Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
scheußlich aussehen lassen konnte.
    te kein Zweifel bestehen –, sondern ob sich diese Leute dafür eigneten.
    Immerhin war Herr Tulpe ein Mann, den man nicht zu nahe neben
    einer ungeschützten Flamme stehen sehen wol te.
    »Wann seid ihr soweit?«, fragte ein Sessel. »Wie geht es eurem… Pro-
    tegé heute?«
    »Wir halten Dienstagmorgen für einen geeigneten Zeitpunkt«, antwor-
    tete Herr Nadel. »Bis dahin dürfte er so gut vorbereitet sein, wie es
    möglich ist.«
    »Und es wird keine Todesfäl e geben«, sagte ein Sessel. »Das ist wich-
    tig.«
    »Herr Tulpe wird so sanft sein wie ein Lamm«, versprach Herr Nadel.
    Unsichtbare Augen musterten Herrn Tulpe, der genau diesen Mo-
    ment wählte, um sich eine große Menge Platte in die Nase zu saugen.
    »Äh, ja«, sagte ein Sessel. »Seine Exzellenz darf nicht mehr verletzt
    werden, als unbedingt erforderlich ist. Ein toter Vetinari wäre noch
    gefährlicher als ein lebender.«
    »Und es darf auf keinen Fal Probleme mit der Wache geben.«
    »Ja, über die Wache wissen wir Bescheid«, sagte Herr Nadel. »Herr
    Schräg hat uns darauf hingewiesen.«
    »Kommandeur Mumms Wache ist sehr… effizient.«
    »Kein Problem«, sagte Herr Nadel. »Unter den Wächtern befindet
    sich auch ein Werwolf.«
    Weißes Pulver spritzte in die Luft. Herr Nadel musste seinem Kolle-
    gen auf den Rücken klopfen.
    »Ein …ter Werwolf ? Seid ihr übergeschnappt, …t nochmal?«
    »Äh… warum sagt dein Kollege immer wieder ›…t‹, Herr Nadel?«,
    fragte ein Sessel.
    »Ein Sprachfehler«, erklärte Herr Nadel. »Zu den Wächtern gehört
    auch ein Werwolf? Danke für den Hinweis. Werwölfe sind schlimmer
    als Vampire, wenn sie Witterung aufgenommen haben und jemanden
    verfolgen!«
    »Ihr seid uns als einfal sreiche Männer empfohlen worden.«
    »Als teure einfal sreiche Männer«, betonte Herr Nadel.
    Ein Sessel seufzte. »Es gibt kaum andere. Na schön, na schön. Herr
    Schräg wird darüber mit euch reden.«
    »Ja, aber Werwölfe haben einen unglaublichen Geruchssinn«, beharrte
    Herr Tulpe. »Und mit Geld kann man nichts anfangen, wenn man …t
    tot ist.«
    »Gibt es noch andere Überraschungen?«, fragte Herr Nadel. »Die
    Wächter verstehen ihr Handwerk, und einer von ihnen ist ein Werwolf.
    Zählen auch Trolle zu Mumms Truppe?«
    »Oh, ja. Mehrere. Und Zwerge. Und Zombies.«
    »In einer Wache ? Was für eine Stadt regiert ihr hier?«
    » Wir regieren die Stadt nicht«, sagte ein Sessel. »Aber wir achten darauf, in welche Richtung sie sich entwickelt«, meinte ein anderer.
    »Ah«, sagte Herr Nadel. »Ja. Ich erinnere mich. Ihr seid besorgte Bür-
    ger.« Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer sie sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache, in der »traditionel e Werte« und ähnliche Ausdrücke auf »jemanden lynchen« hi-
    nausliefen. Dagegen hatte er nichts einzuwenden, aber es schadete nie,
    die Motive des Auftraggebers zu verstehen.
    »Ihr könntet auf die Hilfe von jemand anderem zurückgreifen«, sagte
    Herr Nadel. »Immerhin gibt es hier eine Assassinengilde.«
    Ein Sessel zischte leise.
    Ein anderer räusperte sich. »Derzeit haben wir das Problem, dass ei-
    nige ansonsten intelligente Leute den gegenwärtigen Status quo der
    Stadt günstig finden, obgleich er zweifellos zum Ruin von Ankh-
    Morpork führen wird.«
    »Ah«, sagte Herr Nadel. »Es gibt also auch unbesorgte Bürger.«
    »So ist es.«
    »Und das sind ziemlich viele?«
    Die Sessel verzichteten auf eine Antwort.
    »Wir freuen uns darauf, euch wiederzusehen«, tönte es aus der Dun-
    kelheit. »Morgen Abend. Und bestimmt könnt ihr dann Bereitschaft
    melden. Auf Wiedersehen.«
    Der Sesselkreis schwieg, als die Neue Firma den Raum verließ. Nach
    einer Weile kam eine in Schwarz gekleidete Gestalt durch die große Tür
    herein, näherte sich dem Kerzenlicht, nickte und eilte wieder fort.
    »Sie sind bereits ein ganzes Stück vom Gebäude entfernt«, sagte ein
    Sessel.
    »Was für grässliche Leute.«
    »Wir hätten uns an die Assassinengilde wenden sollen.«
    »Ha! Die kann sich wohl kaum über Vetinari beklagen. Außerdem wollen wir ihn nicht tot. Wie dem auch sei… Viel eicht haben wir nachher
    einen Auftrag für die Gilde.«
    »In der Tat. Wenn unsere Freunde die Stadt verlassen haben… Um
    diese Jahreszeit können die Straßen sehr gefährlich sein.«
    »Nein, meine Herren. Wir ändern unseren Plan nicht. Der Mann na-
    mens Charlie bleibt einsatzbereit, bis al es

Weitere Kostenlose Bücher