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Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition)

Titel: Die Versuchung der Zeit: Hourglass 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myra McEntire
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Besitz befindet.«
    »Was ist mit Hourglass?«, fragte Dr. Turner.
    »Wenn sie Jack für uns aufspüren, umso besser.« Sie zuckte die Achseln. »Das hier ist kein Spiel. Manche Mythen werden Wirklichkeit.«
    »Was ist, wenn du das Infinityglass findest und es nicht alles bewirkt, was du dir erhoffst?«
    »Das wird es schon.« Teague streckte die Hand aus, und Dr. Turner überreichte ihr den Skroll. Sie legte ihn in die oberste Schublade des Schreibtischs, die sie mit einem kleinen silbernen Schlüssel verriegelte. »Und noch so viel mehr.«
    Poe und Dr. Turner tauschten einen Blick.
    »Sollen Poe und ich dich zum Ausgang begleiten?«, fragte Teague Dr. Turner.
    »Hast du so wenig Vertrauen zu mir?« Er wirkte nicht verletzt, sondern eher erleichtert.
    »Ich vertraue niemandem. Deshalb bin ich noch hier.« Sie öffnete die Bürotür, und sie und Poe brachten Dr. Turner nach draußen.
    Nachdem sie gegangen waren, verhielten wir uns noch eine halbe Minute lang mucksmäuschenstill.
    »Sie sind weg«, sagte Lily. »Weit genug, dass wir sicher hier rauskommen.«
    Als wir die Abstellkammer verließen, begann die knöcherne Sanduhr sofort wieder auf mich einzuflüstern. Entschlossen wandte ich mich ab. »Wir müssen hier raus sein, bevor sie zurückkehren.«
    »Ich gehe nicht mit leeren Händen.« Sie fixierte die Schublade, in der sich der Skroll befand.
    »Und wie willst du das hinkriegen?«
    Ohne weitere Erklärungen sah sie sich auf dem Schreibtisch um, bis sie eine Büroklammer gefunden hatte. Vorsichtig schob sie sie ins Schloss und bewegte sie ein bisschen hin und her, bis sich die Schublade öffnen ließ und sie das silberne Kästchen herausnehmen konnte, das sie sich unter den Hosenbund schob. Damit es nicht verrutschte, zog sie mein Flanellhemd aus und knotete es sich fest um die Taille.
    Dann grinste sie mich triumphierend an und stürmte hinaus auf den Flur.

24. KAPITEL
    W enn sie uns hören, können wir’s auch nicht ändern«, keuchte Lily, als wir durch die Gänge rannten, bevor wir die Pyramide durch die Vordertür verließen und uns in die Menge stürzten.
    Bei den Essensständen hatten sich Leute versammelt, die aussahen wie eine Reisegruppe. Alle trugen dieselben T-Shirts, sprachen gebrochenes Englisch mit französischem Akzent, und mittendrin stand eine Frau, die eine kleine rote Fahne hochhielt.
    »Langsam, langsam.« Ich kriegte Lilys Ellbogen zu fassen und zog sie an meine Seite. Mir war längst aufgefallen, dass sie häufig angestarrt wurde, von Männern und Frauen. Doch mit ihren geröteten Wangen und der halb durchsichtigen Bluse erregte sie mehr Aufsehen, als gut für uns war. »Wir sollten uns möglichst unauffällig benehmen. Wir machen uns verdächtig, wenn wir weiter so rennen.«
    »Dann mischen wir uns am besten unters Volk.« Sie zurrte sich die Hemdsärmel noch ein wenig fester um die Taille und fixierte sie diesmal mit einem doppelten Knoten. »Siehst du irgendwen?«
    Ich blickte mich prüfend um. »Ich glaube nicht.«
    »Ich spüre sie nicht.« Lily atmete aus, aber ihre Körperhaltung lockerte sich nicht. Vor Anspannung zogen sich ihre Schulterblätter zusammen. Am liebsten hätte ich ihr den Nacken massiert. Doch im letzten Augenblick hielt ich mich zurück und schob die Hände in die Taschen.
    Ich verlor langsam den Verstand.
    »Ich werde mich erst wieder sicher fühlen, wenn wir zurück im Hotel sind.« Sie rieb sich den Nacken und reckte und streckte sich ein paar Mal.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich und starrte gebannt auf ihre Verrenkungen.
    »Ja. Ich wollte mich nur vergewissern, dass wir nicht in Gefahr sind.«
    Mir schien alles sicher.
    »Ich will wieder losrennen können, wenn’s nötig ist. Aber ich habe solche Angst, dass mir das Ding herunterfällt.«
    »Vielleicht springt es ja auf, wenn du es fallen lässt.«
    »Spar dir deine Witze.«
    Wir gliederten uns in den Strom der Schaulustigen ein – wie Zugvögel, die sich wieder zu ihrem Schwarm gesellten.
    Dieser Vogeltick färbte langsam auf mich ab.
    »Kaleb.« Lilys Augen hatten sich geweitet. »Sieh mal!«
    Irgendetwas war in Schieflage geraten. Ich trat einen Schritt zurück und stellte fest, dass die Menschenmenge plötzlich doppelt so groß war wie vor zwei Sekunden.
    Zeitlose.
    Es wimmelte nur so von ihnen.
    »Die Szenerie ist unverändert«, flüsterte Lily. »Es sind nur mehr Leute. Zuerst tauchten etwa fünfzig auf, dann hab ich geblinzelt, und plötzlich waren es hundert.«
    »Die französischen Touristen

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