Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)
ausgeschlagen«, sagte sie ihm und lächelte.
»Na ja, nachdem wir jetzt ihre Farbe bereits kennen, sollten wir sie möglichst vorteilhaft präsentieren.« Mike legte den Kasten in einen Schmuckbeutel und überreichte diesen Diane.
»Ich glaube, ich brauche Schutz, wenn ich diese Steine jetzt in mein Büro hinuntertragen soll.«
»Das übernehme ich gerne«, sagte Mike und bot ihr seinen Arm an.
Eingefasst von Korey und Mike verließ Diane gerade den Lagerraum, als ihnen Alicia, eine von Koreys Assistentinnen, entgegenkam.
»Dr. Fallon? Andie hat mir gerade das von gestern Nacht erzählt. Das muss ja schrecklich gewesen sein. Mein Gott, zwei Nächte hintereinander! Sie müssen sich verfolgt vorkommen.«
»Es geht schon. Vielen Dank, Alicia.«
»Sie wurden schon wieder überfallen?«, fragten Mike und Korey wie aus einem Mund.
Diane erzählte ihnen kurz die Ereignisse vom gestrigen Abend. Beide schauten sie mit großen Augen an.
»Ich habe nur ein paar winzige Verletzungen auf den Fußsohlen davongetragen, als ich barfuß aus dem Haus floh, aber sonst geht es mir hervorragend.«
»Aber sie haben diesen Burschen gekriegt?«
»Ja«, sagte Diane. »Sie haben ihn.«
»Passen Sie gut auf sich auf, Dr. F.«, rief ihr Korey nach, als sie und Mike das Konservierungslabor verließen.
»Könnten Sie mit dieser neuen Methode auch den geschliffenen Stein, von dem ich Ihnen erzählt habe, mit diesen hier vergleichen, um herauszufinden, ob sie aus derselben Mine stammen?«, fragte sie Mike.
»Schon, aber dieser andere Stein ist ja schon geschliffen. Die Besitzerin würde uns wohl kaum erlauben, ein Loch in ihren Diamanten zu bohren und wenn es noch so mikroskopisch klein wäre. Aber Sie könnten sie zumindest fragen.«
»Nein, kann ich nicht. Die Besitzerin wurde ermordet.«
Mike blieb wie angewurzelt stehen. »Und ihr Diamant?«
»Verschwunden.«
»Verdammt, Chefin. Meinen Sie wirklich, dass Sie weiterhin in Ihrer Wohnung bleiben können?«
»Tue ich ja gar nicht. Ich wohne im Moment bei Frank.«
»Er hat eine Pistole, nicht wahr?«
Diane runzelte die Stirn. »Sie scheinen den Kerl ja gefasst zu haben.«
»Hat er wirklich alle diese Menschen getötet?«
»Genau das wollen wir in unserem Kriminallabor herausfinden.«
»Wenn Sie irgendetwas brauchen …«
»Danke, Mike. Ich möchte mich gern in einer hübschen, kühlen, dunklen Höhle entspannen.«
»Das ist ein Wort. Wie wäre es nächstes Wochenende?«
»Klingt gut. Ich werde Neva informieren.«
Mike begleitete Diane bis zu ihrem Büro. Dort setzte sie sich an den Schreibtisch, suchte aus ihren Unterlagen die Visitenkarte von Raymond Wallers Anwalt heraus und rief ihn an.
»Mr. Keating, wir haben in der Baseballsammlung Gegenstände gefunden, die wahrscheinlich nicht dazugehören und deswegen auch nicht unter die entsprechende Testamentsverfügung von Mr. Waller fallen. Sie waren vielleicht der Grund, warum er ermordet wurde, deswegen muss ich Chief Garnett davon in Kenntnis setzen. Könnten Sie heute Nachmittag hier im Museum vorbeikommen?«
»Das Ganze wird zu weiteren Komplikationen mit diesen schrecklichen Zwillingen führen, nicht wahr?«
»Ich fürchte ja.«
»Der Herr sei mir gnädig.« Er machte eine kleine Pause, und man hörte, wie er Papiere auf dem Schreibtisch herumschob. »Ich kann um halb vier da sein.«
Russell Keating und Chief Douglas Garnett saßen vor Dianes Schreibtisch und schauten mit großen Augen auf die vor ihnen liegenden Diamanten.
»Wie viel sind sie wert, sagten Sie?«, fragte Keating.
»Unser Geologe meint, mehr als zweihunderttausend Dollar, nachdem sie geschliffen wurden.«
»Danach hat dieser Mörder gesucht«, sagte Garnett. »Ganz bestimmt. Wir müssen sie als Beweisstücke beschlagnahmen.«
»Jetzt machen Sie mal einen Punkt, Beweisstücke wofür? Für Ihre Idee, dass der Mörder nach ihnen gesucht hat? Gestern dachten Sie noch, dass der Mörder die Sammlung haben wollte, und die haben Sie auch nicht als Beweismittel beschlagnahmt. Sie haben mich sogar selbst dazu aufgefordert, sie erst einmal dem Museum anzuvertrauen.«
»Wir wissen nicht, wem diese Diamanten gehören«, sagte Garnett.
»Natürlich wissen wir das. Sie sind Teil des Nachlasses von Raymond Waller. Sie waren in seinem Besitz.«
»Wie konnte er sich denn mit seinem Gehalt als Laborgehilfe im Leichenschauhaus solch wertvolle Diamanten leisten?«
»Das spielt keine Rolle«, sagte Keating. »Er könnte sie auch im Hinterhof gefunden
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