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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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weiter auf.

    Blut schoss im Schwall über Sarls rote Rüstung, und schlaff sank der Ritualist auf die Brücke und starb mit einem Ausdruck der Überraschung im Gesicht.
    Die anderen Ritualisten schrien entsetzt auf, als ihr Herr und Meister fiel.
    »Schlachtkrähen!«, brüllte Tavi und winkte sie mit dem Schwert voran. »Holt sie euch!«
    Die Schlachtkrähen stürzten sich mit Gebrüll auf die Canim.
    Und einen Augenblick später war die Schlacht auf der Elinarcus endlich vorbei.

53
    Max rannte zu Tavi, nachdem der letzte Ritualist gefallen war. Die wahnsinnigen Canim hatten weder Gnade gewährt noch darum gebeten, und Tavi war es eigentlich einerlei. Er war nicht sicher, ob er seine Legionares nach all den Verlusten hätte zurückhalten können.
    »Calderon«, schnaubte Max. »Er hat es wieder mit dem Blitz versucht. Schon wieder. « Max schwitzte von der Anstrengung, die Linse mit Windwirken zu formen, und er sah blass aus. »Wie hast du das überlebt, bei den Krähen?«
    Tavi griff an seinen Gurt und zog das Canim-Messer heraus, das sie bei dem Gefecht mit den Plünderertruppen am Tag vor der Schlacht erbeutet hatten. Er hielt den schädelförmigen Knauf in die Höhe. Ein Blutstein glitzerte feucht in einem der Augen. Rotes Blut troff aus dem Auge und lief über den Griff. »Wir hatten noch einen von diesen Steinen, schon vergessen?«

    »Ach«, sagte Max. »Stimmt.« Er runzelte die Stirn. »Und wieso kannst du mich hören?«
    »Habe meinen Mund aufgemacht und hatte außerdem ein bisschen Futter in meinem Helm«, erklärte Tavi. »Foss sagte, das würde einen riesigen Unterschied machen. Wegen des Luftdrucks oder so etwas.«
    Max blickte Tavi böse an. »Ich hätte beinahe einen Herzschlag bekommen. Ich dachte schon, das wäre dein Ende, und dabei hattest du die ganze Zeit einen zweiten Stein.« Er schüttelte den Kopf. »Warum hast du den eigentlich nicht Crassus gegeben?«
    »Weil ich nicht sicher war, ob er die gleiche Wirkung hat«, meinte Tavi. »Von dem, der mich geschützt hat, wusste ich es ja. Und Crassus war wichtiger als ich.«
    Der junge Ritter näherte sich erschöpft aus dem Himmel und landete unter dem Jubel der Ritter Pisces auf der Brücke. Er kam langsam zu Tavi herüber und salutierte. »Hauptmann.«
    »Gut gemacht, Tribun«, sagte Tavi herzlich. »Sehr gut gemacht.«
    Crassus lächelte schwach, und Max klopfte ihm kräftig auf die Schulter. »Nicht schlecht.«
    Ehren, der noch immer die Standarte trug, gratulierte ebenfalls, während Kitai dem Ritter nur einen forschenden Blick zuwarf.
    Tavi blickte sich um und bemühte sich, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Das war schwieriger, als er angenommen hatte. So viele Gefühle schwirrten durch seinen Kopf. Hochstimmung, weil der Plan geklappt hatte. Schuld, weil so viele für den Erfolg mit dem Leben bezahlen mussten. Wut auf die Canim, auf Kalarus, auf die verräterische Fürstin Antillus und Wut auch auf Sarl und seinesgleichen, deren Gier nach Macht so vielen Aleranern und Canim den Tod gebracht hatte. Übelkeit, entsetzliche Übelkeit beim Anblick und Geruch all des Blutes, all der Leichen, die erstochen oder verkohlt durch den gewaltigen Sonnenstrahl am Boden lagen. Erleichterung, weil er gegen alle Wahrscheinlichkeit diese letzten Tage überlebt hatte. Und … eine Erkenntnis.

    Die Arbeit war noch nicht beendet.
    »Also gut«, sagte er mit lauter Stimme. »Schultus, lass die Verwundeten zu den Heilern bringen, und führ die Männer zurück hinter die Mauer. Sag dem Ersten Speer, er soll Einheiten, die zu große Verluste erlitten haben, zu neuen Kohorten zusammenstellen und auf den Verteidigungsstellungen postieren, bis wir sicher sein können, dass sich der Feind aus der Stadt zurückgezogen hat und nach Portus Fundatorum marschiert. Alle sollen etwas zu essen bekommen und sich ausruhen, vor allem die Heiler, und sag ihm …« Tavi zögerte, holte tief Luft und schüttelte den Kopf. »Er wird schon wissen, was er zu tun hat. Sag ihm, er soll die Verteidigung sicherstellen und sich um die Männer kümmern.«
    Schultus salutierte müde. »Ja, Hauptmann.«
    »Max«, sagte Tavi, »hol unsere Pferde.«
    Max zog die Augenbrauen hoch. »Machen wir einen Ausritt?«
    »Hm. Lass eine Ala der Reiterei antreten. Wir folgen den Canim bei ihrem Rückzug und sorgen dafür, dass sie sich weiter voranbewegen.«
    »Ja, Hauptmann«, sagte Max und salutierte. Er stieß einen Pfiff aus und winkte, um jemanden zur Mauer zu rufen, ehe er

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