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Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition)

Titel: Die Verstoßenen (Verlorene Erinnerungen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Arnold
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nicht findet, schicken wir am Abend des vierten Tages einen Trupp los,
der die verloren gegangenen einsammelt. Soweit alles klar? Ach so, natürlich
bekommt ihr noch einen gepackten Rucksack, jeder holt sich sein Backpack bitte
vorne am Schalter ab.“
    Dann stieg der Mann von der Empore und verschwand.
    Das war mal eine klare Ansage. Drei Tage allein im Wald überleben.
Survival Challenge oder was?!
    Sie lachte innerlich verbittert. Ihre toten Augen starrten in den Raum.
Ceela stand regungslos an Madisons Hand geklammert, merkte nicht wie ihr Griff
immer fester wurde. Madison löste ihre Hand:
    „Autsch! Ceela!“
    Das holte sie wieder zurück:
    „Oh nein! Tut mir leid. Es ist nur alles ein bisschen…viel im Moment.“
    Maddy nahm wieder ihre Hand und streichelte sie leicht.
    „Hey, ich weiß, alles gut, wir bleiben zusammen.“
    Ihr war es selbst unwohl, aber wenn es darauf ankam, einer Freundin
Halt zu geben, dann stellte sie ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle nach
hinten. Das war es, was Ceela außerordentlich an ihr schätzte.
    „Wie viele sind wir?“, fragte Olivia, während sie schon mit dem Finger
abzählte.
    „Madison, Ceela, Isabella, Abigail und ich, fünf. Fünf Personen, fehlen
noch vier für unsere Gruppe.“
    „Fünf?“, fragte Abigail empört.
    „Ja, Grace? Sie gehört auch noch zu uns! Also brauchen wir noch vier
Leute“, stieß Olivia eingeschnappt zurück.
    „Ich glaube, ich weiß, wen wir fragen können“, merkte Ceela an.
    „Wen gedenkst zu unserer Gruppe zuzufügen?“, fragte Isabella
höchstinteressiert, oder war es doch Abigail, nein Isabella….oder? Ach, eine
der beiden eben.
    „Jay und die Jungs aus seinem Zimmer. Sie sind stark, sie könnten uns
da draußen eine gewaltige Hilfe sein“, erklärte Ceela.
    „An dieser Stelle muss ich ihr Recht geben“, sagte einer der Zwillinge
in der wie immer intellektuellen Stimme.
    Also beschrieb Ceela der Gruppe kurz wie Jay und seine Zimmergefährten
aussahen, um gemeinsam auf die Suche nach ihnen zu gehen. Doch den einzigen,
der wirklich einprägend war, war Tom und den hatten sie schnell gefunden.
    „Tom!“ Olivia schnappte ihn am Ärmel.
    Verstört drehte er sich um und versuchte sich krampfhaft loszureißen.
    „Maaaaan! Alles gut! Beruhig dich! Wo sind die aus deinem Zimmer?“
    Er zappelte wie ein Fisch an der Angel.
    „Verdammt noch mal, beruhig dich!“
    Er ließ langsam nach, dann deutete er mit dem Kopf in eine hintere Ecke
des Speisesaals.
    „Na siehst du, so einfach ist’s.“ zischte Olivia mit genervter Stimme.
    Sie hechteten in die von Tom angedeutete Richtung und wurden fündig.
Ceela drehte sich so lang, bis sie Jays Geruch identifizieren konnte, dann
wandte sie sich ihm zu.
    „Jay“, platzte sie heraus.
    Er drehte sich um und als er sie sah, funkelten seine Augen wie
geschliffene Diamanten.
    „Ceela!“ Er nahm sie in den Arm und hielt sie lange fest. Wärme
erfasste sie und Zuneigung, und plötzlich war sie nicht mehr so nervös. Langsam
löste er sich und fragte:
    „Was gibt’s?“
    „Äh, wir brauchen noch vier Leute für eine Gruppe und ja, ihr seid doch
vier, richtig?“ erklärte Madison in Überraschung darüber wie gut Jay, Sam und
Kyle doch aussahen.
    „Klar.“ Kyle stürmte neben Jay und warf ihm lässig den Arm über die
Schulter, dann fügte er hinzu:
    „Wir drei und Tom.“
    „Ach den haben wir schon kennengelernt“, stöhnte Olivia, als sie ankam.
Dann entdeckte sie ihren Bruder.
    „Sam!“
    „Na, Schwesterlein!“ Voller Freude hob er seine kleine Schwester
hoch und warf sie in die Luft wie ein kleines Kind. Jetzt wurde deutlich, wie
maßlos stark er war, denn Olivia war groß, sehr groß und trainiert und Muskeln
waren doch schwer.
    Als sich dann endlich auch die letzte Gruppe mit den Survival-Packs
ausgerüstet hatte, ging es los. Die Busse wurden fertig gemacht und alle
stiegen ein. Sie setzten sich in Bewegung. Nur zu gut kannte Jay  die alten
Gerätschaften noch von der Anfahrt ins Reservat, das vertraute Heulen der
Motoren und Klappern der losen Teile.

Kapitel 39
     
    Langsam verlor sich das Ächzen des Busses in der Ferne und Stille trat
ein. Der Boden war weich, fast lehmig. Der moderige Geruch von alten Bäumen
erfüllte die kalte Luft. Mit dicken Jacken und bepackt mit Vorräten und Decken
und Seilen und ganz viel anderem Zeug, begann der erste von drei Tagen.
    Sechs Uhr abends. Sie waren schon gut fünf Kilometer seit heute Morgen
gewandert. Ob das gut oder schlecht

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