Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition)

Titel: Die vierte Schlinge: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
Vom Netzwerk:
Ihnen, dem Labor oder dem Museum zu tun haben, nicht über Funk, sondern nur telefonisch weitergegeben werden dürfen, damit niemand, der den Polizeifunk abhört, davon Wind bekommt«, sagte Neva.
    Diane schaute sie einen Moment erstaunt an, dann dämmerte es ihr langsam. Garnett wollte das Kriminallabor und dessen Verbindung mit dem Museum aus der Diskussion heraushalten. Er wusste, dass sie notfalls das Labor wieder aus dem Museum ausquartieren und nach einem Weg suchen würde, das Steuerproblem auf andere Weise zu lösen.
    »Ich verstehe. Hoffentlich geht das Ganze nicht mal nach hinten los«, sagte sie. Sie schickte Neva in die Dokumentierabteilung und Jin zur Polizei von Rosewood, während sie selbst in ihrem Laborbüro noch einmal alle Untersuchungsberichte durchging. Sie wollte unbedingt etwas finden, was ihr weiterhelfen würde.
    Diane hatte gerade die Hälfte der Akten über den Cobber’s-Wood-Fall durchgearbeitet, als Neva mit den Kopien ihrer Zeichnungen zurückkam.
    »Sie haben recht. Die Farbkopien sind wirklich gut. Ich kann sie nicht von den Originalen unterscheiden.« Nachdem sie Diane zwei Kopiensätze überreicht hatte, blieb Neva noch einige Zeit unschlüssig vor dem Schreibtisch stehen.
    »Ist noch etwas?«
    »Hatten Sie keine Angst gestern Nacht?«
    Diane bedeutete Neva, sie solle sich setzen, woraufhin diese einen Stuhl an Dianes Tisch heranrückte.
    »Doch. Entsetzliche Angst.«
    »In unserem Polizeikommissariat heißt es immer, dass Sie sich vor überhaupt nichts fürchten.«
    Diane konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Was?«
    Zuerst Mike und jetzt Neva.
    Was für einen Eindruck machte sie eigentlich auf die Leute?
    »Das, was Ihnen damals in Südamerika passiert sei, behaupten sie, habe Sie jede Angst verlieren lassen. Einige sagen, Sie seien regelrecht kaltschnäuzig und völlig emotionslos.«
    »Wer sagt denn so etwas?«
    »Ich habe das im Büro des Bürgermeisters gehört.«
    »Des Bürgermeisters?«
    Diane erinnerte sich nun wieder an ihre Begegnung mit dem Bürgermeister, als dieser versuchte, ihr politisch zu drohen. Sie musste noch einmal lachen.
    »Ich habe in der Tat keine Angst vor dem Bürgermeister, aber ein Verrückter, der mich in der Dunkelheit mit einem Schläger attackiert, lässt mein Herz rasen.«
    »Aber Sie konnten damit umgehen.«
    »Ja.«
    »Wie?«
    »Übung wahrscheinlich.« Diane zuckte die Schulter. »Furcht ist nur ein Gefühl. Damit kann man umgehen.«
    »In meiner Polizeiausbildung habe ich ziemlich gut abgeschnitten. Im Umgang mit Verdächtigen bin ich auch nicht schlecht. Ich kann nur nicht mit Autoritätspersonen umgehen. Garnett jagt mir panische Angst ein.«
    »Ich weiß.«
    »Ich weiß, dass Sie das wissen, und ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mir ihm gegenüber den Rücken stärken.«
    »Aber Sie können das auch in die eigenen Hände nehmen, wenn Sie ihm gegenüber ehrlich und geradeheraus auftreten.«
    »Wie soll das denn gehen?«
    »Tun Sie einfach so, als hätten Sie keine Angst mehr vor ihm. Was kann er Ihnen denn überhaupt antun?«
    »Er kann mich zum Beispiel feuern.«
    »So. Das ist also das Schlimmste?«
    »Ja. Sicher.«
    »Sie könnten doch noch heute einen anderen Job finden. Vielleicht sogar einen besseren.«
    Neva schüttelte leicht ungläubig den Kopf. »So einfach ist das nicht – so tun, als habe man keine Angst.«
    »Doch, das ist es. Sie haben es nur noch nie probiert. Es ist härter, darüber nachzudenken, als es zu tun. Als Erstes müssen Sie Ihr Selbstvertrauen stärken.«
    Neva lächelte. »Einige Polizisten in unserer Abteilung sagen, Sie seien arrogant.«
    »Vielleicht haben sie recht, aber vielleicht tue ich auch nur so.«
    »Ich verstehe nicht, wie Sie das alles schaffen.«
    »Was schaffen?«
    »Ich meine, Sie haben doch zwei wirklich anspruchsvolle Jobs – zwei Karrieren gleichzeitig.«
    »Das ginge auch nicht, wenn es das Amerikanische Museum für Naturgeschichte wäre und ein Kriminallabor der Polizei von New York City. Aber RiverTrail ist nur ein kleines Museum. Es ist zwar ein riesiges Gebäude, aber die Sammlungen sind nicht so bedeutend. Und die Verbrechensrate der Stadt Rosewood ist ja auch nicht besonders hoch. Tatsächlich stoße ich aber gerade an meine Grenzen.«
    »Trotzdem …«
    Neva wurde von einem Klopfen an Dianes Bürotür unterbrochen.
    Chief Garnett betrat den Raum in Begleitung eines Mannes, der wie ein Collegeprofessor aussah. Er trug ein braunes Tweed-Sakko und dazu passende Hosen, seine Haare waren

Weitere Kostenlose Bücher