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Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Vertraute des Königs: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Campion
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diese Verbindung darf jedoch nicht in der Öffentlichkeit gesprochen werden.« Seine Stimme war plötzlich leise, und er sah mich durchdringend an, bis ich seinen Blick erwiderte. Jetzt wirkte er bitterernst.
    »Natürlich werde ich dir in dieser Hinsicht Gehorsam erweisen, Janyn«, sagte ich. »Aber darf ich fragen, warum es ein Geheimnis bleiben muss?«
    »Du weißt um die Vergangenheit der Königinwitwe?«
    Ich nickte.
    »Noch immer gibt es solche, die sie als Verräterin betrachten und der Meinung sind, sie habe den Thron allein für sich, nicht für ihren Sohn gewollt.«
    »Aber das liegt doch schon sehr lange zurück. Und ihr Sohn, König Edward, wird von seinem Volk so geliebt.«
    »Es ist lange her, und er wird geliebt. Und doch gibt es jene mit gutem Gedächtnis, die ihre Verbitterung und ihre Feindseligkeit zu verbergen wissen. Die lecken ihre Wunden, während sie nur darauf warten, zuschlagen zu können.«
    Von solchen Dingen wollte ich nichts wissen. Ich wollte mein neues Zuhause erkunden. Und Janyn küssen. Aber ganz offensichtlich wünschte er dies jetzt zu besprechen. Ich war enttäuscht, dass er mich aus diesem Grund ins Schlafgemach gelockt hatte.
    »Ich verstehe, mein Lieb«, erklärte ich und bemühte mich, die Enttäuschung nicht durchklingen zu lassen. »Aber wie kamen meine Eltern nach Castle Rising?«
    »Auf Einladung Ihrer Königlichen Hoheit. Sie wünschte, die Eltern meiner Verlobten kennenzulernen.«
    Hatte er meinen Überschwang dämpfen wollen, dann war es ihm damit gelungen. Geoffreys Bemerkung, Isabella könne der Meinung sein, auf irgendeine Weise in Janyns Schuld
zu stehen, kam mir in den Sinn. »Was sollten sie meine Eltern bekümmern? Was sollte sie von ihnen wollen?«
    »Freust du dich denn gar nicht über die Aufmerksamkeit, die dir von der Mutter des Königs zuteil wird?«
    »Natürlich freut mich das«, erwiderte ich rasch. »Es übersteigt meine kühnsten Träume.«
    »Es ist eine Ehre. Sie ist eine noble und gütige Frau. Aber ich sehe dich in Sorge, Alice. Was ist?«
    »Diese Einladung, sollte sie Mutter besänftigen? Ihr zeigen, dass auch sie an meinem Glück teilhaben wird?«
    »Ich hatte Ihrer Gnaden gegenüber davon gesprochen, warum sich unsere Vermählung meiner Meinung nach verzögerte, und es entspräche durchaus ihrer Art der Hilfeleistung, Dame Margery durch eine solche Gunstbezeugung zu beeindrucken.«
    »Das war sehr freundlich von Ihrer Königlichen Hoheit.«
    »Sie ist eine freundliche und liebevolle Frau. Eine wundervolle Lady.«
    »Deine Freundschaft muss ihr viel bedeuten.«
    Janyn nickte. »Selbst die Mächtigen benötigen vertrauensvolle Gefährten.«
    Er wählte seine Worte mit größtem Bedacht, wenn er von Isabella von Frankreich sprach, und schwieg länger als sonst, bevor er auf eine Frage antwortete.
    Ich hatte mit einem einfacheren Leben gerechnet, als er es mir jetzt ausmalte. Dies alles wirkte übermächtig. Zugleich war es jedoch spannend, mit einem Mann verheiratet zu sein, der mit der Königsfamilie verkehrte, und sich vorzustellen, wie es sein würde, deren Mitglieder einzuladen und mit ihnen zu speisen.
    »Du scheinst noch immer besorgt«, sagte er.
    »Ich hoffe nur, der Verschwiegenheit meiner Eltern lässt sich trauen.«
    »Das ist alles?« Er wirkte erleichtert. »Dann kann ich dich beruhigen. Sei unbesorgt, mein Lieb. Ihre Gnaden dürfte ihnen unmissverständlich bedeutet haben, dass sie absolute Diskretion bewahren müssen, wenn sie weiter in ihrer Gunst stehen wollen. Da brauchst du keine Angst zu haben.«
    »Aber mit dieser Notwendigkeit zu absoluter Verschwiegenheit verbindest du doch zweifellos eine gewisse Gefahr für uns alle, oder?« Ich hatte nicht vor, das Dummchen zu spielen.
    Er nickte. »Ich meinte, du brauchst keine Angst zu haben, was die Verschwiegenheit deiner Eltern betrifft. Doch, ja, diese Geheimhaltung dient unser aller Schutz.«
    »Ich bin froh, dass du mich nicht von der Wahrheit zu verschonen suchst.«
    Janyn kreuzte die Hände über seinem Herzen. »Niemals, mein Lieb.« Dann deutete er auf die Vorhänge, die anderen Möbelstücke im Raum und auf das gewaltige Bett, auf dem er saß. »Gefällt es dir?«
    »Ich bin entzückt von allem, was ich gesehen habe, Janyn. Glas in den Fenstern unseres Schlafgemachs? Das hätte ich nie zu erwarten gewagt. Und die seidenen Vorhänge, das ungeheuer große Bett. Nie hätte ich geglaubt, je in solcher Annehmlichkeit zu leben. So habe ich mir Paläste in Paris oder Venedig

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