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Die Verschwörung

Die Verschwörung

Titel: Die Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wenn man sie fragt, was sie damit machen wollen, tun sie so, als hätte man ihre Mutter umgebracht. Aber was bleibt mir anderes übrig, wenn ich nur die verdammten Berichte des CIA-Generalinspekteurs bekomme, in die so viele Stellen eingetuscht sind, daß das Papier wie schwarz gefärbt aussieht? Also hab’ ich das Mr. Thornhill gegenüber mal erwähnt.«
    »Wie hat er darauf reagiert? Stinksauer? Oder ruhig und gefaßt?«
    »Was macht dich an dem Mann so neugierig?«
    »Du hast von ihm angefangen, Rusty. Jetzt gib mir nicht die Schuld, wenn ich mich für deine Arbeit interessiere.«
    »Tja, er hat gesagt, daß die Berichte zensiert werden müßten, um die Identität der Spitzel zu schützen, die für den Geheimdienst arbeiten. Daß es eine heikle Sache sei und die CIA eben sehr penibel vorgehen müsse. Ich hab’ gesagt, es erinnert mich daran, wie meine Enkelin Himmel und Hölle spielt: Weil sie nicht alle Quadrate richtig treffen kann, springt sie schon mal absichtlich daneben. Ich hab’ gesagt, daß ich es süß finde, wenn kleine Kinder sich so verhalten. Trotzdem muß ich dem Mann eins zugute halten: Was er gesagt hat, war nicht unlogisch. Er hat gesagt, es sei eine Wahnvorstellung, wenn man glaubt, man könnte mit simplen Satellitenfotos und Richtmikrofonen Diktatoren beseitigen, die sich in Bunkern verschanzen. Daß man in solchen Fällen altmodische Bodentruppen braucht. Daß wir Leute in feindliche Organisationen einschleusen müssen, die bis in die höchsten Kreise aufsteigen. Nur so können wir solche Tyrannen erledigen. Klar verstehe ich das. Aber seine Arroganz, nun ja, die kann ich nicht ausstehen. Außerdem bin ich überzeugt, daß Robert Thornhill, selbst wenn er keinen Grund zum Lügen hat, nie die Wahrheit sagen würde.
    Verdammt, er betreibt die Sache mit System. Er tippt mit einem Kuli auf den Tisch, bis einer seiner Adjutanten neben ihm auftaucht und ihm was ins Ohr flüstert - damit er ein paar Sekunden mehr Zeit hat, sich irgendeine Lüge auszudenken. So macht er es schon seit Jahren. Er hält mich offenbar für irgendeinen Blödian und glaubt, daß ich es nicht merke.«
    »Thornhill sollte dich lieber nicht unterschätzen.«
    »Oh, er ist ein fähiger Bursche. Ich muß zugeben, daß er sich heute ziemlich wacker geschlagen hat. Er schafft es, daß der Wischiwaschi, den er von sich gibt, sich so edel anhört wie die Zehn Gebote. Als ich ihn in die Ecke gedrängt hatte, zog er den Scheiß mit der nationalen Sicherheit ab. Er hat sich natürlich darauf verlassen, daß wir alle vor Ehrfurcht erstarren. Ergebnis: Er hat mir alle Antworten versprochen. Und ich habe gesagt, daß ich mich darauf freue, auch weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten.« Ward nippte an seinem Wasserglas. »Jo mei, heute hat er gewonnen. Aber es gibt immer ein Morgen.«
    Der Kellner brachte ihre Getränke, und sie bestellten etwas zu essen. Buchanan saß vor einem Scotch mit Wasser, während Ward sich an einem erlesenen Bourbon festhielt.
    »Und wie geht’s deiner besseren Hälfte? Ist Faith schon wieder für einen Klienten auf Achse, um einen von uns armen, hilflosen gewählten Amtsträgern auszuplündern?«
    »Ich glaube, sie ist gerade nicht in der Stadt. Aus persönlichen Gründen.«
    »Hoffentlich nichts Ernstes.«
    Buchanan zuckte die Achseln. »Kann ich noch nicht sagen. Ich hoffe aber, sie kommt klar.« Aber wo ist sie? fragte er sich erneut.
    »Ich glaube, wir alle sind Überlebenskünstler. Ich weiß aber nicht, wie lange meine müden alten Knochen noch durchhalten werden.«
    Buchanan hob sein Glas. »Du wirst uns alle überleben. Glaub Danny Buchanan.«
    »Mein Gott, hoffentlich nicht.« Ward schaute ihn aufmerksam an. »Es ist schwer zu glauben, daß es vierzig Jahre her ist, seit ich aus Bryn Mawr weg bin. Weißt du, manchmal beneide ich dich, daß du in der Wohnung über der Garage aufgewachsen bist.«
    Buchanan lächelte. »Komisch, ich war neidisch auf dich, weil du im Landhaus aufgewachsen bist und viel Geld hattest, während meine Familie sich für deine abgerackert hat. Wer von uns klingt eigentlich jetzt betrunken?«
    »Du bist der beste Freund, den ich je hatte.«
    »Du weißt, daß das auf Gegenseitigkeit beruht, Senator.«
    »Es ist noch bemerkenswerter, daß du mich nie um irgend etwas gebeten hast. Dabei weißt du verdammt genau, daß ich einigen Ausschüssen Vorsitze, die deiner Sache dienlich sein könnten.«
    »Ich möchte den Anschein moralischen Fehlverhaltens vermeiden.«
    »Dann wärst du

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