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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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an seinem Schreibtisch sitzen und beobachtete, wie die Tür aufging und die schemenhafte Gestalt eines hochgewachsenen Mannes im Rahmen erschien. Der Fremde tastete nach dem Schalter und knipste das Licht an.
    Buchanan kniff die Lider zusammen, als über ihm die Deckenlampen aufflammten. Als seine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, erkannte er Robert Thornhill, der seinen Trenchcoat auszog, sein Jackett glattstrich. Als er sich setzte, waren seine Bewegungen ruhig und bedächtig, als hätte er gerade zu einem Gläschen im Country Club Platz genommen.
    »Wie sind Sie hier hereingekommen?« fragte Buchanan scharf. »Das Gebäude ist angeblich sicher.« Aus irgendeinem Grund spürte er, daß vor der Tür noch andere lauerten.
    »Ist es auch, Danny. Jedenfalls für die meisten.«
    »Es gefällt mir nicht, daß Sie hierherkommen, Thornhill.«
    »Ich bin jedenfalls so höflich, Ihren Vornamen zu benützen. Und es würde mich freuen, wenn Sie auch mir diese Freundlichkeit erweisen würden. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber immerhin verlange ich nicht von Ihnen, daß Sie mich Mister Thornhill nennen. So ist es doch zwischen Herr und Knecht üblich, nicht wahr, Danny? Sie sehen - so böse bin ich gar nicht.«
    Buchanan wußte, daß das selbstgefällige Gehabe dieses Mannes gespielt war, um ihn zu verunsichern und aus dem Konzept zu bringen. Er lehnte sich im Sessel zurück und verschränkte die Hände im Schoß.
    »Und wie komme ich zu der Ehre Ihres Besuches, Bob?«
    »Wegen Ihres Treffens mit Senator Milstead.«
    »Ich hätte ihn auch in der Stadt treffen können. Ich weiß überhaupt nicht, warum Sie darauf bestanden haben, daß ich nach Pennsylvania fahre.«
    »Weil Sie auf diese Weise eine weitere Gelegenheit haben, sich für die darbenden Massen einzusetzen. Sie sehen, auch ich habe ein Herz.«
    »Sie nützen die Notlage von Millionen Männern, Frauen und Kindern, für die es schon ein Wunder ist, wenn sie die Sonne aufgehen sehen, für ihre eigenen egoistischen Pläne aus. Macht das eigentlich einen Kratzer in Ihr Gewissen, Bob? Falls Sie überhaupt wissen, was das ist.«
    »Ich werde nicht dafür bezahlt, ein Gewissen zu haben. Ich werde bezahlt, die Interessen unseres Landes zu schützen. Ihre Interessen. Außerdem - brauchte man ein Gewissen, um zu überleben, wäre Washington entvölkert. Im übrigen stehe ich Ihren Bemühungen positiv gegenüber. Ich habe nichts gegen die Armen und Hilflosen. Gut für Sie, Danny!«
    »Tut mir leid, das kaufe ich Ihnen nicht ab.«
    Thornhill lächelte. »In jedem Land der Welt gibt es Menschen wie mich. Das heißt, sofern das Land etwas taugt. Wir sorgen dafür, daß wir die Ergebnisse bekommen, die von der Allgemeinheit gewünscht werden, weil die Allgemeinheit selbst zu feige ist, sie durchzusetzen.«
    »Sie spielen also Gott? Muß ein interessanter Job sein.«
    »Gott ist abstrakt. Ich beschäftige mich mit Fakten. Und wo wir gerade dabei sind: Sie haben Ihre Ziele mit illegalen Mitteln angestrebt. Wer sind Sie, daß Sie mir die gleichen Rechte verwehren?«
    Tatsächlich wußte Buchanan keine Antwort auf diesen Vorwurf. Und Thornhills unbeugsame, kalte Art machte Buchanans Hilflosigkeit noch größer.
    »Noch irgendwelche Fragen über das Treffen mit Milstead?« fragte Thornhill.
    »Sie haben doch genug Material über Harvey Milstead, um ihn dreimal lebenslänglich einzulochen. Hinter wem oder was sind Sie wirklich her?«
    Thornhill lachte leise. »Ich hoffe, Sie beschuldigen mich nicht, eigene geheime Ziele zu verfolgen.«
    »Sie können es mir erzählen, Bob. Wir sind doch Partner.«
    »Vielleicht ist es ganz einfach. Vielleicht will ich nur, daß Sie springen, wenn ich mit dem Finger schnippe.«
    »Ach ja? Es könnte aber auch sein, daß Sie hinterher nicht mehr aus eigener Kraft gehen können, wenn Sie noch einmal so plötzlich bei mir auftauchen wie jetzt.«
    »Ein einzelgängerischer Lobbyist bedroht mich.« Thornhill seufzte. »Aber so einzelgängerisch sind Sie ja nun auch wieder nicht. Sie haben doch eine Ein-Frau-Armee. Wie geht es Faith? Geht’s ihr gut?«
    »Faith hat nichts damit zu tun. Sie wird niemals an der Sache teilhaben.«
    Thornhill nickte. »Sie sitzen als einziger im Dreck. Sie und Ihre saubere Gruppe verbrecherischer Politiker. Die besten und klügsten Köpfe Amerikas.«
    Buchanan blickte seinen Gegenspieler kalt an und schwieg.
    »Die Sache läuft allmählich an, Danny. Bald ist die Show zu Ende. Ich hoffe, Sie haben Ihren sauberen

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