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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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benützt? Jackson könnte das zurückverfolgen.«
    »Hältst du mich für einen Anfänger im Fliehen und Untertauchen? Alles bar bezahlt.«
    »Irgendein Zeichen, daß man euch gefolgt ist?«
    »Ich habe mehrmals die Route gewechselt – Autobahnen, Bundesstraßen, Landstraßen – und hab’ öfters an Raststätten und dergleichen haltgemacht. Ich habe jedes Auto überprüft, das auch nur halbwegs verdächtig aussah. Wir werden nicht verfolgt. Wie sieht’s bei dir aus? Hast du mit Riggs Kontakt aufgenommen?«
    Bei dieser Frage errötete LuAnn. »Ja, so könnte man sagen.« Sie machte eine Pause und räusperte sich. »Ich habe mich auch mit Donovan getroffen.«
    »Mit wem?«
    »Der Mann, der im Cottage wohnt. Er heißt Donovan und ist Journalist.«
    »Ach du Scheiße.«
    »Er weiß über die zwölf Lotteriegewinner Bescheid.«
    »Woher?«
    »Das ist schrecklich kompliziert, Charlie. Aber er hat es vor allem deshalb rausgefunden, weil keiner der zwölf Gewinner pleite gegangen ist, sondern im Gegenteil durch clevere Anlageberatung noch viel reicher wurde. Ich nehme an, das ist bei Lotteriegewinnern ziemlich selten.«
    »Verdammt, so langsam glaube ich, daß Jackson doch nicht unfehlbar ist.«
    »Ein tröstlicher Gedanke, nicht wahr? Ich muß los. Gib mir deine Nummer.« Charlie tat wie geheißen.
    »Ich habe auch das Handy dabei, LuAnn. Du hast doch die Nummer, nicht wahr?«
    »Ich kenne sie auswendig.«
    »Es gefällt mir gar nicht, daß du allein bist. Ganz und gar nicht.«
    »Ich komme schon klar. Ich muß nur über alles ein bißchen nachdenken. Wenn Jackson wieder auftaucht, will ich vorbereitet sein.«
    »Bei Jackson kann man nie auf irgend etwas vorbereitet sein. Der Kerl ist kein menschliches Wesen.«
    LuAnn hängte ein und ging zurück zum Wagen. So unauffällig wie möglich ließ sie den Blick über den Parkplatz schweifen, um festzustellen, ob jemand in der Nähe war, der auch nur annähernd verdächtig aussah. Aber genau da lag das Problem: Jackson sah nie verdächtig aus.

    Charlie legte den Hörer auf, schaut nach Lisa und ging dann zum Fenster des ebenerdigen Motelzimmers. Das Gebäude besaß die Form eines Hufeisens, so daß Charlie nicht nur den Parkplatz, sondern auch die Motelzimmer auf der gegenüberliegenden Seite beobachten konnte. Er hatte sich angewöhnt, den Parkplatz alle halbe Stunde zu überprüfen, um festzustellen, wer nach ihnen vorgefahren war. Er hatte ziemlich isolierte Plätze ausgesucht, an denen es einfacher war, einen etwaigen Verfolger zu entdecken.
    Doch wenngleich Charlie alles sehr aufmerksam beobachtete, konnte er den Feldstecher nicht sehen, der vom dunklen Motelzimmer direkt gegenüber auf ihn gerichtet war. Das Auto dieses Beobachters stand nicht auf dem Parkplatz; denn der Mann war kein zahlender Gast des Motels. Er war ins Zimmer eingebrochen, während Charlie und Lisa beim Essen waren. Der Mann setzte den Feldstecher ab und schrieb ein paar Worte in ein Notizbuch, ehe er seinen Wachposten wieder aufnahm.

KAPITEL 42

    Der BMW bog in die Auffahrt ein und hielt. LuAnn starrte auf das Gebäude. Sie war nicht nach Hause gefahren. Nachdem sie eine Zeitlang ziellos umhergefahren war, hatte sie beschlossen, hierherzukommen. Der Jeep war da, also mußte Riggs zu Hause sein. LuAnn stieg aus und ging die breite Treppe des viktorianischen Hauses hinauf.
    Riggs hörte sie kommen. Er hatte gerade das Telefongespräch beendet. Das Blatt vor ihm war mit Notizen bedeckt – mehr Informationen, als er je hatte bekommen wollen. Der Magen krampfte sich ihm zusammen, als er darüber nachdachte.
    Er öffnete die Tür, als LuAnn klopfte. Sie trat ein, ohne ihn anzuschauen.
    »Wie ist es gelaufen?« fragte er.
    LuAnn ging im Zimmer auf und ab, ehe sie sich aufs Sofa setzte. Sie zuckte mit den Schultern und schaute ihn an. »Nicht besonders.« Ihre Stimme klang lustlos. Riggs rieb sich die Augen und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber.
    »Erzähl mir alles.«
    »Warum? Warum, zum Teufel, sollte ich dich in den ganzen Schlamassel hineinziehen?«
    Riggs überlegte kurz, was er sagen sollte. Noch konnte er sich aus allem zurückziehen. Offensichtlich wollte LuAnn ihm diese Chance bieten. Er könnte einfach sagen: »Du hast recht«, LuAnn zur Tür bringen und sie aus seinem Leben verschwinden lassen. Er betrachtete sie, wie sie müde und allein dasaß, und sagte ruhig, aber mit Nachdruck:
    »Ich will dir helfen.«
    »Das ist lieb von dir. Aber ich wüßte wirklich nicht, wo ich anfangen

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