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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mußte, ohne es je weit zu bringen, eine rauhe Schale bekommen. Doch Jacksons Worte hatten sie verletzt – vielmehr die Wahrheit in seinen Worten.
    »Das weiß ich, LuAnn. Wie ich schon sagte, Sie sind klug, und Sie haben bei unserem Gespräch meine Meinung nur bestärkt. Sie verdienen ein weitaus besseres Leben, als Sie es jetzt führen. Leider bekommen die Menschen im Leben nur selten, was sie verdienen. Ich biete Ihnen die Möglichkeit, Ihre großen Träume zu verwirklichen.« Er schnippte mit den Fingern. »Einfach so.«
    Plötzlich schaute LuAnn ihn mißtrauisch an. »Woher soll ich wissen, daß Sie nicht von der Polizei sind und mir ’ne Falle stellen wollen? Wegen Geld gehe ich nicht in den Knast.«
    »Weil das eine Vorspiegelung falscher Tatsachen wäre und vor Gericht nie Bestand hätte. Und warum, um alles in der Welt, sollte die Polizei gerade Sie für eine so komplizierte Sache auswählen?«
    LuAnn spürte, wie ihr Herz heftig pochte.
    Jackson stand auf. »Ich weiß, daß Sie mich nicht kennen. Aber ich versichere Ihnen, daß ich mein Geschäft sehr, sehr ernst nehme. Ich tue niemals etwas ohne guten Grund. Ich wäre nicht hier, wollte ich Ihre Zeit mit irgendwelchen dummen Scherzen verschwenden. Und meine kostbare Zeit erst recht nicht.« Jacksons Stimme klang sehr überzeugend, und er schaute LuAnn mit einer solchen Eindringlichkeit in die Augen, daß sie es unmöglich ignorieren konnte.
    »Warum gerade ich, wo’s auf dieser Scheißwelt so viele Menschen gibt? Warum klopfen Sie da ausgerechnet an meine Tür?« Ihre Stimme klang beinahe flehend.
    »Die Frage ist berechtigt. Doch ich bin nicht bereit, sie zu beantworten, und sie ist auch nicht besonders wichtig.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß ich gewinne?«
    Er blickte auf den Fernseher. »Falls Sie es nicht für einen unglaublichen Zufall halten, was Sie vorhin gesehen haben, sollten Sie meine Worte nicht anzweifeln. Sie haben doch Augen im Kopf.«
    »Im Moment traue ich nicht mal meinen Ohren. Und was ist, wenn ich mitmache und nicht gewinne?«
    »Was hätten Sie dann schon verloren?«
    »Die zwei Dollar Einsatz. Für Sie mag das nicht viel Geld sein, aber soviel kostet mich der Bus für eine Woche.«
    Jackson lächelte, nahm vier Dollarnoten aus der Tasche und reichte sie LuAnn. »Damit wäre das Risiko wohl ausgeschaltet, und Sie haben noch hundert Prozent Gewinn gemacht.«
    LuAnn rieb die Geldscheine zwischen den Fingern. »Und was springt für Sie bei der Sache raus? Ich bin ein bißchen zu alt, um noch an gute Feen zu glauben und daß Wünsche in Erfüllung gehen, nur weil man eine Sternschnuppe sieht.« LuAnns Augen waren jetzt klar und scharf.
    »Wieder eine gute Frage. Doch sie wird nur aktuell, wenn Sie mitmachen. Aber Sie haben natürlich recht. Ich tue das nicht aus reiner Herzensgüte.« Er lächelte. »Es ist eine geschäftliche Transaktion. Und bei allen guten geschäftlichen Transaktionen profitieren beide Seiten davon. Ich bin allerdings sicher, daß Sie freudig überrascht sein werden, wenn Sie die Bedingungen erfahren.«
    LuAnn steckte das Geld in die Handtasche. »Wenn Sie die Antwort auf der Stelle haben wollen, sage ich laut und deutlich nein.«
    »Mir ist klar, daß mein Vorschlag etwas ungewöhnlich ist. Deshalb lasse ich Ihnen Zeit, darüber nachzudenken.« Er schrieb eine gebührenfreie Telefonnummer auf einen Zettel und hielt ihn LuAnn hin. »Aber viel Zeit ist es nicht. Die Monatsziehung der Lotterie findet in vier Tagen statt. Ich muß Ihre Antwort bis übermorgen um zehn Uhr früh haben. Sie können mich jederzeit unter dieser Nummer erreichen.«
    LuAnn betrachtete den Zettel in seiner Hand. »Und wenn ich in zwei Tagen immer noch nein sage, was sehr wahrscheinlich ist?«
    Jackson zuckte mit den Schultern. »Dann wird jemand anders die Lotterie gewinnen, LuAnn. Jemand anders wird dann um mindestens fünfzig Millionen reicher sein und deshalb bestimmt kein schlechtes Gewissen haben, das versichere ich Ihnen.« Er lächelte freundlich. »Sie können mir glauben, daß sehr, sehr viele Leute gern an Ihrer Stelle wären. Mit Freuden.« Er drückte ihr den Zettel in die Hand und legte ihre Finger darum. »Denken Sie daran: Übermorgen, eine Minute nach zehn, ist das Angebot für Sie gestorben. Für immer.« Jackson erwähnte nicht, daß auch LuAnn, falls sie ablehnte, nicht mehr lange leben würde. Seine Stimme hatte zuletzt beinahe schroff geklungen, doch er lächelte rasch wieder, als er LuAnn die Tür aufhielt und Lisa

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