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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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Leder und einen blaufarbenen Mantel, der mit einer Silberspange geschlossen war.«
    »Trug er noch andere Schmuckstücke außer der Spange?«
    Elgard nickte. »Er trug einen Siegelring und einen Goldring, der mit einem Granaten besetzt ist, außerdem noch einen Gürtel mit einer kostbaren Schnalle aus Silber.«
    »Gürtel und Schnalle gehörten einst seinem Vater«, fügte sie noch hinzu, und zum ersten Mal schwankte ihre Stimme.
    Nachdenklich strich Bandolf über seinen Bart und bemerkte: »Mantel, Spange und Gürtel sowie die Ringe fehlten.«
    »Ludger hatte sicher auch seinen Dolch bei sich«, mischte sich Sigurt ein, der bisher schweigend zugehört hatte. Seine Finger spielten mit dem prachtvoll polierten Bergkristall an seiner Spange.
    »Einen Dolch haben wir nicht gefunden«, gab Bandolf zu.
    »Wie es scheint, müsst Ihr Euren Mörder doch unter den Strauchdieben suchen, Burggraf«, spöttelte Sigurt, aber Bandolf überging die Bemerkung und fragte Ludgers Mutter:
    »Ihr habt Euren Sohn also noch gesehen, als er das Haus verließ? Könnt Ihr Euch noch daran erinnern, wann das war?«
    Elgard runzelte die Stirn. »Es war nach Sonnenuntergang, aber ich glaube, noch vor der Komplet«, sagte sie. »Ich war in der Halle, um nach dem Rechten zu sehen, da hörte ich seine Schritte auf der Treppe. Ich ging hinaus, um zu fragen, wo er um diese Zeit noch hinwollte, aber er sagte es
mir nicht, und es stand mir nicht zu, weiter zu fragen.« Sie zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Danach ging ich in meine Kammer und habe mich schlafen gelegt.«
    »Und wie steht es mit Euch? Habt Ihr Ludger nach dem Abendbrot noch gesehen?«, wollte Bandolf von Sigurt wissen.
    »Ich habe meinen Neffen seit dem Nachmittag nicht mehr gesehen«, erwiderte Ludgers Onkel. »Ich hatte Geschäfte mit dem Grafen von Laufen, und wir begossen den Abschluss beim Wirt am Markt. Das Nachtmahl haben wir in seinem Stadtquartier in der Korngasse eingenommen.« Er lächelte maliziös. »Ihr könnt den Grafen fragen. Er hat einen wunderbaren Roten kredenzt, und als ich den Weg hierher schließlich gefunden hatte, muss Ludger schon aus dem Haus gewesen sein.« Er neigte sich vertraulich vor. »Leider lief ich meiner Schwester über den Weg, als ich nach Hause kam. Sie nannte mich einen widerlichen Trunkenbold und weigerte sich, mir noch einen Schlaftrunk bringen zu lassen.«
    »Und danach habt Ihr geschlafen, nehme ich an?«
    »Wie ein Hirsch nach der Brunft.«
    Elgard kniff peinlich berührt die Lippen zusammen und nickte.
    Adeline, deren Augen aufmerksam zwischen Mutter und Onkel hin und her huschten, sagte plötzlich: »Ich habe meinen Bruder gesehen, als er aus dem Haus ging. Er war offenbar guter Dinge und pfiff vor sich hin.«
    »Es steht dir nicht an, so vorlaut zu sein, Tochter«, tadelte Elgard ungnädig.
    Adeline schlug die Augen nieder, sah aber keineswegs reuig aus.
    »Verzeiht, Mutter«, murmelte sie.
    »Und nachdem Ihr Euren Bruder gesehen habt …?«, ermunterte Bandolf das Mädchen weiterzusprechen.

    Adeline warf ihrer Mutter einen trotzigen Blick zu. »Bin ich hinaufgegangen in meine Kammer«, sagte sie.
    Ein unangenehmes Schweigen stellte sich ein. Selbst Fastradas Schluchzen hatte aufgehört, und die plötzliche Stille ließ die angespannte Atmosphäre in der Halle umso bedrückender erscheinen. Hätte der Bursche nicht einfach vom Pferd fallen und sich das Genick brechen können?, dachte Bandolf. Mannhaft unterdrückte er seinen drängenden Wunsch, der düsteren Halle den Rücken zuzukehren. Stattdessen holte er tief Luft und wandte sich an Teudeline.
    »Ich nehme an, Ihr habt auch fest geschlafen?«
    Die alte Dame hob eine eisengraue, dünne Augenbraue und sagte scharf: »Ich bin alt und gebrechlich, junger Mann. Mich plagt die Gicht und anderes. Da ist an guten Schlaf nicht zu denken. Ich habe alle möglichen Geräusche im Haus gehört, aber nichts, was mich veranlasst hätte, von meiner Schlafstatt zu steigen und nachzusehen, wer sich wo aufgehalten hat.«
    Bandolf kratzte sich, um eine Antwort verlegen, am Bart und fing dabei ein amüsiertes Lächeln auf, das über das Gesicht der Heilerin huschte. Ärgerlich ließ er die Hand sinken und räusperte sich.
    Unvermittelt meldete sich Richenza zu Wort. »Ich hatte mich schon vor dem Abendbrot zurückgezogen und habe Ludger nicht mehr gesehen.« Ihre Stimme klang hoch und offensichtlich empört darüber, dass sie bisher übergangen worden war. Elgard nickte ihr lächelnd zu, und Bandolf

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