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Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Titel: Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Arnold
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schwang sich dann
elegant und leichtfüßig aus der hängenden Sitzposition auf die Beine. Er griff
ihre Hand.
    „Komm, ich bring uns zu ihnen.“
    Sie trafen sich vor dem Bus. Es war ja nur noch einer, es waren ja nur
noch so wenige Ropeys. Am Tag der Flucht, des Gnadenschusses, waren die meisten
geflohen und die meisten der Aufseher waren auf einmal verschwunden. Die
übrigen Personen hatten alle locker in einen Bus gepasst. Was wohl mit den
anderen Bussen war…Ob sie noch alleine in der Wüste herumstanden? Noch bevor
Ceela und Jay richtig da waren, war Lucas schon wieder verschwunden. Sie
erreichten also nur noch Grace.
    „Hey Leute.“ Grace lächelte, sie war so fröhlich, so ausgeglichen, wie
sie es nur vor dem Tod von Hope war. Was hatte Lucas zu ihr gesagt, dass sie
veranlasste so fröhlich zu sein? So direkt wollte Ceela natürlich nicht fragen,
sie versuchte sich langsam heranzutasten. Die Frage brannte in ihrem Inneren
und sie versuchte sich zurückzuhalten. Langsam, Ceela, langsam! Du willst
sie doch nicht verletzen. Sagte sie zu sich. Dann wagte sie einen Anlauf.
    „Oh, so fröhlich…?“ ihre Frage erreichte wohl nicht den gewollten Grad
an Beiläufigkeit und wirkte doch interessierter, als sie es eigentlich sollte.
    Verwundert guckte Grace Ceela an.
    „Ich meine nur, dass ich mich freue, dass du wieder lächelst. Das macht
mich froh, weißt du?“ Gerade noch einmal gerettet. Erleichtert atmete Ceela
auf.
    Grace Gesicht schwang wieder zu dem breiten Lächeln.
    „Er wollte, dass ich ihm meine schönste Erinnerung an Hope erzähle. Das
hat gut getan.“
    „Nun, dann erzähl doch auch uns davon“, sagte Jay sanft und liebevoll.
    „Das ist lange her, es war der Tag, an dem sie mir damals die Haare mit
Blaubeersirup eingerieben hatte, als ich geschlafen habe. Ich war so furchtbar
wütend, als ich an dem Kissen festgeklebt habe. Ich habe gesagt, ich würde ihr
das nie verzeihen, doch sie hatte einfach nur gelacht, so laut, so fröhlich.
Das war schon ziemlich niedlich. Ich konnte ihr nicht lange böse sein und
musste schon kurz danach auch lachen. Wir konnten uns einfach nicht mehr
beruhigen. Aus Spaß habe ich ihr dann Erdbeergelee auf das Shirt geschmiert. Wir
lachten noch mehr. Wir waren noch so jung, so klein. Sie war fünf Jahre, ich
sechs. Da kam einem so etwas unglaublich witzig vor, versteht ihr? Wir hatten
eine richtige Essensschlacht gemacht. Dann kamen unsere Eltern heim. Sie waren
nicht gerade begeistert davon, nun Blaubeersirup und Kirschsaft und sonst alles
Mögliche was es in der Küche gab, an den Wänden statt im Schrank vorzufinden.
Doch wir lachten einfach nur. Sie schimpften mit uns, doch wir lachten immer
weiter, wir konnten einfach nicht aufhören. Es ging einfach nicht. Irgendwann
gaben unsere Eltern es auf. Sie konnten uns so oder so nicht beruhigen. Die
Situation war so schräg, so komisch, so lustig, dass nun auch meine Eltern von
dem Lachen erfasst wurden. Den ganzen Abend lang. Wir waren eine so glückliche
Familie.“
    „Wo hast du gelebt, dass ihr noch solche Lebensmittel hattet? Ich
dachte du wärst eine normale Citiza gewesen?“, fragte Jay verwundert, der noch
viel von seinem ganz alten Leben als Citiza, also normaler wohlhabender Bürger
wusste und das Essen, das man dort aß, waren nur kleine viereckige Würfel die
keinen Geschmack hatten. Doch sie waren billig und sie enthielten alle
überlebenswichtigen Proteine und Mineralien, außerdem wurde man satt. Es hatte
auch teure Würfel gegeben, die auch wirklich nach etwas geschmeckt hatten, aber
diese waren nur selten auf Lager.
    „Ich habe auch lange Zeit im Landhaus meiner Eltern gelebt. Dort haben
sie mir gezeigt, wie frühere Kulturen gelebt haben. Ich bin ihnen sehr dankbar
dafür, dass sie mich nicht zu einer Citiza erzogen haben.“
    „Ja, da hattest du Glück. Ihr wart eine tolle Familie.“ Jay lächelte.
     Sie hatte diesen verträumten Blick, als sie in den Erinnerungen
schwelgte. Dann setzte sie erneut an: „Du hattest Recht, Ceela, du hattest so
Recht. Ich darf nicht aufgeben, ich muss kämpfen, für meine Eltern, sie haben
es nicht verdient, beide Töchter zu verlieren. Ich muss für sie da sein. Lucas
hat mir das nochmal klar gemacht. Doch im Grunde warst du es, der ich danken
muss, du hast mir die Augen geöffnet. Wirklich, danke.“
    Sie war nun wieder aus ihren Erinnerungen zurückgekehrt. Was sie sagte,
war so aufrichtig, so ehrlich. Das mochte Ceela an ihr. Sie lächelte. Dann nahm
sie ihre

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