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Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Campion
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vorgestellt.«
    »Es dürfte tatsächlich eher dem Lebensstil wohlhabender Kaufleute in diesen bedeutenden Städten entsprechen. Meine Mutter war jedoch stets der Auffassung, dass Gott uns Schönheit und Bequemlichkeit nicht missgönnt, solange wir ihm dafür unseren Dank erweisen und alle in unseren Diensten daran teilhaben lassen.«
    »Dann will ich lernen, mich nicht daran zu stoßen«, sagte ich.
    »Das musst du erst lernen?«
    »Es wirkt so sündhaft.« Ich unterdrückte ein Lächeln.
    »Und dennoch leben Bischöfe und Päpste in weit größerer Pracht.«
    Ich lachte. »Oh, Janyn. Mit solch hohen Würdenträgern der Kirche kenne ich mich doch nicht aus. Ich meinte es nur im Scherz.« Ich entfernte mich von ihm, als ich Schritte auf der Treppe hörte.
    Janyn griff nach mir und zog mich zurück. Sein Lächeln war amüsiert, aber in seinem Blick lag noch etwas anderes. Plötzlich ängstigte er mich.
    »Warum weichst du denn von mir, wenn du jemanden vom Gesinde auf der Treppe hörst?«, fragte er mit leiser, einschmeichelnder Stimme. »Wir sind verlobt. In unserem eigenen Schlafzimmer können wir tun, was wir wollen.« Er schlang seine Arme um meine Schultern und zog mich so dicht, dass meine Brust an seine gedrückt wurde.
    »Aber, Janyn …«
    Mit einem Kuss brachte er mich zum Schweigen. Es war mehr als ein flüchtiger Kuss. Seine Zunge erforschte meine Lippen. Erst versuchte ich noch, ihn abzuwehren, dann jedoch dachte ich, wie töricht von mir. Dies war, was ich wollte, und es gab niemanden, nicht einmal den Allmächtigen selbst, der mich dafür verurteilen würde, es meinem mir Versprochenen zu schenken. Also ließ ich mich in seine Arme sinken, und als ich meine Lippen öffnete, presste er mich so fest an sich, dass ich seine Erregung fühlen konnte.
    Kühn berührte ich ihn an dieser Stelle. Er stöhnte und entließ mich dann aus seiner Umarmung.
    »Meine süße Alice. Ich glaube, wir werden dieses Bett mit größter Freude benutzen.« Sein Blick war sonderbar. Dunkler und sanfter, als ich ihn jemals erlebt hatte. »Doch lass uns diese Leidenschaften bis zu unserer Hochzeitsnacht aufsparen. «
    »Warum? Du sagtest doch selbst, dass wir tun könnten, was wir wollen.«
    »Weil ich es deinem Vater versprach, meine süße Versuchung, deshalb.«
    Ich atmete tief durch. Ich war verwirrt und ein wenig verärgert. Aus Gründen, die ich damals nicht begriff – welche Vierzehnjährige versteht schon etwas von enttäuschtem Verlangen? –, wollte ich ihn bestrafen.
    »Warum ist meine Mutter so gegen unsere Verlobung? Was gibt es da zwischen euch?«
    »Deine Mutter?« Janyn zog verwundert die Stirne kraus. Unter meinem unverwandten Blick erhob er sich dann jedoch und trat ein wenig zur Seite. Sein Gesicht hatte einen missmutigen Ausdruck angenommen. »Wir wollen nicht über deine Mutter reden.«
    »Keiner will über meine Mutter reden, und dennoch steht sie im Mittelpunkt von allem, was mich betrifft. Selbst Lady Isabella hat dies erkannt. Der Haltung meiner Mutter zu unserer Verlobung wegen wurde ich aus meinem eigenen Zuhause geworfen. Glaubst du vielleicht, das wäre mir gleichgültig gewesen?«
    »Dafür schulden dir deine Eltern eine Erklärung.«
    »Und wenn sie mir die nicht geben? Für mich trübt das alles andere, Janyn. Ich möchte so gerne glücklich sein, aber ich fürchte, dass unserem Glück eine versteckte Gefahr droht.«
    Er nahm seine Kappe ab und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, eine Geste des Unbehagens, die ich so bei ihm noch nicht erlebt hatte. Womöglich war meine aufgesetzte Unfreundlichkeit ja ein Weg, ihn zu einer Antwort zu reizen.
    »Ich hatte vor, darüber erst nach unserer Heirat zu sprechen. « Er setzte sich wieder aufs Bett, die Hände kraftlos
auf den Schenkeln, den Kopf gesenkt. »Ich war eigensinnig, hatte Angst, du könntest dich für deine Mutter und gegen mich entscheiden.«
    Da wäre ich aber eine große Närrin gewesen, dachte ich, blieb jedoch stumm. Ich wollte hören, was er zu sagen hatte.
    »Deine Mutter ist eine unglückliche Frau, Alice, und sie gibt immer den anderen die Schuld an ihrem Unglück, nie sich selbst. Dein Vater sollte sie aus ihren düsteren Stimmungen reißen. Darin bestanden ihre Erwartungen. Und als es ihm nicht gelang, begann sie ihm dies zu verübeln. Sie quälte ihn, indem sie ihm vorwarf, dass ein anderer Ehemann gewiss imstande gewesen wäre, sie zu retten.«
    »Ja, bisweilen hat sie in solcher Weise mit meinem Vater geredet. Und da er ein solch

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