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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Han­delns. Der ers­te ist die Ver­gan­gen­heit, der die Re­fle­xi­on na­he­legt, der nächs­te die Zu­kunft, wel­che den Wil­len sym­bo­li­siert.“
    Bru­der Paul blick­te auf die Bil­der, konn­te sie aber in der kur­z­en Zeit­span­ne nicht be­grei­fen. Si­cher wa­ren die­se bei­den le­dig­lich Aspek­te der Zeit. Aber zeig­ten sie auch sei­ne ei­ge­ne Ver­gan­gen­heit und Zu­kunft? Die Re­fle­xi­on konn­te er ver­ste­hen – er war häu­fig sei­nen ei­ge­nen Ge­dan­ken über­las­sen. Aber wie hing es mit dem Wil­len zu­sam­men? Er glaub­te, ein Flug­zeug zu se­hen, ei­ne Fla­sche Wein, ein Do­ku­ment, einen Baum und ein Kind, aber ir­gend­wie füg­te sich kei­nes der Bil­der für ihn sinn­voll zu­sam­men. Wenn er nur mehr Zeit hät­te …
    „Hier ist The­mis, Göt­tin des Ge­set­zes, wel­che die Eh­re re­prä­sen­tiert.“ Son­der­bar – Bru­der Paul hat­te ge­dacht, The­mis sei ei­ne rö­mi­sche Göt­tin und kei­ne ägyp­ti­sche. Aber viel­leicht spie­gel­te das nur wi­der, daß die­se Bil­der­fol­ge sich aus ver­schie­de­nen Quel­len re­kru­tier­te und nicht ein­deu­tig auf ei­ne ein­zi­ge My­tho­lo­gie zu­rück­ging. Rom hat­te zur Zeit der ägyp­ti­schen Blü­te­zeit be­reits exis­tiert; die Ar­chäo­lo­gen hat­ten Roms Exis­tenz tau­send Jah­re vor der an­geb­li­chen le­gen­dären Grün­dung durch die Wolfs­jun­gen Ro­mu­lus und Re­mus nach­ge­wie­sen.
    „Der Mär­ty­rer – das Op­fer“, fuhr Isis fort. Die­se Kar­te schi­en er als die vom Ge­henk­ten zu er­ken­nen, der an ei­nem Fuß vom Gal­gen bau­melt. War das viel­leicht sei­ne Zu­kunft? Die­se Spe­ku­la­tio­nen wür­den ihn noch ver­rückt ma­chen!
    „Die Si­chel – der Wech­sel“, sag­te sie nun. Er kann­te die­se Kar­te als Tod oder Über­gang. „Phan­ta­sie – Vi­si­on.“ Die­se konn­te er über­haupt nicht un­ter­brin­gen, wenn auch die Bil­der et­was Ver­trau­tes aus­strahl­ten. Ein Feld mit ei­nem Turm auf der einen Sei­te und ei­nem Ab­grund auf der an­de­ren …
    „Der Al­chi­mist, der für den Über­gang steht.“ Trans­fer! Das war der Be­griff, den der Au­ßer­ir­di­sche An­ta­res für die Über­tra­gung von Au­ra von ei­nem Gast­kör­per auf den an­de­ren be­nutzt hat­te …
    „Und der Aspekt der Zau­be­rei, die ei­ni­ge Wis­sen­schaft nen­nen“, fuhr sie auf rät­sel­haf­te Wei­se fort. Was für ei­ne Qual, mit die­sen flüch­ti­gen Bli­cken von halb­ver­trau­ten Of­fen­ba­run­gen über­schüt­tet zu wer­den! Si­cher paß­te al­les zu­sam­men in ein grö­ße­res Mo­sa­ik, wenn er nur …
    „Hier ist Ty­phon, be­kannt als das Schick­sal, wel­ches Ge­walt­tä­tig­keit an­deu­tet.“ Das war der Teu­fel. „Das Haus Got­tes – Of­fen­ba­rung.“ Er kann­te es als vom Blitz ge­trof­fe­nen Turm, aber das war ei­ne iko­no­gra­phi­sche Über­tra­gung. Ei­ne ver­trau­te Kar­te – ja, aber er spür­te ir­gend­wie die War­nung vor Schre­cken. Er war ge­wiß auf der Su­che nach dem Haus Got­tes, aber die­ses gro­be Ge­bäu­de war eher die Hüt­te des Sa­tans als die En­gels­burg. Ei­ni­ge Kar­ten lie­ßen in der Tat die An­deu­tung zu, es han­de­le sich um das Haus des Teu­fels, und das be­deu­te­te Ruin.
    In der Zwi­schen­zeit hat­te sich Isis froh­ge­mut ih­rer rest­li­chen Klei­dungs­stücke ent­le­digt. Of­fen­ba­rung – na­tür­lich wür­de sie das nicht ein­fach wört­lich neh­men, son­dern auch kör­per­lich. Er wünsch­te, der Rund­gang wä­re be­en­det. Er be­hielt zwar die Ru­he, aber sie mach­te es ihm sehr schwer. Was ge­sch­ah mit ei­nem Be­wer­ber, der sich dem of­fen­sicht­li­chen Vor­schlag hin­gab und sei­ne lust­vol­len Hän­de – lust­vol­len Hän­de? Was für ein Eu­phe­mis­mus! – auf die Pries­te­rin leg­te?
    „Der Stern des Ma­gi“, fuhr sie fort, und nun sah sie dem nack­ten Mäd­chen auf dem Bild sehr ähn­lich. „Hoff­nung und Furcht.“
    Ge­nau.
    „Zwie­licht – Täu­schung.“ Ja, ei­ne wei­te­re ver­trau­te Kar­te, die er als Mond kann­te. Täu­schung war si­cher­lich der Haupt­a­spekt hier. In­dem sie den Kör­per ent­hüll­te, täusch­te sie ihn über ih­re In­ten­tio­nen hin­weg. Wie al­le Frau­en

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