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Die vier Söhne des Doktor March

Die vier Söhne des Doktor March

Titel: Die vier Söhne des Doktor March Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Aubert
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Übelkeit.
    Und du Jeanie, laß mich in Ruhe, ich bin nicht in der Stimmung zu scherzen.
    Jeanies Tagebuch
    Gestern abend habe ich wieder zuviel getrunken, das wird allmählich zur Gewohnheit. Jaja, ich weiß, ich habe sie eigentlich schon lange, diese Angewohnheit.
    Es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Ich werde das ganz ordentlich machen und danach eine Entscheidung fällen.
    Bilanz:
    Bis Weihnachten sind es noch fünf Tage. (Übrigens sind sie gerade dabei, mit Clarissa, die sie am Klavier begleitet, zu proben.)
    Die Familie besteht aus sechs Mitgliedern:
    • der Vater, Doktor; • die Mutter, herzkrank, ein wenig altersschwach, hat einen Sohn verloren; • Mark, Praktikant in einer Rechtsanwaltskanzlei; • Clark, studierter Fußballer; • Stark, Diplom-Informatiker; • Jack, Musikkonservatorium.
    Der Mörder tritt als einer der Söhne des Doktor March auf.
    Profil des Mörders:
    • er tötet nur Frauen; • er scheint sich durch die Tat sexuell zu stimulieren; • er mag weiße Rüben; • er mag Pommes frites; • es kommt vor, daß er ins Bett pinkelt; • er ist manchmal unpäßlich: Durst, Schwindel, Zittern; • er verabscheut Whisky; • er ist liebenswert und freundlich; • er kann Latein (oder hat ein Zitatenwörterbuch); • er hat eine Schrift, die sich von der aller anderen Familienmitglieder unterscheidet; • er hat »mystische« Anwandlungen; • er hat eine unkenntliche Stimme; • er errät alles, was ich denke; • er liebt es zu spielen; • er hat es nötig, daß man sich mit ihm beschäftigt; • er wollte seine Mutter töten; • er schläft mit der Geliebten seines Vaters; • er tötet jedesmal auf eine andere Weise; • er hat Alpträume; • er hat gesunden Appetit; • er trinkt keinen Alkohol, oder wenigstens fast nie (keiner von ihnen trinkt häufig); • er ist sehr stolz auf seine Familie; • er haßt mich, fürchtet mich, verachtet mich; • er bewegt sich völlig geräuschlos fort; • er weiß alles über meine Vergangenheit; • er liebt es zu lügen; • er hat als Kind versucht, seine Cousine Sharon zu töten (was ihm zehn Jahre später gelungen ist); • er läßt durchblicken, daß er auch einen seiner Brüder getötet hat; • er tötet in immer kürzeren Abständen; • er versucht immer, sich zu rechtfertigen (im Gegensatz dazu war er am Anfang stolz darauf, zum Vergnügen zu töten).
    Soviel zum Profil, ich werde meine Notizen noch mal lesen, um zu sehen, ob ich auch nichts vergessen habe.
    Andere Beobachtungen:
    •  der Mörder versteckt seine Aufzeichnungen, sein Tagebuch, im Saum des Pelzmantels seiner Mutter, der in einem Schrank in ihrem Zimmer hängt; • der Mörder führt eine Art Hexenbuch, in das er die Gesichter seiner Opfer zeichnet, sie besudelt und verstümmelt; • das einzige sexuelle Abenteuer, von dem er sprach, war das mit der Geliebten seines Vaters; • die Mutter des Mörders scheint zu wissen, wer er ist, oder es zu vermuten; (weiß sie auch, daß er zweifellos ihren anderen Sohn getötet hat?)
    • der Buchhändler hat mir gesagt, daß er treue Kundschaft für Hexenkram habe; • der Mörder hat mehrere Male nachts versucht, mich dazu zu bringen, meine Tür zu öffnen; • er hat mir unbemerkt Medikamente gegeben; • er hat Schweinereien an meiner Tür gemacht; • ich habe ihn noch nie gesehen (das kann man bezweifeln!); • in der kurzen Zeit, die ich nun hier bin, hat er umgebracht (oder gibt zumindest damit an): das Mädchen in Demburry, Karen, Sharon, die Mutter von Karen. Das wären vier Opfer. Er hat vor, die Geliebte des Doktors zu töten. Er kann nicht vor allzu langer Zeit angefangen haben, wenn er bei diesem Tempo unbemerkt geblieben ist. Also hat ihn dieser Wahnsinn erst in letzter Zeit gepackt. Seit ich hier bin?
    Und wenn ich selbst es wäre? Ich mag Pommes frites und weiße Rüben, ich verabscheue Whisky. Aber ich habe nicht mit der Geliebten des Doktors geschlafen. Ich spinne.
    Fahren wir mit dieser Checkliste fort (das klingt gut, es klingt nach Flugplatz):
    • im Schuppen liegt eine karierte Hose, die dem Doktor gehört. Der Mörder von Karen trug ebenfalls eine karierte Hose; • der Mörder fährt gut Ski; • ich habe ihn kein einziges Mal wegen seiner Morde niedergeschlagen »erlebt«, außer bei Sharon.
    Ich drehe allmählich durch, ich höre auf. Weshalb gelingt es mir nicht, dieses Problem wirklich in Angriff zu nehmen?
    Hat er mich verhext? Ich habe Lust, sein Buch zu

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