    Max starrte ihn noch einen Moment lang an, dann schüttelte er den Kopf und meinte verwirrt: »Genau. Wozu sind Freunde sonst da?« Er bückte sich und machte Anstalten, Tavi hochzuheben und zu tragen wie ein kleines Kind.
    Tavi starrte ihn nur böse an.
    Max verdrehte die Augen, schnappte sich einen von Tavis Armen, zog ihn sich über die Schulter und half ihm auf.

    Eine raue Stimme knurrte: »Hier steckst du, Antillar. Warum bei den Krähen hat sich seine verfluchte Zenturie neben der von Larus aufgestellt …« Valiar Marcus blieb stehen, als er Max und Tavi entdeckte, und der alte Veteran mit dem hässlichen Gesicht kniff die Augen zusammen. »Was, bei den Krähen, hat das wieder zu bedeuten, Maximus?« Er betrachtete Tavi und salutierte beiläufig. »Subtribun Scipio.«
    Tavi verzog das Gesicht und nickte dem Ersten Speer zu. »Ich habe den Wagen beladen«, sagte er und bemühte sich, den Schmerz zu ignorieren, um sprechen zu können. »Das Pferd hat gescheut. Und das Rad ist über mein Bein gerollt.«
    »Das Pferd hat gescheut«, wiederholte der Erste Speer. Er sah das Pferd an, das den Wagen ziehen sollte.
    Das graue Zugtier stand in aller Ruhe da, hatte den Kopf gesenkt und schlief tief und fest.
    »Hm«, sagte Tavi. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und versuchte sich etwas zu überlegen, das er dem Ersten Speer erzählen konnte, aber der Schmerz erschwerte es ihm, sich so schnell wie sonst eine Geschichte auszudenken. Tavi blickte Max an.
    Max zuckte mit den Schultern. »Ich habe es nicht gesehen. Kam nur zufällig vorbei, und da lag er hier.«
    »Da lag er hier«, sagte der Erste Speer. Valiar Marcus beäugte Tavi. Dann trat er zwei Schritte vor und bückte sich. Er stand wieder auf und hielt den Schmiedehammer in der Hand. »Das Pferd hat gescheut. Wagenrad.« Er betrachtete den Hammer und dann die beiden jungen Männer.
    Max hüstelte. »Ich habe nichts gesehen.«
    »Danke«, murmelte Tavi erbittert.
    »Dazu sind Freunde doch da«, erwiderte Max.
    Valiar Marcus schnaubte. »Antillar, du führst deine Zenturie zu ihrem richtigen Platz und bereitest sie auf den Marsch vor.« Er sah Tavi an. »Wird sicherlich ein schöner Tag zum Marschieren, Subtribun«, meinte er. »Aber vielleicht sieht das ja nicht jeder so.«

    »Hm. Ja, Zenturio«, antwortete Tavi.
    Der Erste Speer schüttelte den Kopf und warf Max den Hammer zu. Max fing ihn am Griff. »Vorher bringst du den Subtribun am besten zu einem Heiler«, sagte Marcus. »Und den Hammer könntest du unterwegs bei den Wagen der Schmiede abgeben, nicht? Dann bringst du deine Fische an Ort und Stelle. Und ich werde dem Hauptfuhrmeister sagen, er soll diesen wild gewordenen Hengst im Auge behalten, ja?«
    Der alte Gaul schnarchte laut. Tavi hatte nicht gewusst, dass Pferde überhaupt schnarchen konnten.
    Max nickte und salutierte ungeschickt mit der Hand, in der er den Hammer hielt. Beinahe hätte er Tavi dabei noch am Kopf getroffen, und als dieser zur Seite auswich,

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