Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
haben. Dieses Haus und Grundstück gehörte ihm und damit nach den Gesetzen unseres Bundesstaates auch alle Mineralien, die er dort fand. Dies sind keine geschliffenen Steine. Dies sind Rohdiamanten.«
    »Wir sind hier in Georgia. Bei uns liegen nicht einfach solche Riesendiamanten herum«, entgegnete Garnett.
    Diane räusperte sich, und beide Streithähne wandten sich ihr zu.
    »Laut Mike haben im 19. Jahrhundert Goldwäscher in Georgia gelegentlich auch einmal kleine Diamanten gefunden. Es gab danach sogar einen Diamantenrausch, aber niemand fand die eigentliche Lagerstätte.«
    »Also könnte er sie doch hinter seinem Haus gefunden haben«, sagte der Anwalt.
    »Niemals hat hier bei uns jemand solch große Exemplare gefunden. Ich glaube, Mike sagte mir, dass der größte Diamant so ungefähr zwei Karat hatte. Dass drei bedeutend größere gleichzeitig in seinem Vorgarten herumgelegen haben sollen, ist wohl ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Aber nicht unmöglich«, warf Keating ein.
    »Mr. Keating. Warum lassen Sie sie nicht für den Moment in unserem Tresor? Sie verfügen über gute Argumente, und wenn alles so bleibt, werden Sie damit vor Gericht wohl durchkommen. Andererseits wurde Mr. Waller grausam ermordet, und Chief Garnett möchte herausfinden, wer das war. Und diese Steine könnten sehr gut auch jemand anderem gehört haben. Mr. Waller hat sie vielleicht für einen Freund aufbewahrt.«
    »Wie sollte jemand anderer Anspruch auf sie erheben?«, fragte Keating. »Sie sehen doch völlig gleich aus. Wie könnte ein solch hypothetischer Freund sie vor Gericht beschreiben?«
    »Durch ihren inneren Aufbau. Der ist wie ein Fingerabdruck. Jeder Diamant ist absolut einzigartig.«
    »Also gut. Ich möchte sie auch gewiss nicht in meinem Büro aufbewahren.«
    »Mir ist das auch recht«, sagte Garnett. »Und ich möchte bestimmt seinen Erben nichts vorenthalten, was ihnen rechtmäßig gehört.« Er schüttelte den Kopf. »Das Ganze wird immer komplizierter.«
    »Worüber beklagen Sie sich eigentlich?«, sagte Keating. »Sie müssen sich schließlich nicht mit diesen schrecklichen Zwillingen herumschlagen.«

38
    W ährend sich Russell Keating auf den Rückweg in sein Büro machte, schien Chief Garnett noch bleiben zu wollen. Zwar war er nicht das erste Mal in Dianes Museumsbüro, aber bisher hatte er sich nie für dessen Ausstattung interessiert, wie sich Diane erinnerte. Es waren rein geschäftsmäßige Treffen gewesen. Jetzt betrachtete er aufmerksam das Foto, auf dem zu sehen war, wie sie sich in eine Höhle abseilte.
    »Ist das Ihre Freizeitbeschäftigung?«
    »Ja. Es ist sehr erholsam.«
    »Wenn Sie das sagen. Für mich sieht es überhaupt nicht erholsam aus.« Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den Escher-Drucken an der anderen Wand zu: einem Schloss mit endlos hinauf- und hinabführenden Treppen, einem auf irreale Weise sich selbst speisenden Wasserfall und einer mosaikartigen Symmetriezeichnung von Engeln und Teufeln. »Ich frage mich, was unser Profiler dazu sagen würde«, lachte er.
    »Wie kommt er voran?«
    »Eigentlich finde ich nicht, dass er uns allzu sehr nützt. Jedes Mal, wenn wir etwas Neues erfahren, muss er sein Profil wieder völlig umbauen. Es war die Idee unseres Polizeichefs«, fügte er dann noch hinzu.
    »Er wird es erneut umbauen müssen, nach dem, was wir gerade erfahren haben. Jetzt haben wir ja zwei Opfer mit Diamanten, die sie sich eigentlich nicht leisten konnten.«
    »Also, Sie halten auch nichts von dieser Anwaltsgeschichte, dass sie in Wallers Vorgarten gelegen haben könnten?«, sagte Garnett mit einem müden Lächeln.
    »Natürlich nicht.«
    »Wo haben sie die wohl her?« Er setzte sich ihr gegenüber und schlug die Beine übereinander.
    »Es gibt vier Möglichkeiten: Er kann sie gekauft, gestohlen, gefunden oder von jemand anderem erhalten haben«, sagte Diane.
    »Es erscheint unwahrscheinlich, dass er sie gekauft hat. Er könnte sie gestohlen haben, aber er hatte nie zuvor einen Diebstahl begangen.«
    »So viel Geld kann eine große Versuchung sein.«
    »Das ist schon richtig. Vielleicht waren Raymond Waller, Chris Edwards und Steven Mayberry Komplizen«, fuhr Diane fort. »Sie beschafften sich die Diamanten, zerstritten sich wegen der Beute und brachten einander um. Dann wäre Steven Mayberry der letzte Überlebende.«
    »Zum ersten Mal machen wir jetzt echte Fortschritte.« Garnett setzte wieder beide Füße auf den Boden, lehnte sich vor und legte seine Unterarme auf die

Weitere Kostenlose Bücher