Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Drähte der Sirene. Zwei Schnitte, und das Alarmsystem hatte sich eine so schwere Halsentzündung eingefangen, daß es keinen Laut mehr herausbekam. Jetzt konnte Lee ungehindert durchs Haus streifen.
    Er stieg hinunter ins Erdgeschoß und kam an einem der Bewegungsmelder vorbei. Trotzig winkte er mit den Armen, zeigte dem Sensor sogar den Stinkefinger und stellte sich vor, es wäre Thornhill, der ihn in hilflosem Zorn anstarrte, ohne das geringste gegen den dreisten Einbrecher unternehmen zu können. Zwar leuchtete das rote Lämpchen auf und die Alarmanlage wurde aktiviert, doch sie konnte ihre Warnung nicht mehr in die Welt hinausschreien. Wahrscheinlich wählte der Computer bereits die Nummer der Wachgesellschaft, doch der Anruf würde nicht dort eingehen. Der Computer würde die Nummer achtmal anwählen, keine Antwort erhalten, den sinnlosen Versuch schließlich einstellen und wieder in Untätigkeit versinken. Bei der Wachgesellschaft würde alles völlig normal erscheinen.
    Der Traum eines jeden Einbrechers.
    Lee sah, daß das rote Lämpchen des Bewegungsmelders erlosch. Doch jedesmal, wenn er durch den Sensorbereich ging, würde es wieder aufleuchten - mit demselben Ergebnis. Achtmal anrufen und dann aufhören. Lee lächelte. So weit, so gut. Bevor die Bewohner nach Hause kamen, würde er die Drähte der Sirene wieder anschließen, um zu verhindern, daß Thornhill mißtrauisch wurde, wenn er beim Öffnen der Tür nicht den gewohnten Piepton hörte. Aber bis dahin hatte Lee noch einiges zu tun.

KAPITEL 55
    Das Abendessen im Weißen Haus war für Mrs. Thornhill ein denkwürdiges Ereignis. Für ihren Ehemann hingegen war es ein Teil seiner Arbeit. Er saß an dem langen Tisch und gab Belanglosigkeiten von sich, wenn jemand ihn ansprach; hauptsächlich aber lauschte er aufmerksam den anderen Gästen.
    An diesem Abend waren mehrere Ausländer anwesend, und Thornhill wußte aus Erfahrung, daß wertvolle Informationen auch aus ungewöhnlichen Quellen sprudeln konnten; sogar bei einem Dinner im Weißen Haus konnte man einiges aufschnappen. Thornhill wußte nicht genau, ob den ausländischen Gästen bekannt war, daß er der CIA angehörte; eine solche Information posaunte man nicht gerade in der Öffentlichkeit heraus. Auf der Gästeliste, die am nächsten Morgen in der Washington Post veröffentlicht wurde, waren sie nur als Mr. und Mrs. Robert Thornhill aufgeführt.
    Ironischerweise war die Einladung zum Abendessen nicht wegen Thornhills leitender Stellung in der CIA an ihn und seine Frau ergangen. Es war eines der größten Geheimnisse in der Hauptstadt, wer zu solchen gesellschaftlichen Ereignissen im Weißen Haus eingeladen wurde, und aus welchem Grund. Doch die Einladung an die Thornhills war der allgemein bekannten karitativen Arbeit von Roberts Frau für die Armen des District of Columbia wegen ergangen - eine Wohltätigkeitsarbeit, bei der auch die First Lady persönlich sehr aktiv war. Und Thornhill mußte gestehen, daß seine Frau sich hingebungsvoll engagierte. Natürlich nur, wenn sie nicht gerade im Country Club war.
    Die Heimfahrt verlief ereignislos; das Ehepaar sprach über banale Dinge, während Robert Thornhill hauptsächlich über den Anruf von Howard Constantinople nachdachte. Es war ein Schlag für Thornhill gewesen - sowohl persönlich als auch professionell -, daß er seine Leute verloren hatte. Jahrelang hatte er mit ihnen zusammengearbeitet. Er konnte es nicht fassen, daß alle drei umgekommen waren. Zur Zeit versuchten Mitarbeiter Thornhills in North Carolina, soviel wie möglich über den Vorfall herauszufinden.
    Nach den Geschehnissen hatte Thornhill nichts mehr von Constantinople gehört. Er wußte nicht, ob der Mann untergetaucht war. Aber Faith und Buchanan waren tot und auch die andere FBI-Agentin, Brooke Reynolds - jedenfalls war Thornhill da ziemlich sicher. Allerdings bereitete es ihm gewaltiges Kopfzerbrechen, daß noch keine einzige Zeitungsmeldung über sechs Leichen in einem Strandhaus in einer exklusiven Wohngegend der Outer Banks erschienen war. Die Sache lag mittlerweile eine Woche zurück, und noch immer war kein Sterbenswörtchen darüber zu hören gewesen. Vielleicht hatte das FBI die Hand im Spiel und wollte vertuschen, was leicht zu einem Public-Relations-Alptraum werden könnte. Leider hatte Thornhill mit Constantinople auch seine Augen und Ohren beim FBI verloren. Dagegen mußte er rasch etwas unternehmen. Es würde eine Zeitlang dauern, einen neuen Maulwurf

Weitere Kostenlose Bücher