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Die Vinetaner - Rusana

Die Vinetaner - Rusana

Titel: Die Vinetaner - Rusana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Vordano
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tödlich endet, wenn du bei mir bleibst.“
Chris schüttelte verdattert seinen Kopf. Wirkte sich das Gift bereits auf ihr Gehirn aus?
„Wieso? Ich bin doch nicht gebissen worden.“
Rusana holte tief Luft. Christian spürte, wie sie mit aller Kraft versuchte, sich zu beruhigen. Während er auf ihre Erklärung wartete, suchte er den Boden nach der Spinne ab, doch sie war nirgends zu sehen.
„Sie wird nicht zurückkommen“, meinte Rusana. Ihre Stimme zitterte leicht. „Normalerweise sind diese Spinnen nicht angriffslustig und fliehen eher vor Menschen oder Vinetanern. Es sei denn, sie fühlen sich bedroht oder eingeengt. Garantiert hat Otrunas Anhänger, der vor uns den Übergang durchquert hat, die Spinne in die Kiste gesetzt.“
Christian griff nach ihrer Hand. Die Spinne hatte Rusana zwischen Handgelenk und Daumen gebissen und ihr Gift in sie gepumpt. Die Wunde blutete nicht, doch es zeigte sich bereits eine Schwellung.
„Erklär mir, was jetzt passiert. Wieso ist der Biss für mich gefährlich?“
„Also gut. Ich überstehe diesen Biss wahrscheinlich, aber dein Blut würde es mir bedeutend einfacher machen, die Vergiftung zu bekämpfen.“
„Und wo ist das Problem?“
„Das Gift der Spinne weckt die Blutgier in mir. Sollte ich jetzt dein Blut schmecken, könnte ich mich nicht mehr zurückhalten und würde über dich herfallen. Ich würde jeden Tropfen deines Blutes aus dir heraussaugen und dich töten. Und solltest du meinen Angriff wider Erwarten überleben, stirbst du an meinem Biss, weil ich das Gift an dich übertrage.“
Christians Magen zog sich zusammen.
„Und was passiert, wenn du nichts von meinem Blut trinkst?“
„In den nächsten zwei bis drei Stunden wird es mir immer schlechter gehen, in denen ich mit mir kämpfen muss, nicht über dich herzufallen. Früher oder später werde ich das Bewusstsein verlieren, doch du darfst dich nicht täuschen lassen. Ich werde noch einmal zu mir kommen, wenn ich spüre, dass du in meiner Nähe bist und dann werde ich nicht mehr ich selbst sein. Ich werde über dich herfallen und dich töten.“
„Und wenn du mich in dieser Phase nicht zu fassen bekommst?“
„Breche ich nach einigen Minuten mit hohem Fieber wieder zusammen. Erst nachdem das Fieber gesunken ist, wäre es sicher, etwas von deinem Blut zu trinken.“
„Dann müssen wir eine Stelle finden, wo ich mich für die paar Minuten, in denen du dich überhaupt nicht unter Kontrolle hast, verbarrikadieren kann.“
Christian blickte zur gläsernen Kuppel.
„Wäre ich da drin sicher?“
„Nein. Wenn der Übergang nicht von der anderen Seite aktiviert wird, was für dich da drin ja auch tödlich wäre, kann ich die Tür jederzeit von außen öffnen.“
„Dann muss uns etwas anderes einfallen. Ich lasse dich bestimmt nicht hier zurück. Außerdem befürchte ich, dass es für mich auch nicht sicherer wäre, alleine durch diese Gegend zu laufen.“
Rusana gestand sich ein, dass da was dran war, und marschierte entschlossen los.
„Zwei Stunden von hier gibt es eine sichere Hütte. Sie wurde zum Schutz vor den Budaras erbaut.“
Christian folgte ihr.
„Wäre es nicht besser, wenn ich dich trage? Das Gift breitet sich doch viel zu schnell in deinem Körper aus, wenn du dich bewegst.“
„Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, Chris, aber mich zu tragen wäre recht kräftezehrend für dich und wir wären zu langsam. Du bist nicht so stark wie ein Vinetaner.“
Das war wahr. Aber Rusana rannte fast und Christian bezweifelte sehr stark, dass ihre Taktik erfolgreicher sein würde.
„Hol die Pistole aus dem Rucksack“, wies sie ihn an, ohne sich nach ihm umzusehen.
„Wozu? Ich werde nicht auf dich schießen.“
Jedenfalls konnte er sich das nicht vorstellen.
„Das wirst du müssen, sollte ich die Kontrolle über mich verlieren. Außerdem solltest du die Waffe griffbereit haben, falls wir einem Budara begegnen. Versuch in einem solchen Fall, seine Augen zu treffen.“
Na super! Er hatte noch nie eine Waffe in der Hand gehalten. Er würde gar nichts treffen. Dennoch nahm Christian, ohne stehen zu bleiben, den Rucksack ab, holte die Beretta hervor und steckte sie in seinen Hosenbund, nachdem er herausgefunden hatte, wie die Waffe entsichert wurde.
„Wir haben vergessen, eine Armbrust mitzunehmen.“
„Hätte nichts gebracht. Es war kein einziger Bolzen in der Kiste.“
Sie erreichten den Wald, doch Rusana wurde nicht langsamer, sondern verfiel in einen Laufschritt. Der Weg war breit, erstaunlich

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