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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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geriet Max aus dem Gleichgewicht.
    Der Erste Speer lachte und fluchte und marschierte davon.
    »Denkst du nicht, er hat deinen schlauen Plan sofort durchschaut?«, fragte Max.
    »Ach, halt’s Maul, Max«, seufzte Tavi, und die beiden humpelten in Richtung der Heiler los. »Wird er darüber reden? Wenn jemand Fragen stellt, wird es nicht lange dauern, bis man herausfindet, dass ich über keinerlei Elementarkräfte verfüge. Und ich kenne nur eine Person im ganzen verfluchten Reich, die keine hat. Damit wäre meine Tarnung aufgeflogen.«
    Max schnitt eine Grimasse. »Du bist mir vielleicht ein Spion. Beim nächsten Mal, wenn ich dir sage, dein Plan sei verrückt …«
    »Was soll das? Wenn du nicht die ganze Zeit geredet, sondern zugeschlagen hättest, wären wir gar nicht erst in diese Lage gekommen!«
    »Willst du lieber allein zu den Heilern humpeln?«, grummelte Max. »Scipio?«
    »Gerne doch, wenn ich mir dann dein Gejammer nicht mehr anhören muss!«, erwiderte Tavi.
    Max schnaubte. »Ich sollte dich in eine der Latrinen werfen und da liegen lassen.« Trotzdem schleppte der große junge Mann
aus dem Norden Tavi zum Wagen der Heiler und bemühte sich, das verwundete Bein seines Freundes nicht zu berühren.
    »Halt einfach den Mund«, sagte Tavi, während Max ihn auf den Wagen hob. »Bis wir wissen, was er tut.«
    »Gut«, meinte Max. Er überließ Tavi sich selbst, zog seinen Zenturionenstab aus dem Gürtel und lief zurück, um seine Soldaten in der richtigen Marschordnung aufzustellen.
    Foss kam von einem der anderen Wagen herüber. Der bärenhafte alte Heiler sprang auf den Wagen, auf dem Tavi saß, und untersuchte das Bein. »Puh. Unfall, wie?«
    »Ja«, meinte Tavi.
    »Vielleicht hättest du lieber den Ersten Speer bestochen, damit er dich auf einem Wagen fahren lässt, Junge. Dafür braucht man nicht einmal viel Geld.«
    Tavi runzelte die Stirn. »Wie viel denn? Sobald ich meinen Sold bekomme …«
    »Nur gegen Bares«, erwiderte Foss entschlossen.
    »Oh. In dem Fall … Hatte ich dir nicht gesagt, es war ein Unfall?«
    Foss schnaubte und piekte in Tavis Bein.
    Es fühlte sich an wie eine Klinge, die sich ins Fleisch bohrt, und Tavi musste die Zähne wieder zusammenbeißen. »Und ich habe mein ganzes Geld im Pavillon ausgegeben.«
    »Ach«, sagte Foss. »Du musst lernen, dir das Geld für deine Laster einzuteilen. Ein bisschen für die Huren, ein bisschen dafür, Arbeit zu meiden.« Er holte eine lange, schmale Wanne aus dem hinteren Teil des Wagens und füllte sie aus zwei schweren Eimern. Dann half er Tavi, den Stiefel auszuziehen, was heftige Schmerzen verursachte. Im Stillen schwor sich Tavi, beim nächsten Mal den Stiefel auszuziehen, bevor er sich das Bein brach.
    Foss hatte mit dem eigentlichen Heilen noch nicht begonnen, als die Legionstrommeln geschlagen wurden und den Soldaten verkündeten, dass der Aufbruch kurz bevorstand. Einen
Augenblick später wurde an der Spitze der Kolonne eine Trompete geblasen, woraufhin sich die Wagen und die Infanterie in Bewegung setzten. Zunächst ging es eher langsam voran, bis die Männer und die Pferde den Dammweg erreichten, dann wurden sie schneller. Das Eiltempo wurde zu einem steten Laufschritt und sogar noch ein wenig schneller bis zu der meilenfressenden Geschwindigkeit, die fast an Rennen grenzte. Die Pferde ihrerseits liefen im leichten Galopp, und die Wagen holperten und wankten hinter ihnen her.
    Tavi spürte jedes kleine Loch in der Straße in seinem Bein. Jeder Ruck fühlte sich an, als würde ein kleiner Gnom ein Stück Fleisch herausbeißen. Das dauerte eine Ewigkeit, bis Foss schließlich glaubte, die Fahrt verlaufe wieder ruhig genug, um ihm die Arbeit an der Verletzung zu erlauben. Er steckte Tavis Bein in die Wanne.
    Die Heilung des Knochens ging rasch vonstatten, und der Schmerz verwandelte sich in eine stechende, irgendwie böswillige Hitze. Als diese einen Augenblick später nachließ, verschwand damit auch der größte Teil des Schmerzes, und Tavi sank erschöpft auf den Rücken.
    »Immer mit der Ruhe, Subtribun«, knurrte Foss. »So. Bevor du einschläfst, solltest du wenigstens noch ein bisschen Brot essen.« Er reichte ihm einen runden Laib, und plötzlich knurrte auch Tavis Magen. Tavi verschlang das Brot und ein Stück Käse und spülte es mit fast einem ganzen Schlauch verdünnten Weins herunter, ehe Foss zufrieden nickte. »Das dürfte erst einmal reichen. Wir haben dich in Kürze wieder auf den Beinen.«
    Tavi hoffte eher das

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