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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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wegen der extremem Schäden, die die Bombardements auch unterirdisch angerichtet haben, nach wie vor viel zu gefährlich … “
    Während sie den Tunnel Richtung Osten weiterschreiten, kommen sie mehrfach an Stahltüren vorbei, die in dem Plan nicht verzeichnet sind.
    Zu Butz‘ Überraschung kann der Beamte jedoch über sein Smartphone auf die Bilder der Überwachungskameras zugreifen, die im Intranet der zuständigen Sicherheitsbehörde hinterlegt sind.
    „Die Tage vor dem 16. März“, hat Butz ihn gebeten, „wenn sie das als erstes aufrufen könnten … “ Der sechzehnte ist der Tag, an dem Nadja gefunden wurde.
    Auf den ersten Bildern, die über das Handydisplay des Beamten flimmern, ist fast nichts zu erkennen. Graues Rauschen. Die Röhre des Tunnels.
    Der Beamte spult.
    Plötzlich wird das Licht einer entfernt angebrachten Leuchte, die in dem Blickfeld der Kamera liegt, ein paarmal unterbrochen.
    Butz nimmt dem Beamten das Handy aus der Hand und friert die Aufzeichnung ein. Lässt sie weiter laufen. Spult zurück.
    Es sind Leute, die zwischen Leuchte und Kamera vorbei gehen! Butz sieht sich die wenigen Sekunden Bildmaterial genauer an. Bei einer vorsichtigen Schätzung kommt er auf acht bis zwölf Personen. Sie tragen dunkle Kleidung, Kapuzenshirts, die Kapuzen fest über die Köpfe gestülpt.
    Wieder lässt Butz das Material auf dem Handy ablaufen, beginnt, zwischen verschiedenen Schatten zu unterscheiden, stoppt an immer anderen Stellen, um unterschiedliche Standbilder zu bekommen. Auf einem ist eine Hand, die aus einem Ärmel hervorschaut, deutlich zu erkennen. Ein Tattoo zieht sich vom Handrücken bis zu den Fingernägeln. An einer anderen Stelle glaubt Butz erkennen zu können, wie sich ein Kapuzenträger in dem Moment, in dem er an der Kamera vorbeiläuft, ein wenig eindreht, so dass Butz in die Kapuze hineinschauen kann, unter der sich schemenhaft das harte Gesicht eines jungen Mannes abzuzeichnen scheint, dessen Wange von einer Metallkette durchstochen ist.
    Haben sie sie mitgenommen? Haben sie Nadja dort unten ausgesetzt und zu Tode gehetzt?
    Mehrmals lässt er die Sequenz ablaufen und versucht zu entschlüsseln, ob eine der Personen unfreiwillig mit den anderen mitgegangen ist. Ob eine Person am Arm festgehalten wird oder bedroht. Aber nichts deutet darauf hin.
    Ist sie freiwillig mitgegangen, nicht ahnend, was ihr bevorstand?
    Die Bilder beginnen vor Butz‘ Augen zu flackern. Längst ist die freundliche Kameradschaftlichkeit, mit der ihn der Beamte zunächst begleitet hat, einer gereizten Ungeduld gewichen, da der Mann nicht begreift, wieso Butz das Material nicht in Ruhe bei der Behörde über Tage durchgehen kann.
    „Ja, klar, nein, sorry.“ Butz reicht ihm das Handy zurück. Starrt in die Schwärze der Röhre, durch die die Kapuzenträger Richtung Osten marschiert sind. Noch immer kann er sich nicht lösen, nicht entschließen umzukehren.
    Da durchzieht ihn plötzlich ein neuer Gedanke. Und wenn es andersherum war? Wenn sie nicht mitgeschleppt wurde, um gejagt zu werden, sondern wenn sie alle gemeinsam hier hinuntergegangen sind, um ein bisschen herumzustöbern - und auf etwas gestoßen sind? Auf etwas gestoßen, was sie gejagt hat? Auf etwas gestoßen, vor dem sie geflohen sind. Was Nadja jedoch erwischt hat?!
    Butz senkt den Kopf. Er hat keinen Beweis, aber er spürt, dass es alles erklären würde. Die Kapuzenträger gehen gemeinsam in den Tunnel, Nadja ist eine von ihnen - vielleicht gefällt ihnen die Atmosphäre, die seltsame Stimmung, die hier unten herrscht. Da bricht es plötzlich über sie herein. Sie werden attackiert, Nadja wird verletzt - sie flüchten - tragen Nadja aus dem Tunnel heraus an die Oberfläche.
    Aber es ist zu spät. Nadjas Verletzung ist zu schwer, wahrscheinlich ist sie schon tot. Die anderen lassen sie auf dem Parkplatz zurück - aus Angst davor, wegen des Eindringens in den Tunnel zur Rechenschaft gezogen zu werden.
    Aber WAS? Oder besser gesagt: Wer? Wer hat sie in die Flucht geschlagen.
    Wer oder was ist es gewesen, das ihnen hier unten begegnet ist?
     

 
     
    BERLIN GOTHIC 2
     
    Vierter Teil
     
     


     
    „Manchmal fuhren die Züge noch. Dann konnten sie ein entferntes Grollen hören, ein Rumpeln und Rattern, das langsam näher kam. Die Balken, die die Wände und die Decke abstützten, begannen zu vibrieren und der Sand rieselte zwischen ihnen hindurch. Dann pressten sie sich in eine Ecke und schoben die Unterarme über ihre Köpfe, um sich vor

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