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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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war unverschlossen, er stieß sie auf. Leer.
    „MAX!?“
    Zurück in die Diele, zu Lisas Zimmer, die Tür war offen, das Zimmer leer. Till rannte die Treppe herunter. „MAX!!“ Jetzt war es ihm egal, ob gleich alle um ihn herumstehen würden, jetzt war es nackte Panik.
    Er kam unten in der Eingangshalle an. „Hallo?“ Niemand zu sehen. Rebecca nicht, Jenna nicht, die Mädchen nicht - er rannte zur Küche. Sie war aufgeräumt, alles geputzt, alles perfekt - aber niemand zu sehen. Raus aus der Küche - kurze Irritation - ins Wohnzimmer, leer, zum Flur, der nach hinten zum Musikzimmer führte - „HALLO??“ -
    „Was ist denn!“
    Die Worte trafen ihn wie ein Fausthieb. Die Tür am Ende des Flurs flog auf. Lisa.
    „Was schreist du denn so?“
    Till war so froh, sie zu sehen, dass er nicht stehenblieb, sondern weiterlief, bis zu ihr hin, er nahm sogar ihre Hand. „Wo sind denn alle - ich bin eingeschlafen - und - “
    Er bemerkte, wie ernst sie aussah. „Max geht’s nicht gut. Mama ist mit ihm ins Krankenhaus.“
    Till lächelte noch immer.
    „Er hat sich wieder übergeben, Papa wollte nicht länger warten, er hat den Arzt gerufen - heute Morgen ganz früh. Und der Arzt hat gesagt, dass Max … “ Sie musste kurz nachdenken „ … dehydriert - “
    Jetzt wurde das Lächeln doch aus Tills Gesicht gewischt. Er hatte geschlafen, er hatte nicht aufgepasst, raste es ihm durch den Kopf.
    „Mama hat ihn dann hingefahren.“ Sie schaute Till an. „Willst du was frühstücken?“ Ihre Stimme war leise, bedrückt.
    ‚Sie spricht, als läge eine Leiche im Haus‘, musste Till denken und der Eisgriff in seinem Bauch wanderte hoch an seine Kehle.
     
    Da saßen sie wieder an dem hohen Tisch, an dem sie an jenem Tag gesessen hatten, an dem Till zum ersten Mal zu den Bentheims gekommen war. Die Stille des leeren Hauses um sie herum lastete auf Till, die Sorge um Max erfüllte ihn. Er hatte sich die Tüte mit dem Müsli geschnappt, ein wenig Milch über die Flocken gegossen und löffelte das Zeug in sich hinein. Lisa hatte ihm gegenüber Platz genommen, sah ihm beim Essen zu.
    ‚Was hat sie im Musikzimmer gemacht?‘, waberte es Till durch den Kopf - sagen aber tat er etwas anderes. „In welches Krankenhaus haben sie ihn denn gebracht?“
    „Ins Klinikum oder wie das jetzt heißt“, sagte Lisa, „das große in Steglitz?“
    Till schob sich einen neuen Löffel voll Müsli zwischen die Zähne, sprach mit vollem Mund. „Kommst du mit? Ich fahr gleich mal zu ihm.“
    Lisa sah ihn groß an, als wollte sie sagen: Spinnst du?
    „Er … das waren ziemlich verrückte Sachen, die Max sich ausgedacht hat“, fuhr Till fort und schluckte herunter. Er musste sie ins Vertrauen ziehen, er durfte nicht länger warten. Er sah, wie er ihre Aufmerksamkeit hatte, wie ihr hübsches, kleines Gesicht sich spannte. „Es geht um euren Vater, weißt du“, stieß Till hervor und fühlte, wie sein Gesicht rot wurde. Wie konnte er ihr das jemals sagen, sie würde denken, dass nicht Max, sondern ER sich das ausgedacht hatte. „Er glaubt, dass er sich verändert hat“, jetzt zog sie die Stirn kraus, „ich habe versucht, es ihm auszureden, aber Max ist ganz versessen darauf, ist sich sicher, das muss die Erklärung für all das sein, was ihm komisch vorkommt.“
    „Was denn, was hat er sich ausgedacht?“ Sie ließ Till nicht aus den Augen.
    „Das … es ist schwer zu beschreiben … “
    Jetzt sah sie richtig verblüfft aus.
    „Er ist total überreizt“, murmelte Till. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, ihr davon zu erzählen. Till beugte sich vor, auf einmal vom Bewusstsein einer ganz neuen Gefahr durchglüht. „Aber du musst mir versprechen, das niemanden zu sagen!“ Er griff ihren Arm und drückte ihn. „Lisa? Du musst es schwören. Hörst du?“ ‚Schwören‘ - lächerlich, aber egal. Sie durfte es keinesfalls weitererzählen, ihrer Mutter nicht - und vor allem ihrem … bei dem Gedanken allein fühlte Till, wie er schwach wurde … ihrem Vater nicht …
    „Du darfst mit niemandem darüber sprechen. Sie würden Max nie wieder in Ruhe lassen. Sie würden ihn vielleicht in ein Heim stecken - das steht er nicht durch!“ Till fühlte, wie Lisa ihm immer mehr entglitt. „Wir müssen ihm helfen, hörst du, wir beide - nicht deine Eltern, die können ihm nicht helfen. Er hat einfach Angst vor eurem Vater, das sitzt ganz tief in ihm drin, das kriegst du nicht einfach raus.“
    „Das schaffen wir nicht allein“,

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