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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mir zu sprechen, Hauptmann?«
    »Ich wünsche, dass du dieses Zelt verlässt. Das ist ein Befehl, Tribuna.«
    »Oder?«, fragte sie leise.
    »Oder ich werde deine unehrenhafte Entlassung verfügen und dich aus diesem Lager entfernen lassen.«
    Voller Wut blitzte ihn die Fürstin an, und die Luft im Zelt wurde stickig und warm. »Hüte dich, Cyril. Du begehst eine Torheit.«
    Der Hauptmann blieb bei seinem milden Ton. »Ich begehe eine Torheit, Tribuna, und ?«
    Die Hitze strahlte von der Hohen Fürstin ab wie von einem großen Küchenofen, und sie zischte: »Hauptmann.«
    »Danke dir, Tribuna. Wir werden uns noch sprechen, sobald
Maximus sich ausgeruht hat.« Dann kniff er die Augen zusammen, und das Gesicht des Hauptmanns wirkte härter als der Stahl von Rüstung oder Schwert. Und leise flüsterte er: »Weggetreten.«
    Die Fürstin von Antillus fuhr auf dem Absatz herum und rauschte aus dem Zelt. Die Hitze ihres Zorns blieb hinter ihr zurück, und Tavi spürte Schweißperlen auf seiner Stirn.
    »Und du, Ritter Crassus«, sagte Cyril in seinem gewohnt barschen Befehlston, »verschwindest ebenfalls. Wir kümmern uns schon um ihn.«
    Crassus nickte, ohne den Blick zu heben, und eilte hinaus.
    Stille breitete sich im Zelt aus. Cyril atmete tief durch. Tavi wischte sich den Schweiß ab, der ihm nun in den Augen brannte. Zu hören waren nur noch die Tröpfchen, die über den Rand der Heilwanne liefen und auf den Boden fielen, wenn Max sich beim Atmen leicht bewegte und dadurch das Wasser über die Kante schwappte.
    »Da hat wohl jemand gerade seine Beförderung verspielt«, meinte Foss von seinem Platz auf dem Boden.
    Cyril schenkte dem erschöpften Heiler ein flüchtiges Lächeln, ehe er mit den Schultern zuckte, sich aufrichtete und wieder seine befehlsgewohnte Haltung annahm. »Sie kann mir nicht viel Ärger einbrocken, wenn sie mir vorwirft, einem Untergebenen Anweisungen erteilt zu haben.«
    »Keinen Ärger, es sei denn, hinter vorgehaltener Hand«, meinte Tavi leise.
    »Was sagst du, Subtribun?«
    Tavi blickte auf seinen Freund, der reglos in der Wanne lag. »So ein Unfall kann schon mal passieren.«
    Cyril blickte Tavi in die Augen. »Ja. Wohl wahr.«
    Tavi legte den Kopf schief. »Du hast es gewusst. Deshalb hast du Max zur Versammlung des Stabs dazugeholt. Um ihn vor ihr zu warnen.«
    »Ich wollte einfach nur einen alten Freund willkommen heißen«, erwiderte Cyril.

    »Du glaubst nicht, dass dieser Rekrut Max verwundet hat. Du wusstest, sie war dort draußen unterwegs. Aber du wolltest sie glauben lassen, dass du nicht erkannt hast, was eigentlich passiert ist.«
    Der Hauptmann runzelte die Stirn. »Ich kann nicht ganz folgen?«
    »Hauptmann«, begann Tavi. »Denkst du, die Fürstin …«
    »Nein«, entgegnete Cyril scharf und hob warnend die Hand. »Ich denke gar nichts. Und du auch nicht, Scipio.«
    Tavi schnitt eine Grimasse. »Aber aus diesem Grund willst du sie nicht in der Nähe von Max wissen.«
    »Ich habe ihr lediglich einen Befehl erteilt und dafür gesorgt, dass sie ihn befolgt«, gab Cyril zurück. »Aber achte in Zukunft auf deine Worte, Scipio. Wenn jemand das Falsche belauschen sollte, stehst du plötzlich im Juris Macto mit einer Hohen Fürstin. Und sie wird dich in Flammen aufgehen lassen wie Zunder. Solange du also keine handfesten Beweise hast, und zwar so handfest, dass sie vor Gericht Bestand hätten, solltest du den Mund halten und deine Meinung für dich behalten. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Hauptmann«, erwiderte Tavi.
    Cyril knurrte: »Foss?«
    »Ich habe nichts gehört und kann mich an nichts erinnern, Hauptmann.«
    »Guter Mann«, sagte Cyril. »Wenn Maximus aufwacht, sollte sich ein vertrautes Gesicht in seiner Nähe befinden. Er wird verwirrt sein. So stark, wie er ist, könnte er einiges an Schaden anrichten, wenn er in Panik gerät.« Cyril trommelte mit den Fingern beiläufig auf dem Griff seines Schwertes. »Ich habe ungefähr eine Stunde Zeit. Scipio, du gehst zu Gracchus und teilst ihm mit, dass ich dich ein oder zwei Tage lang für eine besondere Aufgabe eingeteilt habe. Und iss etwas Anständiges. Bring dir auch etwas als Vorrat mit. Ich werde dich ablösen, oder sonst schicke ich den Ersten Speer an meiner Stelle.«

    Tavi schluckte. »Glaubst du wirklich, er befindet sich in Gefahr, Hauptmann?«
    »Ich habe alles gesagt, was ich dazu zu sagen habe. Jetzt geht es nur darum, weitere Unfälle zu verhindern. Los.«
    »Ja, Hauptmann«, sagte Tavi und salutierte.
    Dann

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