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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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...«
    »... und Katz und Maus mit ihnen zu spielen«, setzte Finn den Satz fort. »Verstehe. Und weil sie alle abgesessen sind, könnten wir uns im entscheidenden Moment auf Pferden davonmachen - wenn es denn einen zweiten Ausgang gibt, der breit genug ist.«
    Laycham nickte. »Sucht danach.«
    »Und nach Laura und Milt«, bekräftigte Zoe. »Nidi, kommst du mit?«
    »Klar!« Der Schrazel sprang ihr auf die Schulter. Sie machten sich auf den Weg.
    »Zoe, wirst du Laycham denn zurücklassen, wenn es so weit ist?«, fragte Finn unterwegs.
    »Und ob«, antwortete sie. »Er kann auf sich selbst aufpassen, und ich bin nun einmal alles andere als ein Krieger. Wir werden uns dann irgendwo wiedertreffen, da bin ich ganz sicher.« Sie tippte gegen ihre Maske. »Uns verbindet eine Menge.«

    »Wir hätten das gleich tun sollen, General«, sagte Delios.
    »Du weißt genau, weshalb nicht. Ich habe noch keine Lösung gefunden, wie wir anschließend gegen Fokke vorgehen wollen.«
    »Alle gefangen nehmen und abhauen, was sonst?« Murmelnd fügte er hinzu: »Ich hoffe, die nehmen uns auch mit. Irgendwie hänge ich nämlich an diesem erbärmlichen Leben.«
    Sie standen dicht nebeneinander und zogen langsam alle Energie in sich zusammen. Sie hatten nur diesen einen Versuch, einen zweiten gab es nicht. Und er würde sie womöglich alles kosten. Alberich hatte sie eindeutig gewarnt.
    Leonidas wäre wahrscheinlich abgezogen, wenn Fokke ihm nicht in die Quere gekommen wäre. So blieb ihm keine Wahl - er musste die Verschanzten vor dem Untoten herausholen.
    Und er war sehr zornig. Diese Schmach durch die Adler würde er nicht einfach so hinnehmen.
    Allmählich merkte er, wie sich seine Aura aufbaute und mit der von Delios verband.
    »Wie viele Schläge haben wir eigentlich?«, fragte Delios.
    Leonidas hatte die Augen geschlossen und war ganz in Konzentration versunken. Sein Gehör benötigte eine Weile, bis die Worte zu seinem Verstand gefunden hatten.
    »Fünf«, antwortete er.
    Die Sonne brannte auf ihn herab, doch er würde den Helm jetzt nicht abnehmen, da er schutzlos ausgeliefert wäre. Er spürte, wie der Schweiß in seine unter dem Helm hervorquellende Mähne floss und von den langen Haaren auf seine Hand tropfte. Kein noch so leises Lüftchen regte sich. Selbst der Wind hatte innegehalten, um das Schauspiel abzuwarten.
    »Und wenn es schiefgeht?«
    »Sind wir tot.«
    »Sind wir das nicht sowieso?«
    »Abwarten.«
    Es brodelte in ihm, er spürte, wie sich eine ungeheure Macht aufbaute, je intensiver er sich darauf konzentrierte. Bald. Bald.

    Obwohl es im Felsenlabyrinth angenehm kühl war, fingen die Verschanzten zu schwitzen an. Sie konnten die Magie spüren, sogar riechen wie die Ausdünstungen einer brünstigen Büffelherde, und die Luft lud sich knisternd auf.
    »Kann einer von euch rauf und einen Speer werfen?«, fragte Laycham leise seine Soldaten.
    »Er steht genau einen Schritt außerhalb der maximalen Reichweite«, antwortete der beste Werfer.
    Der Prinz überlegte. Sie sollten vielleicht keinen weiteren Waffenverlust mehr in Kauf nehmen, andererseits nutzten ihnen die Speere hier drin nicht viel. Und für draußen würden sie sie wahrscheinlich nicht mehr brauchen.
    Ein Speer.
    Er könnte der Ablenkung dienen. Den Aufbau des magischen Banns unterbrechen. Verzögern. Was auch immer. Hauptsache, sie gewannen noch ein wenig Zeit - und vielleicht ging denen da draußen bei zu vielen Störungen die Luft aus.
    »Also gut«, befahl er. »Die zwei besten Werfer - mit jeweils einem Speer. Geht hinauf, werft gleichzeitig mit aller Kraft auf beide. Mal sehen, was wir bewirken können.«
    »Was ist mit Pfeilen?«
    »Die werden wir noch brauchen.«
    Sie gehorchten. Laycham begab sich selbst auf Beobachtungsposten; im Augenblick war alles in »Warteposition«, sodass er es wagen konnte, nach oben zu klettern. Dort herrschte drückende Hitze, und der Schweiß rann unter seiner Maske hinab. Er spähte nach hinten und entdeckte die beiden Soldaten, die sich gerade für den Wurf bereit machten.
    In der Nähe kreiste die schwarze Galeone. Es war geisterhaft still, selbst der Wind schwieg. Die Gestalten von Leonidas und seinem Vertrauten leuchteten inzwischen, sie waren völlig in Konzentration versunken. Ihre Männer standen geschlossen hinter ihnen.
    »Was haben die nur vor ...?«, murmelte Laycham. Er hörte es zischen, und dann landeten die beiden Speere vor den Stiefelspitzen der beiden Männer und blieben zitternd stecken.
    Die

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