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Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Campion
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nach Frankreich versprach.
    »Deus juva me«, flüsterte ich und bekreuzigte mich. »Ich
hoffe nur, dass etwas dazwischenkommt und seine Einbestellung widerrufen wird.«
    »Warum? Gewiss wird er dich vergessen haben.«
    »Nein, hat er nicht, und das liegt nicht zuletzt an mir und meinem Beharren darauf, eine Schuld bei ihm zu begleichen, in der ich lieber nicht stehen würde.«
    »Eine Schuld zu begleichen, ist durchaus ehrenwert«, sagte Geoffrey, »dennoch überrascht es mich, dass du die Gefahr eingegangen bist, Wyndsor etwas zu schulden.«
    »Er löste eine Streitigkeit mit einem Nachbarn, die mir lange Zeit Kopfzerbrechen bereitet hatte. Monate später schrieb er mir aus Irland und bat um meine Hilfe bei der Veräußerung eines Grundstücks bei Winchester, das ihm gehörte. Offenbar brauchte er Geld. Da ich ihm einen Gefallen schuldete, entsprach ich der Bitte. Seitdem wurden seine Briefe immer aufdringlicher. Ich habe sie ignoriert. Aber wenn er herkommt … ich traue ihm nicht. Ich habe Angst vor den Gerüchten, die er in die Welt setzen könnte.«
    Geoffrey schüttelte den Kopf. »Die Klatschmäuler sind derzeit mit gewichtigerem Tratsch beschäftigt. Sie behaupten, Seine Hoheit hätte dir Juwelen der verstorbenen Königin geschenkt.«
    Instinktiv fuhr ich mit der Hand zu den von Perlen eingefassten Rubinen an meinem Ärmel. »Dieser Schmuck gehörte niemals Ihrer Hoheit.«
    »Die Klatschmäuler meinen, du hättest an Weihnachten wohlbekannte Stücke getragen.«
    Ich fühlte mich versucht zu lügen. Nie hatte ich mich danach erkundigt, woher die Juwelen stammten, die Edward mir schenkte. In letzter Zeit hatte er mir weniger Perlen und mehr Edelsteine gegeben, die er mich zu tragen drängte. Gewöhnlich vermied ich es, seiner Bitte zu entsprechen. Ich fürchtete, die Höhergestellten würden es mir heimzahlen,
wenn ich sie überstrahlte, und das erklärte ich Edward auch. An Weihnachten hatte er jedoch darauf beharrt und gemäkelt, ich würde mit dieser Bescheidenheit meine ganze Aufmachung zunichte machen.
    »Damals bestand Seine Hoheit darauf, dass ich einige der Juwelen der verstorbenen Königin trage«, räumte ich ein. »Aber ich wusste, dass ich sie nicht behalten durfte. Was wird denn noch über mich erzählt?«
    »Dass du kontrollierst, wer zum König vorgelassen wird, und dass sein Hofstand inzwischen voll von deinen Freunden ist.«
    »Geoffrey! Das ist nicht wahr.« Der erste Punkt in gewissem Maße vielleicht schon, aber der zweite ganz gewiss nicht. Dieser Zirkel meiner vermeintlichen Freunde umfasste genau jene Männer, vor denen ich Edward gewarnt hatte. »Sie bringen mich mit ihnen in Verbindung, nur weil wir geschäftliche Beziehungen unterhalten.«
    Geoffrey hob eine Hand. »Ich weiß das, und die meisten anderen wissen das auch. Aber es bereitet ihnen eben mehr Vergnügen, über solchen Unsinn zu räsonieren, als tiefer zu graben und womöglich erkennen zu müssen, dass Seine Hoheit nicht mehr der Mann ist, der er einst war, und sein Thronfolger auch nicht. Prince Edwards Sohn Richard dürfte der nächste König werden, aber er ist noch so jung – zu jung – und ähnelt vielen für ihren Geschmack zu sehr der verstorbenen Königinmutter Isabella.«
    Mir war um Joan bange. Ich hatte diese Einschätzung über ihren jüngsten Sohn ebenfalls schon gehört. »Das arme Kind, jetzt schon abgestempelt zu werden für eine Ähnlichkeit, die es gar nicht zu beeinflussen vermag.«
    Den ganzen Frühling schwebte der bevorstehende Aufbruch Edwards nach Frankreich drohend über dem Hofstaat, denn im Grunde sollten all seine männlichen Mitglieder
– Bediente, Knappen und Knechte – mit dem König und dem Prinzen eingeschifft werden. Zwei gesundheitlich stark angeschlagene Männer, die einen gerissenen Fuchs in seinem eigenen Revier angriffen – ich hatte große Angst um unsere beiden Edwards. Ich selbst wollte mich gemeinsam mit meinen Töchtern und meiner Großmutter auf eines meiner Landgüter zurückziehen, sofern ich Dame Agnes zu der Reise überreden konnte. Bei meinen letzten Besuchen hatte sie einen gebrechlichen und verwirrten Eindruck gemacht, aber ich fragte mich, inwiefern ihre Abkapselung dies verschlimmert haben mochte. Sie verließ inzwischen nur noch selten das Haus, und wenn, dann nur, um über den Platz zur Kirche zu gehen. Ich hoffte auch, John würde eine Weile zu uns kommen. Baron Percy hatte über die Bitte, mir meinen Sohn für ein paar Monate zu schicken, noch nicht

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