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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Tribun«, sagte Tavi, »und sie nicht hinunterwerfen. Sonst können sie die wieder verwenden.« Er schaute hinunter auf den Platz und warf den Haken dorthin.
    »Hauptmann!«, rief einer der Legionares , und überall auf der Mauer brach Jubel aus.
    Valiar Marcus blickte kurz über die Schulter und sah Tavi. Er nickte ihm knapp zu und schlug eine behandschuhte Hand an den Brustpanzer. »Geht es dir gut, Hauptmann?«
    »Unser Tribun Medica hat mich wieder in Ordnung gebracht«, antwortete Tavi. »Wie steht’s hier, gutes Wetter?«

    Ein Stein prallte vom Helm des Ersten Speers ab, und einen Moment lang sang der Stahl. Marcus schüttelte den Kopf und duckte sich. »Wenn die Sonne noch draußen wäre, würden wir im Schatten kämpfen«, sagte er einen Augenblick später und grinste streitlustig. »Zwei oder drei von ihnen haben es auf die Mauer geschafft, aber die haben wir wieder runtergeworfen. Sechs weitere Rammböcke haben wir in Brand gesetzt. Danach haben sie aufgegeben.«
    »Aber nur, bis es dunkel wird«, sagte Tavi.
    Der Erste Speer sah ihn wissend an und nickte. »Dann jedoch spielt es keine Rolle mehr.«
    »Wir halten die Stellung«, sagte Tavi. »Bis sie ihre Krieger einsetzen.«
    Valiar Marcus starrte ihn an und verzog grimmig das Gesicht. »Jawohl. Das wird uns einiges kosten, Hauptmann.«
    »Wenn wir ihre Krieger schwächen, könnte das den Preis wert sein.«
    Der grauhaarige Veteran nickte. »Wohl wahr. Sorgen wir also dafür, Hauptmann.«
    »Du nicht«, erwiderte Tavi. »Du warst lange genug hier oben. Geh runter, iss und trink etwas. Bei Sonnenuntergang brauche ich dich ausgeruht.«
    Der Erste Speer schob das Kinn vor, und einen Moment lang dachte Tavi, er wolle widersprechen.
    Dann hörte er Rufe, die sich über die Mauer auf sie zubewegten, und als er sich umschaute, kam Ehren angerannt - und obwohl der kleine Kursor geduckt lief, hielt er das verkohlte Feldzeichen, das er trug, aufrecht in die Luft. Die Männer jubelten bei diesem Anblick. Marcus sah zu der Standarte, dann zu den Männern und schließlich zu Tavi. »Gebrauche deinen Verstand«, sagte er dann. »Hör auf die Zenturionen. Geh kein Risiko ein. In fünf Minuten wird diese Kohorte durch Veteranen abgelöst.«
    »Gut, mache ich«, erwiderte Tavi. »Magnus hat Essen für dich vorbereitet.«

    Marcus nickte, und die beiden salutierten voreinander, ehe der alte Soldat von der Mauer nach unten stieg und dabei den Kopf einzog. Ehren erreichte Tavi und hielt das Feldzeichen immer noch in die Höhe.
    Der Angriff ging ungebrochen weiter, und Tavi verständigte sich mit den beiden Zenturionen auf der Mauer, Veteranen, die gut auf ihre Männer aufpassten. Die Legionares waren außer Atem. Ein Mann ging zu Boden, nachdem ihn ein Stein, der beinahe so groß war wie Tavis Kopf, am Helm getroffen hatte. Es wurde nach einem Heiler gerufen. Tavi nahm den Schild des Mannes und versperrte damit die Lücke zwischen den Zinnen, wodurch er dem Heiler, der herbeigeeilt war, Deckung verschaffte. Ein Speer krachte gegen den Schild, und einen Augenblick später ein Stein. Der Schild donnerte an seinen Helm, und kurz sah Tavi Sterne vor den Augen, bis ein Legionare mit seinem Schild zu Hilfe kam. Der Kampf ging weiter.
    Es war schrecklich, doch gleichzeitig gewöhnte er sich langsam daran, so wie er früher an die schwere Arbeit daheim auf dem Wehrhof gewöhnt gewesen war. Tavi eilte auf der Mauer hin und her, ermutigte die Männer und hielt ständig Ausschau, ob sich im Vorgehen des Feindes Änderungen andeuteten. Seinem Gefühl nach war fast eine Stunde vergangen, als die frischen Soldaten die Legionares ablösten, und die Männer wechselten sich Zinne um Zinne ab, während die Schlacht unvermindert weiterging.
    Zweimal gelang es den Canim-Plünderern, eine Reihe Haken an Stellen festzumachen, wo ein Hagel von Steinen den Verteidigern heftig zugesetzt hatte, doch beide Male konnte Tavi die Ritter Aeris unter Führung von Crassus darauf aufmerksam machen. Diese nahmen dann den Feind an den betreffenden Punkten in die Mangel, bis die Aleraner die Verteidigung wieder gefestigt hatten.
    Die Bogenschützen hatten beträchtlich größeren Erfolg gegen die Plünderer. Denn die wilden Truppen ließen nicht annähernd so viel Disziplin erkennen wie die eigentlichen Krieger, und deshalb
waren sie nicht nur langsamer, sie arbeiteten auch weniger gut zusammen. Zudem trugen sie deutlich leichtere Rüstung, wenn sie überhaupt Panzerung besaßen, und Pfeile, die lediglich

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