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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Hause war. Die erste Nach-
    richt, die auf seinem Bildschirm auftauchte, stammte von
    Murphy. Darin erklärte er, dass er den Morgentermin
    nicht schaffen konnte. Das überraschte Nicholson nicht
    sonderlich, weil er keine Ahnung hatte, wo in Amerika
    Murphy gerade steckte. Aber er hatte kein Problem mit
    Murphys Vorschlag, sich erst um sechzehn Uhr zu treffen.
    Das gab ihm sogar mehr Zeit, Murphys Empfang in
    Browntown besser vorzubereiten. Nicholson schickte eine
    kurze Bestätigung, stieg wieder in seinen Wagen, fuhr zu
    einer anderen Telefonzelle und wählte dieselbe Nummer,
    unter der er vorhin angerufen hatte. Anschließend kehrte
    er nach Hause zurück.
    Einige Stunden später verließ er sein Haus erneut. Er
    fuhr zu dem Treffen, das er arrangiert hatte. Er hatte sei-
    nen Posteingang noch einmal kontrolliert, weil er auf eine
    Antwort von Levy wartete. Der tippte seine Antwort auf Ni-
    cholsons Anfrage gerade in dem Moment in seinen Com-
    puter, als der CIA-Mann von seinem Grundstück fuhr. Le-
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    vy hatte von seinen Kontaktleuten nur erfahren, dass nach
    einer Schießerei im Westteil der Insel zwei Männer tot auf-
    gefunden worden waren. Die kretische Polizei suchte of-
    fenbar nicht nach einer weiteren Partei. Zum jetzigen Zeit-
    punkt hatte Levy keine Ahnung, um wen es sich bei den
    Toten handelte, aber angeblich waren beide Amerikaner.
    Hätte Nicholson Levys Mail rechtzeitig bekommen, hät-
    te er vielleicht gefolgert, dass es sich bei den Toten um
    Stein und Murphy handeln könnte, und wäre besser auf
    seine bevorstehende Begegnung in dem sicheren Haus
    vorbereitet gewesen. Aber Levys Mail traf erst ein, nach-
    dem Nicholson losgefahren war.

    Browntown, Virginia

    Das sichere Haus lag mitten im ländlichen Virginia, am
    nördlichen Ende des Shenandoah-Nationalparks am Rand
    von Browntown. Richter vermutete, dass man das Haus vor
    allem deshalb ausgewählt hatte, weil es von Washington
    und Langley rasch über die Interstate 66 zu erreichen war.
    Von Richters Standort aus vierhundert Metern Entfer-
    nung wirkte es wie ein typisches, kleines Landhaus. Der
    Feldstecher half nicht viel. Es sah genauso aus, nur viel grö-
    ßer.
    »Wir können verdammt lange warten, Paul«, erklärte
    Westwood. »Es ist noch nicht mal zehn.« Die beiden Män-
    ner lagen nebeneinander am Rand eines kleinen Gehölzes
    und beobachteten das Haus durch Feldstecher.
    Sie waren sofort losgefahren, nachdem Westwood die
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    E-Mail an McCready losgeschickt hatte, ohne dessen Ant-
    wort abzuwarten. Richter war sicher, dass die Person, die
    sich hinter dem Decknamen McCready versteckte, nicht zu
    dem sicheren Haus fahren würde, bevor Murphy Zeit und
    Ort für das Rendezvous bestätigt hatte. Dagegen war es wich-
    tig – und darin waren Richter und Westwood sich einig –,
    dass sie bereits vor Ort waren, bevor jemand anders eintraf.
    Sie mussten einschätzen können, mit wie vielen Gegnern sie
    es zu tun hatten, bevor sie ihre Strategie entwarfen.
    Richter hatte den geheimen Server über Murphys Note-
    book angewählt, bevor Westwood seinen Chrysler eine
    halbe Meile hinter dem sicheren Haus abstellte. Er hatte McCreadys Bestätigung heruntergeladen, in der er ankündigte, dass er um sechzehn Uhr dort sein würde. West-
    wood parkte seinen Voyager gut sichtbar in einer kleinen
    Straße. Er erklärte Richter, dass im Wald versteckte Autos
    immer weit verdächtiger wirkten als ein Fahrzeug, das ein-
    fach nur auf der Straße abgestellt war. Dann waren sie zu
    Fuß weitergegangen, bis Westwood das Dach des sicheren
    Hauses hinter einigen Baumwipfeln sah. Erst dann verlie-
    ßen die beiden Männer die Straße und gingen zu dem
    kleinen Gehölz hinauf.
    »Denken Sie an frühe Vögel, Würmer und dergleichen,
    John«, antwortete Richter jetzt. »Außerdem ist es ein schö-
    ner Tag. Wir sind mit Sandwiches, einer Thermoskanne
    voll Kaffee und zwei Feldstechern bewaffnet. Sollte nie-
    mand auftauchen, können wir wenigstens unsere Kennt-
    nisse in Ornithologie aufbessern.«
    »Wunderbar.« Westwood klang weder begeistert noch
    überzeugt.
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    Fast vier Stunden lang passierte gar nichts. Sie sahen ei-
    nen Haufen Vögel, etliche Kaninchen und ein paar Eich-
    hörnchen und wurden von einer interessanten Auswahl an
    Insekten gebissen und gestochen. Einige sahen sie, die
    meisten blieben jedoch unsichtbar.
    Zu Anfang beobachteten sie beide das Haus. Dann
    wechselten sie sich ab, weil es kaum etwas Langweiligeres
    gibt, als durch einen

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