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Die Verschwörer von Kalare

Die Verschwörer von Kalare

Titel: Die Verschwörer von Kalare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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jemand, der sich über mich lustig macht«, erwiderte Tavi.
    »In dem Fall solltest du hören, wie die Legionares dich nennen.«
    Tavi seufzte. »Und zwar?«
    »Scipio Latrinus. Genügt das an Demütigung?«

    Tavi unterdrückte eine wütende Bemerkung. »Ja. Ganz hervorragend, ich bin dir überaus dankbar.«
    Max blickte sich unauffällig um, und Tavi spürte, wie die Luft um sie herum an Dichte zunahm, während Max für Ungestörtheit sorgte. »Wenigstens hast du einen guten Vorwand, um jeden Abend zum Pavillon zu gehen. Und mir ist aufgefallen, dass du gar nicht mehr wegen Kitai jammerst.«
    »Tatsächlich nicht?«, fragte Tavi, runzelte die Stirn und dachte darüber nach. Das unangenehme Gefühl im Bauch, das hohle Grummeln, hatte sich seit einiger Zeit nicht mehr eingestellt, und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich noch. »Nein«, murmelte er.
    »Ich habe dir doch gesagt, du kommst drüber weg«, meinte Max. »Ich hätte dir schon vor Wochen ein Mädchen für den Abend kaufen sollen. Freut mich, dass du dich selbst drum gekümmert hast.«
    Tavis Gesicht flammte heiß auf. »Habe ich aber gar nicht.«
    Max zog die Augenbrauen hoch. »Ach«, sagte er. Er blinzelte zu seinen Rekruten hinüber. »Du hast dir nicht etwa einen Jungen gekauft, oder?«
    Daraufhin schnaubte Tavi nur. »Nein«, sagte er. »Max, ich bin nicht zum Vergnügen hier. Ich gehe dort nur hin, um meine Arbeit zu tun.«
    »Deine Arbeit«, meinte Max.
    »Meine Arbeit, genau.«
    »Du gehst zum Pavillon, um deine Pflicht zu erfüllen.«
    »Ja«, antwortete Tavi, langsam wütend.
    »Obwohl es dort all die Tänzerinnen gibt und so?«
    »Ja.«
    »Das Leben ist zu kurz, um sich solche Dinge entgehen zu lassen.« Max schüttelte den Kopf. »Bei den Krähen, Calderon. Warum?«
    »Weil es meine Pflicht ist.«
    »Du könntest dich einfach hinter dem Vorwand verstecken, du
müsstest dich tarnen«, erklärte Max ihm. »Ein kleiner Wein. Das eine oder andere Mädchen. Oder vielleicht noch eins, wenn du es dir leisten kannst. Das schadet doch niemandem.«
    Nachdenklich runzelte Tavi die Stirn. Max hatte durchaus recht: Die Mädchen im Pavillon konnten sehr verführerisch sein, und Tavi hatte es bislang vermieden, ihnen beim Tanz zuzuschauen. Es war bekannt, dass Tänzerinnen mit Erdkräften diese einsetzten, um den Appetit der Männer noch stärker anzuregen. Oft tanzten sie zu mehreren, und es gelang ihnen häufig, den Legionares auch die letzte Münze aus der Tasche zu ziehen. Und da die meisten Legionares in genau der Absicht den Pavillon aufsuchten, waren am Ende beide Seiten zufrieden.
    Auch an Tavi waren schon mehrere Dirnen herangetreten, doch er hatte alle Angebote ausgeschlagen, sich eine Nacht zu erkaufen oder den Wein und die anderen Rauschmittel zu probieren. Schließlich wollte er seinen klaren Verstand nicht benebeln - denn der hatte ihm schon mehrmals das Leben gerettet.
    »Du solltest dir auch mal ein bisschen Vergnügen gönnen«, meinte Max. »Das würde dir niemand übel nehmen.«
    »Ich schon«, erwiderte Tavi. »Ich muss immer schön klar denken.«
    Max grummelte: »Stimmt vermutlich. Solange du nicht ständig wegen Kitai jammerst, stört es mich nicht, wenn du den Huren einen Korb gibst.«
    Tavi schnaubte. »Danke für deine Erlaubnis.«
    Drei Kohorten von Rekruten, annähernd tausend Legionares , marschierten über den Dammweg um den Übungsplatz, in einer ordentlichen Kolonne und in voller Rüstung. Ihre Schritte donnerten über das Gelände hinweg und waren selbst durch Max’ Abschirmung gut zu hören. Nachdem sie vorbeigetrampelt waren und der Lärm abgeebbt war, fragte Max: »Hast schon etwas herausgefunden?«
    Tavi nickte. »Habe zwei weitere Legionares gefunden, die dem Verbindungsmann vom Handelskonsortium Bericht erstatten.«

    »Wissen wir schon, wem er Bericht erstattet?«
    »Er glaubt, er würde mit einem Handelskommissionär aus Parcia reden.«
    »He«, sagte Max. »Und für wen ist der tätig?«
    Schulterzuckend antwortete Tavi: »Ich habe einigen Leuten etwas zugesteckt. Heute Nacht weiß ich vielleicht schon mehr.« Er blickte Max von der Seite an. »Ich habe gehört, hier in der Gegend würde ein Sklavenhändler ohne Zulassung seine Geschäfte betreiben. Offensichtlich hatte er sich ein paar der Dirnen angeeignet. Aber jemand hat ihn bewusstlos geschlagen, ihn an einen Baum gefesselt, sich an seinen Wachen vorbeigeschlichen und die Sklaven freigelassen.«
    Max senkte den mit Windkräften gewirkten Schirm lange

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