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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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wünschte, auch wenn es nicht das Richtige war.
    Die nächsten Tage rief er nach Dahlia, um sie zu sich ins Bett zu holen. Sie marschierte stolz im Haus herum und zeigte ihre Narben, aber sie sprach nie direkt mit mir. Ich war mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht war, da im Haus jeder zu wissen schien, dass ich für den Master eine Persona non grata war und man mich dementsprechend behandelte. Die Tage waren langweilig und ich fühlte mich einsam. Und es war auch kein Trost zu wissen, dass mein Leben Jahrhunderte so weitergehen würde.
    Bei Einbruch der Dunkelheit verließ Cyrus das Haus in Begleitung seiner Bodyguards, manchmal begleitete ihn auch Dahlia. Ich wusste nicht, wohin sie gingen oder was sie vorhatten. Ich redete mir ein, dass es mir auch egal sei, abgesehen davon, dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, als das Haus ebenfalls verlassen zu können. Es wäre eine perfekte Gelegenheit gewesen, Nathan zu treffen, aber er war nicht wiedergekommen. Ich verdrängte meine Sorge um ihn. Nathan war nicht derjenige, den ich beschützen musste.
    Was mich mehr beunruhigte, war, dass sich Cyrus plötzlich sehr für Ziggy zu interessieren schien. Er hielt Wort und tat dem Jungen nie etwas an. Aber nachdem er ein paarmal in seinen Räumen zu Besuch gewesen war, hatte ich den Eindruck, dass Ziggy begann, meinen Schöpfer ernsthaft zu schätzen.
    „Es ist nicht so, dass wir uns verabreden oder so, Doc“, sagte er zu mir, als ich Ziggy eines Abends in der Küche darauf ansprach. Er durchforstete den Kühlschrank mit den Lebensmitteln für die Menschen. Mit einem Filzstift schrieb er seinen Namen auf die Nahrungsmittel, die er gern mochte. Ich hielt mich zurück, ihm zu erzählen, dass die meisten Menschen, die hier im Haus waren, nicht lange genug am Leben waren, um viel zu essen. Dass seine Bemühungen also vergebens waren.
    Ich lehnte mich an eine Kühltruhe. „Ich weiß, aber Dahlia wird dich umbringen. Musst du denn so deutlich zeigen, dass es dir Spaß macht, Cyrus zu sehen?“
    Ziggy zuckte mit den Schultern. „Eigentlich wäre er ein ganz netter Typ, wenn er nicht gerade ein böser Vampir wäre. Aber was noch wichtiger ist: Wenn ich das überleben will, was er geplant hat, dann brauche ich Freunde in wichtigen Positionen.“
    Redete er über Silvester oder wusste er mehr als ich? „Nun, zier’ dich nicht so, was hat er geplant?“, fragte ich Ziggy.
    „Die Party“, antwortete Clarence, der aus dem Kühlraum kam.
    Ich wusste nicht, dass er sich dort aufgehalten hatte, und erschrak, als er plötzlich in der Küche stand. „Das weiß ich bereits. Aber ich bin seit einigen Wochen nicht mehr auf dem Laufenden. Erzählen Sie schon.“
    Der Butler würdigte mich keines Blickes, als er einen großen Block Eis auf die Arbeitsfläche fallen ließ. Zwar hatte Clarence aufgehört, mich ständig aus den Augenwinkeln zu beobachten, aber wir gingen nach wie vor sehr zurückhaltend miteinander um. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass ich ein Vampir war. Aber Clarence überbrachte Nathan weiterhin Nachrichten, wenn er es einrichten konnte, und dann ließ er sein Butler-Gehabe sein und nannte mich auch nicht ständig Ma’am.
    „Was zur Hölle tust du da, Junge?“, fuhr er Ziggy an.
    Ziggy grinste blöd und warf ihm über die Schulter eine Dose Limonade zu.
    Der alte Mann fing sie mit gichtigen Händen und riss sie auf. „Diese Scheiße hier wird dir die Zähne in deinem dummen Kopf faulen lassen.“
    „So lange werde ich gar nicht leben“, antwortete Ziggy, während er ein großes Z auf eine weitere Getränkedose schrieb.
    Mir drehte sich mein Magen um. Ich hatte nie die ganzen Geschichten im Studium geglaubt, in denen todkranke Patienten spürten, dass sie nicht mehr lange zu leben hatten, und es alle anderen wissen ließen. Aber ich wollte nicht, dass Ziggy auch so sprach.
    „Rede nicht so“, fuhr ich ihn an und versuchte herauszufinden, ob uns Cyrus über die Blutsbande zuhörte. Aber ich spürte nur einen leichten Alkoholdunst, bevor sich die Blutsbande zwischen uns wieder auflösten. Die Tatsache, dass Cyrus unsere Verbindung einfach ignorieren konnte, löste in mir körperliche Übelkeit und Einsamkeit aus. Aber wenn er sich ausschloss, dann hatte ich zumindest die Möglichkeit, die Zeit zu nutzen und über das anstehende Fest zu sprechen, ohne dass er meine Gedanken lesen konnte. „Da Cyrus erst in ein paar Stunden zurückkommen wird, erzählt mir mal, was auf dieser Party passieren

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