Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
mattschwarze Kette aus einem schweren, ihnen unbekannten Metall, die nahezu kein Geräusch verursachte, als die Glieder aneinanderschlugen.
    Tavi betrachtete die Gegenstände und dachte nach.
    »Sieht mir eher aus wie der Kram eines Kursors«, meinte Max.
»Kleiner als ihre übliche Ausrüstung. Leicht. Perfekt, um jemanden zu beseitigen und wieder zu verschwinden.«
    »Hm«, sagte Tavi. »Und genau das haben sie ja auch getan. Bedenkt man außerdem, wie gut sie gekämpft haben, könnte man sie als eine Art Elitesoldaten ansehen. Ganz bestimmt sind es Kundschafter.«
    »So oder so, irgendwo hinter ihnen muss die Hauptarmee kommen.«
    Tavi nickte grimmig. »Und die erfährt jetzt, wo wir stehen.«
    Max runzelte die Stirn und verstummte.
    »Hauptmann«, sagte Hagar, »ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass unsere Kundschafter möglicherweise schwere Verluste hinnehmen mussten.«
    Tavi sah auf. »Wie das?«
    »Nur ungefähr vierundfünfzig von den achtzig, die heute Morgen aufgebrochen sind, haben es zum Treffpunkt geschafft. Kundschafter sind ein unabhängiger Haufen, und manchmal sitzen sie tagelang in einem Versteck fest. Niemand hat Leichen gefunden, allerdings deuten Spuren, die wir entdeckt haben, darauf hin, dass einige Kundschafter angegriffen wurden.«
    »Wir sollen blind bleiben«, sagte Tavi. »Augenblick mal.« Er erhob sich und ging hinüber zu einem der Pferde, das Ausrüstung und Vorräte trug. Dort öffnete er ein schweres Paket aus Leder, das um ein Bündel gewickelt war, knotete eine Kordel auf und holte zwei Sichelschwerter und eine Axt der Canim heraus. Die trug er zurück und ließ sie neben den anderen Ausrüstungsgegenständen fallen.
    Eine Weile betrachtete er sie und verfolgte einen flüchtigen Gedanken, der irgendwo am Rande seines Bewusstseins einen kleinen Tanz aufführte.
    »Wenn sie wissen, dass wir hier draußen unterwegs sind«, sagte Max, »sollten wir hier lieber nicht länger herumhocken. Wäre nicht angenehm, von einem größeren Trupp angegriffen zu werden.«

    Hagar nickte. »Flavis ist bereits auf dem Rückweg nach Elinarcus.«
    Tavi starrte die Waffen an. Sie bargen die Antwort, er wusste es.
    »Hauptmann?«, sagte Max. »Wir sollten weiterziehen. Was immer sie vorhaben oder wie viele es auch sind, sie werden nicht in der Lage sein, sich an die Stadt heranzuschleichen.«
    Plötzlich traf Tavi die Erkenntnis wie ein Blitz, und er schlug sich mit der Faust in die Hand. »Bei den Krähen, ja!«
    Hagar sah ihn mit großen Augen an.
    Tavi zeigte auf die Sichelschwerter und die Canim-Axt. »Max, was siehst du da?«
    »Canim-Waffen?«
    »Schau sie dir genauer an«, sagte Tavi.
    Max schob die Lippen vor und runzelte die Stirn. »Hm. Blutflecken auf dem einen. Bei den Sichelschwertern sind die Schneiden ziemlich schartig. Und dann der Rost an …« Max zögerte. »Was sind das für Flecken an den Sicheln und der Axt?«
    »Genau«, sagte Tavi. Er zeigte auf die Waffen aus Blutstahl. »Da: Die Schneiden sind in hervorragendem Zustand. Beste Handwerksarbeit.« Er zeigte auf die Ausrüstung, die sie von den Canim-Plünderern erbeutet hatten. »Rost. Viel schlechtere Arbeit. Stärker beschädigt. Weniger gepflegt - und siehst du diese grünen und braunen Flecken, Max?«
    Max zog die Augenbrauen hoch. »Und das heißt?«
    »Und das heißt, dass ich auf einem Wehrhof aufgewachsen bin«, sagte Tavi. »Diese Flecken bekommt eine Klinge, wenn sie bei der Ernte verwendet wird«, erklärte er und zeigte auf die Sicheln. Dann tippte er auf die Axt: »Oder wenn man Holz hackt. Das sind keine Waffen, sondern Werkzeuge.«
    »Ich will ja nicht respektlos erscheinen, aber das ist ja gerade das Schöne an einer Axt, Hauptmann. Sie ist Waffe und Werkzeug zugleich.«
    »Nicht wenn man bedenkt, was wir schon wissen«, sagte Tavi.
    »Hm?«, meinte Max. »Wie?«
    Tavi hob die Hand und sagte: »Also, wir wissen, dass die Canim in großer Zahl gelandet sind, aber wir haben die eigentlichen Truppen noch nicht gesehen. Diese Plünderer, denen wir begegnet sind, laufen herum wie ein durchgedrehter Gargant, ohne jeden Plan und ohne jede Ordnung. Keiner von denen besaß gute Waffen, und keiner von ihnen trug Stahlrüstung.«
    »Und das heißt?«
    »Sie wurden zum Dienst verpflichtet oder gezwungen, Max. Schlecht ausgebildete Kämpfer, die zwangsweise einberufen wurden. Bauern, Gesetzlose, Diener. Wer immer eine Waffe halten kann, zieht dem großen Heer voraus.«
    Max verzog nachdenklich das Gesicht. »Aber das ist

Weitere Kostenlose Bücher