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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Ich habe häufig viele Gäste. Deshalb muß das Haus repräsentativ sein. Zugleich aber möchte ich meine Ruhe. Etwas Altes, Elegantes, aber renoviert. Ich mag alte Bilder, alte Möbel, alte Gebäude, aber keine alten sanitären Anlagen. Sie verstehen?«
    »Vollkommen.«
    »Gut. Ich nehme an, daß es hier mehrere Objekte gibt, die meinen Vorstellungen entsprechen.«
    »Selbstverständlich gibt es solche Objekte«, versicherte Pemberton ihm eifrig.
    »Nun, mir schwebt da ein bestimmtes Anwesen vor. Wissen Sie, mein Vater hat mir davon erzählt. Er war ebenfalls an der Börse tätig. In den zwanziger Jahren. Hat sich eine goldene Nase verdient und hatte das Glück, vor dem Börsenkrach auszusteigen. Damals kam er oft hierher und wohnte bei einem guten Freund, ebenfalls ein Börsenmakler. Mein Vater – Gott habe ihn selig – liebte dieses Anwesen. Deshalb hielt ich es für eine gute Idee, daß sein Sohn es erwirbt und dort wohnt.«
    »Was für eine wundervolle Idee. Das erleichtert mir die Arbeit ungemein. Kennen Sie den Namen des Besitzers?« Pembertons Lächeln wurde breiter.
    »Die Villa heißt Wicken’s Hunt.«
    Pembertons Lächeln schwand.
    »Oh.« Er leckte sich die Lippen und schnalzte mit der Zunge gegen die Zähne. »Wicken’s Hunt«, wiederholte er und schaute bedrückt zu Boden.
    »Was ist? Gibt es das Haus nicht mehr?«
    »Doch, doch. Es ist ein wunderschöner Besitz und hervorragend renoviert.« Pemberton seufzte tief. »Doch unglücklicherweise ist es nicht mehr auf dem Markt.«
    »Sind Sie sicher?« Conklins Stimme klang skeptisch.
    »Ganz sicher. Ich war der Makler, der das Anwesen verkauft hat.«
    »Verflixt. Wie lange ist das her?«
    »Zwei Jahre. Allerdings wohnen die Besitzer erst ein paar Monate dort. Es mußten erhebliche Renovierungsarbeiten vorgenommen werden.«
    Conklin schaute ihn mit hochgezogenen Brauen verschmitzt an. »Meinen Sie, die Leute würden verkaufen?«
    Pembertons Gedanken überschlugen die Möglichkeiten. So einen Besitz in der relativ kurzen Zeitspanne von zwei Jahren zweimal zu verkaufen? Das wäre für ihn eine wunderbare Geldvermehrung.
    »Möglich ist alles. Ich bin mit den Besitzern persönlich ziemlich gut bekannt – nun ja, zumindest mit einem. Ich habe heute morgen mit ihm gefrühstückt.«
    »Also ein Ehepaar. Ältere Herrschaften, nehme ich an. Wicken’s Hunt ist nicht gerade ein Haus für aufstrebende junge Leute, wenn ich daran denke, was mein Vater mir über dieses Anwesen erzählt hat.«
    »Eigentlich ist es kein Ehepaar. Der Mann ist älter, aber der Besitz gehört nicht ihm, sondern ihr.«
    Conklin beugte sich vor. »Ihr?«
    Pemberton schaute sich rasch um, stand auf, schloß die Tür zum Konferenzzimmer und setzte sich wieder.
    »Sie verstehen, daß diese Information absolut vertraulich ist?«
    »Selbstverständlich. Ich habe die vielen Jahre an der Wall Street nicht überlebt, ohne Geheimnisse wahren zu können.«
    »Im Grundstücksbuch ist zwar eine Firma als Besitzer eingetragen, aber in Wahrheit gehört Wicken’s Hunt einer jungen Frau. Catherine Savage. Offenbar unglaublich reich. Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, woher dieser Reichtum stammt, und es steht mir auch nicht zu, danach zu fragen. Miss Savage hat jahrelang im Ausland gelebt und hat ein kleines Mädchen, ungefähr zehn Jahre alt. Charlie Thomas – der ältere Mann – und ich unterhalten uns oft sehr nett. Miss Savage und Charlie waren sehr großzügig mit Spenden für örtliche Wohltätigkeitsorganisationen. Miss Savage selbst zeigt sich nur selten in der Öffentlichkeit, aber das kann man ja verstehen.«
    »Selbstverständlich. Wenn ich hierher ziehe, sehen Sie mich vielleicht wochenlang nicht.«
    »Sie scheinen sehr gute Menschen zu sein. Und sie sind offenbar glücklich dort. Sehr glücklich.«
    Conklin lehnte sich zurück. Jetzt war es an ihm zu seufzen. »Tja, dann nehme ich an, daß diese Leute in nächster Zeit nicht umziehen wollen. Wirklich zu schade.« Er blickte Pemberton scharf an. »Und was für ein Pech für Sie. Ich wollte nämlich zusätzlich zur Maklerprovision noch einen … sagen wir, Finderlohn zahlen.«
    Pemberton wurde sichtlich unruhig. »Ach, wirklich?«
    »Ja. Es gibt doch keine ethischen Gründe, die Sie daran hindern würden, diesen Finderlohn anzunehmen, oder?«
    »Mir fällt keiner ein«, sagte Pemberton hastig. »Und wie hoch wäre dieser Finderlohn?«
    »Zwanzig Prozent vom Kaufpreis.« Harry Conklin trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und

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