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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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plan­mä­ßig ihr Flug. Paul reich­te dem An­ge­stell­ten am Schal­ter ih­re Tickets. Kei­ne sei­ner dum­men Ängs­te war Wirk­lich­keit ge­wor­den.
    Der Mann über­prüf­te die Lis­te. „Tut mir leid – Sie kön­nen nicht flie­gen“, ver­kün­de­te er.
    Paul run­zel­te die. Stirn. „Aber das sind be­stä­tig­te Re­ser­vie­run­gen“, wi­der­sprach er. „Die Tickets sind gül­tig.“
    „Nicht für die­sen Flug.“
    Paul be­gann sich auf­zu­re­gen. „Wir ha­ben die­se Tickets vor drei Wo­chen be­zahlt. Sie wur­den be­stä­tigt! Wir sind mit ih­nen aus Bo­ston hier­her­ge­kom­men, und die­ser Flug wur­de zur glei­chen Zeit re­ser­viert. Wir wer­den mit­flie­gen, oder ich wer­de da­ge­gen vor­ge­hen!“
    „Be­dro­hen Sie mich doch nicht“, er­wi­der­te der Mann. „Ich muß mich nach der Lis­te rich­ten. Sie ste­hen nicht dar­auf. Ich ha­be nicht die Be­fug­nis, einen recht­mä­ßi­gen Pas­sa­gier Ih­ret­we­gen hin­aus­zu­wer­fen.“
    So war es al­so. Der Mann wei­ger­te sich, ih­re Tickets an­zu­er­ken­nen oder sie auch nur an­zu­se­hen. So schütz­te er sich da­vor, ih­re Gül­tig­keit zu ak­zep­tie­ren. Doch er te­le­fo­nier­te mit der Al­le­go­ry Air­li­nes, um dann mit­zu­tei­len, daß sie zwei Plät­ze für den Flug nach New York hät­ten. Doch die­ser Flug ging von ei­nem grö­ße­ren Flug­ha­fen in vier­zig Ki­lo­me­tern Ent­fer­nung ab.
    „Ich fah­re sie dort­hin“, bot Da­vid Whi­te an.
    Paul ak­zep­tier­te das An­ge­bot in dem Be­wußt­sein, daß er den An­schluß in New York er­wi­schen muß­te, weil sei­ne Frau sich sonst Sor­gen ma­chen wür­de. Er woll­te Da­vid, auf den im Col­le­ge ge­nug Ar­beit war­te­te, nicht noch mehr auf­hal­ten, und es är­ger­te ihn auch, daß die Luft­fahrt­ge­sell­schaft so ein­fach trotz die­ser il­le­ga­len Über­be­le­gung da­von­kom­men soll­te. „Ich hat­te ge­dacht, das hät­te Ralph Na­der schon vor Jahr­zehn­ten aus der Welt ge­schafft“, mur­mel­te Paul. Oh ja – es wür­de ei­ne Ab­rech­nung ge­ben!
    „Fah­ren wir denn nicht nach Hau­se?“ frag­te Ca­ro­lyn be­sorgt. „Warum kön­nen wir nicht hier das Flug­zeug neh­men?“
    „Wir neh­men ein an­de­res Flug­zeug“, er­klär­te ihr Paul. „Ei­nes von der Al­le­go­ry Air­li­nes. Und da fah­ren wir nun hin.“
    „Al­li­ga­tor Air­li­nes“, sag­te sie fröh­lich.
    Es war ei­ne an­ge­neh­me Fahrt. Seit Pauls Zei­ten war die Stra­ße bes­ser aus­ge­baut wor­den. Da­vid er­zähl­te von sei­nem kom­men­den Ab­schluß­ex­amen und der Su­che nach ei­nem neu­en Job. „Heu­te ist es schwie­rig, ei­ne gu­te Stel­le zu fin­den“, mein­te Paul und dach­te an sei­ne Er­leb­nis­se, ehe er zum Hei­li­gen Or­den der Vi­si­on ge­sto­ßen war. „Den­ken Sie ja nicht, es sei ei­ne blo­ße Ver­län­ge­rung des Col­le­ge-Jobs.“ Ir­gend­wie war Da­vid wie Paul vor zwan­zig Jah­ren, doch in die­ser Hin­sicht wa­ren sie schon ver­schie­den. Paul hat­te ge­wiß nicht auf der Lis­te der zu­künf­ti­gen An­ge­stell­ten des Col­le­ges ge­stan­den! Doch Da­vid war be­stimmt eben­so in­di­vi­du­ell und re­bel­lisch, was aber nicht so be­kannt war. Be­stimm­te Be­mer­kun­gen von an­de­ren leg­ten den Schluß na­he, daß das Col­le­ge noch ge­nau­so wie vor zwan­zig Jah­ren vor Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten gär­te, und es gab so­gar ei­ni­ge, die auf die Epo­che un­ter dem da­ma­li­gen Col­le­ge­prä­si­den­ten als ein gol­de­nes Zeit­al­ter zu­rück­blick­ten. Paul ver­mu­te­te, Da­vids Zwei­fel, ob er am Col­le­ge blei­ben soll­te, wa­ren wohl­be­grün­det. Doch auch die Au­ßen­welt stell­te kei­ne Ideal­si­tua­ti­on dar.
    Sie ge­lang­ten recht­zei­tig zu dem an­de­ren Flug­ha­fen. Dort gab es über­haupt kei­ne Schwie­rig­kei­ten. Der Schal­ter­be­am­te fer­tig­te neue Tickets für sie aus, was sie nichts kos­te­te. Paul und Ca­ro­lyn ver­ab­schie­de­ten sich von Da­vid – sei­ne Hil­fe hat­te sie da­vor be­wahrt, we­gen ei­nes von Paul nicht vor­her­ge­se­he­nen Pro­blems zu stran­den – und be­stie­gen das Flug­zeug. Es war ei­ne viel schö­ne­re Ma­schi­ne als die Mücke von der an­de­ren

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