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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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den Fall gelöst. Daraufhin hatte der Präsident die Direktive ausgegeben, die CIA müsse einen FBI-Agenten fest anstellen. Von da an hatte dieser FBI-Agent ihre Gegenspionagebemühungen überwacht und Zugang zu allen CIA-Akten erhalten. Ein FBI-Agent in diesen heiligen Hallen! Seine Nase in ihren ganzen Geheimnissen! Und um dies noch zu übertreffen, hatte das idiotische Parlament später noch ein Gesetz beschlossen, laut dem alle Regierungsbehörden, die CIA eingeschlossen, das FBI jedesmal benachrichtigen mußten, wenn ein Beweis für den Verdacht vorlag, daß ausländischen Mächten Geheiminformationen zugänglich gemacht worden waren. Mit dem Ergebnis, daß die CIA alle Risiken trug, das FBI jedoch die Belohnung einheimste. Außerdem war es eine unmittelbare Einmischung in die Aufgaben des Geheimdienstes.
    Thornhill schäumte vor Wut. Die CIA konnte jetzt nicht einmal mehr Personen beschatten oder abhören. Wenn sie jemanden verdächtigten, mußten sie zum FBI und eine elektronische oder sonstige Überwachung beantragen. War elektronische Observierung erforderlich, mußte das FBI sich an den FISC wenden, das Amt für die Überwachung ausländischer Geheimdienste, und dort um Erlaubnis bitten. Die CIA konnte nicht einmal eigenständig beim FISC anklopfen, nur an der Hand des großen Bruders. Alles war zum Vorteil des FBI ausgelegt.
    Und die Fesseln der CIA galten nicht nur im Inland. Bevor man in Übersee irgendwelche verdeckten Unternehmungen durchführte, mußte man sich erst die Erlaubnis des Präsidenten einholen. Den Wachhunden im Parlament mußte über jedes Unternehmen dieser Art lange im voraus Bericht erstattet werden. Und da die Welt der Spionage immer komplizierter wurde, kam es zwischen CIA und FBI immer wieder zu Auseinandersetzungen über juristische Spitzfindigkeiten oder den Einsatz von Zeugen und verdeckten Ermittlern. Obwohl das FBI im Grunde eine Organisation war, deren Rechte und Pflichten sich auf Inlandsangelegenheiten beschränkten, war es nun in beträchtlichem Ausmaß auch im Ausland tätig, wo es sich mit Terrorismusbekämpfung und Anti-Drogen-Einsätzen sowie dem Sammeln und Auswerten von Informationen befaßte - auch eigentlich eine Aufgabe der CIA.
    War es also verwunderlich, daß Thornhill die Leute vom FBI als Widersacher ansah? Die Schweinehunde waren überall, wie Krebs. Und um den Nagel noch tiefer in den Sarg der CIA zu schlagen, leitete ein ehemaliger FBI-Mann nun das CIA-Sicherheitszentrum, das Überprüfungen des gegenwärtigen und zukünftigen Personals auf internationaler Ebene vornahm. Außerdem mußten sämtliche CIA-Mitarbeiter jedes Jahr Formulare ausfüllen, in denen sie ihre Finanzen offenlegten, und der Fragenkatalog war ziemlich erschöpfend.
    Thornhill, in dem die Wut immer heißer hochkochte, zwang sich, seine Gedanken auf andere Dinge zu richten, auf den wichtigsten aktuellen Fall: Lockhart und Buchanan. Falls Buchanan diesen Privatdetektiv engagiert hatte, damit er Faith Lockhart beschattete, konnte der Mann sehr gut derjenige gewesen sein, der in der letzten Nacht am Cottage gewesen war und auf Serow geschossen hatte. Serow hatte durch den Treffer einen bleibenden Nervenschaden am Arm davongetragen; deshalb hatte Thornhill befohlen, den Ex-KGB-Mann zu liquidieren. Ein Auftragskiller, der nicht einmal mehr seine Waffe ruhig halten konnte, würde sich nach anderen Möglichkeiten umsehen, seine Brötchen zu verdienen. Damit stellte Serow eine Gefahr dar. Es war seine eigene Schuld. Wenn Thornhill von seinen Leuten eines unbedingt verlangte, dann Verläßlichkeit.
    Also ist dieser Lee Adams jetzt mit im Spiel, dachte er. Er hatte bereits eine eingehende Prüfung der Vergangenheit dieses Mannes angeordnet. Im Computerzeitalter würde er Adams’ Akte binnen einer halben Stunde haben, wenn nicht eher. Adams’ Lockhart-Akte kannte Thornhill bereits; seine Leute hatten sie aus der Wohnung mitgenommen. Die Notizen zeigten, daß der Mann gründlich war und bei seinen Ermittlungen sachgerecht vorging. Für Thornhills Ziele war das gut und schlecht zugleich. Adams hatte seine Leute reingelegt. So etwas war nicht einfach. Das Gute aber war: Wenn Adams ein logischer Denker war, mußte er auch einem vernünftigen Angebot zugänglich sein. Einem Angebot, das ihm das Weiterleben erlaubte.
    Möglicherweise war Adams mit Faith Lockhart von dem Cottage entwischt. Er hatte Buchanan keine Meldung darüber gemacht; deshalb hatte der bei Adams angerufen. Buchanan hatte offenbar keine

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