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Die vierte Todsuende

Die vierte Todsuende

Titel: Die vierte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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›Auszuschließende für die Köchin‹, und machte sich daran, das Essen für die ganze Familie zu richten. An einem Samstagabend gab es wie üblich heiße Würstchen, weiße Bohnen mit einer Zwiebel und Pökelfleisch, dazu rohes und gekochtes Sauerkraut.
    Gegen 21 Uhr ging es bei Delaneys zu wie auf dem Rummelplatz. Die ›jungen Herren‹ waren eingetroffen und brachten ein neues Würfelspiel mit, das auf den Namen ›Liebe auf den ersten Blick‹ hörte, und bei dem man vom ersten Feld — Rendezvous von Personen, die einander nicht kannten — bis zum letzten — glücklich verheiratet - vorrückte. Zugleich waren auch Jason und Boone eingetroffen, und die saßen nun bei geschlossener Tür mit Delaney in dessen Arbeitszimmer.
    Delaney sagte entschuldigend: »Es ist nun mal die Zeit für Jubel, Trubel und Heiterkeit, und das geschieht derzeit bei uns nebenan. Bevor ihr berichtet, will ich selbst erzählen, was ich unterdessen angestellt habe. «
    Es kam das Motiv hinter dem Besuch von Mrs. Ellerbee bei Delaney zur Sprache, ferner der Nachtrag zum Testament und die sonderbare Beziehung zwischen Samuelson und Diane Ellerbee.
    »Mit dem bin ich für morgen Vormittag verabredet, und ich habe mir vorgenommen, kräftig auf den Busch zu klopfen.«
    »Möchten Sie, dass ich mitkomme, Sir?« fragte Boone.
    »Vielen Dank, Sergeant, aber ich glaube, ein trautes Tête-à-tête dürfte ergiebiger sein. Er weiß außerdem, dass ich offiziell keine Befugnisse habe und sozusagen als Freund der Familie erscheine. Mag sein, das macht ihn gesprächiger. Sie dürfen nicht vergessen, dass nichts, was ich bis jetzt vorweisen kann, einen Staatsanwalt hinter dem Ofen vorlocken könnte, trotzdem scheint mir alles dies zu bestätigen, dass wir auf dem richtige Wege sind. Und jetzt möchte ich hören, was ihr zu sagen habt, ihr seht ja beide aus wie Kater, die den Kanarienvogel verschluckt haben.«
    Boone begann: »Als erstes waren wir in Ellerbees Garage, aber das ist weiter nichts als eben eine Tiefgarage, repariert wird da nichts. Die haben nicht mal einen Schraubenzieher, geschweige denn einen Treibhammer. Also fuhren wir raus nach Brewster, vorbei am Haus der Ellerbee, und da war munteres Treiben. Soweit wir sehen konnten, lauter Frauen. Vielleicht ist das der Hausfrauenverein gewesen oder so was. Ich rief dann von einer Zelle bei ihrem polnischen Gärtner an und stellte mich als neuer Automechaniker vor, der auf Kundenfang ist. Der Pole lehnte glatt ab. Ellerbees ließen ihre Wagen seit Jahren bei der Firma May warten und seien völlig zufrieden. So einfach ging das. Jason, machen Sie weiter.«
    »Der Chef, Ernest May heißt er, ist ein echter Dickwanst. Wir also die Hundemarke raus und gefragt, ob ihm vielleicht ein Treibhammer fehlt?
    Er glotzt wie ein Marsmensch — woher wir das wissen? Jawohl, seit drei Monaten ungefähr fehlt ihm sein geliebter Treibhammer, der einzige, den er besitzt, und er muss einen neuen anschaffen. Wann genau es war, weiß er nicht mehr, aber er meint, so Anfang Oktober könnte es gewesen sein. Sergeant?«
    »Wir fragten, wer Zugang zu seiner Werkstatt hat, und er zeigte uns die Bude. Da kann jeder rein. Und überall liegt Werkzeug herum. Das kann einer von seinen Mechanikern klauen oder ein Kunde, der auf seinen Wagen wartet, oder ein Spaziergänger, der gerade vorbeikommt. Mehr haben wir leider nicht vorzuweisen, Sir, aber immerhin, in Brewster fehlt ein Treibhammer.«
    Delaney zupfte an seiner Unterlippe. »Kennt dieser May unsere Diane Ellerbee persönlich?«
    »Und wie. Sie ist eine gute Kundin, tankt mit allen Wagen bei ihm, nicht nur den Jeep. Vor kurzem hat er ihr am Jeep die Zündkerzen ausgewechselt. Wenn man ihn hört, muss man glauben, dass sie jedes Wochenende mal vorbeikommt und dies oder jenes kauft.«
    »Wissen Sie, wo der Treibhammer in diesem Moment ist, Boone? Einmal dürfen Sie raten.«
    »Am Grunde des Baches, der durch Ellerbees Grundstück fließt.«
    »Bravo. Unter dem Eis. Und versinkt mehr und mehr im Schlamm.«
    Jason meinte: »Ein Durchsuchungsbefehl und ein Froschmann?«
    Delaney schüttelte den Kopf.» Schön wär's. Aber aufgrund unserer dürftigen Beweise unterschreibt kein Richter einen Durchsuchungsbefehl. Wir können zwischen der Ellerbee und dem Hammer keine zwingende Verbindung herstellen. Wir könnten jemand hinschicken, der sich als Umweltschutzbeauftragter oder irgend so was ausgibt und die Wasserqualität prüft. Aber selbst wenn der Hammer gefunden würde, es

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