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Die Verschwoerung der Fuersten

Die Verschwoerung der Fuersten

Titel: Die Verschwoerung der Fuersten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Eder
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hergerichtet,
wie Ihr befohlen habt. Dabei haben wir etwas entdeckt, das Ihr Euch vielleicht anschauen wollt.«
    »Ich komme«, sagte Emeram. Er folgte dem Gehilfen durch die Pforte und schloss sie hinter sich.
    In der Kapelle bot Penelope ein Bild der verkörperten Entrüstung und kratzte vergebens an der verschlossenen Tür.

KAPITEL 8
    H errgott, Weib! Was schleichst du hinter mir her?«, knurrte der Burggraf. Garsende lächelte entschuldigend.
    Die Heilerin hatte im Schutz eines Eckpfostens gewartet, bis der Burggraf sein Gespräch mit Sigurt beendet hatte. Eine bessere Gelegenheit, ihm mitzuteilen, was sie selbst über Ludgers Tod wusste, würde sich schwerlich finden, hatte sie gedacht, und war ihm gefolgt.
    »Ich wollte Euch nicht erschrecken«, sagte sie. »Ich habe Euch gerufen, aber Ihr habt mich wohl nicht gehört.«
    »Und was willst du von mir?«
    Ich will, dass Ihr aufhört, mich so misstrauisch anzustarren, schoss es ihr durch den Kopf. Wie jedermann in Worms wusste Garsende, dass der Burggraf zwar nicht gut mit dem neuen Bischof stand, aber dennoch verfügte er über einigen Einfluss in der Stadt. Da wäre es doch nützlich, wenn sie ihm behilflich sein konnte. Ja, mehr noch, sie würde wieder ruhiger schlafen können, wenn es ihr gelänge, ihn für ihre Sache zu gewinnen. Garsende warf einen Blick auf seine gerunzelte Stirn, und ihr Mut sank.
    »Es gab da eine Unstimmigkeit zwischen dem, was Rainald von Dachenrod über seinen Aufenthalt gestern Abend gesagt, und dem, was mir die Magd der Familie von Blochen darüber berichtet hat«, sagte sie schließlich. »Ich fand, Ihr solltet das wissen.«
    »Und wie kommt es, dass die Magd mit dir über Rainald von Dachenrod schwatzt?«

    »Als Fastrada hörte, was ihrem Gemahl zugestoßen ist, brach sie völlig zusammen, und Frau Elgard schickte die Magd zu mir, damit ich der armen Frau helfen würde«, antwortete sie ruhig. Sie lächelte. »Herdis ist ein munteres, junges Ding, und ihr Mundwerk stand auf dem Weg in die Hafergasse keinen Augenblick lang still.«
    »Na schön. Und was wusste sie nun über Rainald zu berichten?«
    »Herdis selbst hat nur Detmar von Blochen gesehen, als er kurz nach Ludger das Haus verließ. Doch der Stallknecht Sigwin war später am Abend auf dem Hof, um seine Blase zu erleichtern, und hat dabei beobachtet, wie der junge Herr von Dachenrod von draußen durch die Pforte auf den Hof schlüpfte und ins Haus ging.« Garsende überlegte, ob sie noch hinzufügen sollte, dass Sigwin das Herz in den Latz gerutscht war und er sich schnell verdrückt hatte, um von Rainald nicht bei seinem Stelldichein mit Herdis erwischt zu werden, entschied dann aber, dass der Burggraf das nicht wissen musste. Bandolfs Stirnrunzeln vertiefte sich, und sie befürchtete schon, dass er dem Wort einer Magd keinen Wert beimessen würde. Er tat es aber offenbar doch.
    »Sieh mal einer an«, meinte er leise und bleckte die Zähne. »Und mir sagt das Bürschchen frech ins Gesicht, er hätte geschlafen wie jeder anständige Christenmensch. Das wird er mir erklären müssen.« Laut fragte er: »Hat die Magd dir auch erzählt, wann der Stallknecht pinkeln musste?«
    Garsende lachte. »Das weiß ich nun wirklich nicht. Das müsst Ihr den Burschen schon selbst fragen.«
    »Du scheinst mit Ludgers Familie gut vertraut zu sein. Wie kommt das?«
    »Nicht jedermann hält mein Handwerk für Teufelskunst«, entgegnete Garsende spitz.
    »Das habe ich nicht gesagt«, brummte Bandolf verdrossen.

    Die Heilerin schluckte das »Habt Ihr doch« hinunter. »Die Frauen im Haus von Blochen haben das eine oder andere Mal meine Dienste in Anspruch genommen. Da bleibt es nicht aus, dass man mit den Belangen der Familie vertraut wird.«
    Der Burggraf kratzte sich am Bart, bedachte sie mit einem langen Blick, und Garsende hätte einen Hälbling für seine Gedanken gegeben. Doch er nickte ihr nur zu und wandte sich zum Gehen. Sie trat ihm flink in den Weg.
    »Es gibt da noch etwas, das Ihr wissen solltet.«
    »Was denn noch?«
    Seine Bärbeißigkeit brachte sie nun doch auf, und trotz ihrer guten Vorsätze schlich sich der Ärger in ihre Stimme. »Ludger wurde beobachtet, als er mit dem Gerber sprach.«
    »Mit welchem Gerber?«, fragte Bandolf begriffsstutzig.
    »Mit dem Gerber, der erwürgt wurde«, versetzte sie knapp, nickte kurz, wie er es getan hatte, drehte sich um und ging mit erhobenem Kopf davon. Ein befriedigtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als der Burggraf hinter ihr

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