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Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Titel: Die vollkommene Kämpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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niemals …“
    „Natürlich würdest du das. Guck dir doch an, wen du geheiratet hast“, fauchte er.
    „Lux, halt die Klappe.“ Casey warf sich mit der Schulter gegen einen augenscheinlich festen Teil der Wand, doch das Holz ächzte, und ein Stück, halb so groß wie eine Tür, löste sich. Ein Ausgang. Groß genug, dass wir uns hindurchquetschen konnten. „Kommst du jetzt?“
    Lux zögerte, offenbar hin- und hergerissen, ob er Rache an mir üben oder seinem Bruder folgen sollte. Schließlich zerrte er mich mit sich. „Als ob ich dich zu ihnen zurücklaufen lassen würde. Du kommst mit uns.“
    Hastig stolperte ich ihm hinterher und warf James einen verzweifelten Blick zu, doch dessen Gesicht schien angespannt. Hatte er Ella auf irgendeine Weise verraten, wo wir waren? Oder hatte Lux recht – beobachtete Henry mich und hatte es so herausgefunden?
    Wir traten in die kühle Nachtluft hinaus und rannten alle vier sofort los, als ginge es um unser Leben. Beim Laufen das Gleichgewicht zu halten, während Lux meinen Arm gepackt hielt, war fast unmöglich, doch jedes Mal, wenn ich fiel, zog er mich mit unmenschlicher Kraft wieder hoch und wir liefen weiter.
    Irgendwann, als wir so tief im Wald waren, dass ich mir nicht einmal mehr sicher war, in welcher Richtung die Hütte lag, hielten wir an. Ich war die Einzige, die schwer atmete. Die anderen waren zu unsterblich oder zu tot, um sich um Sauerstoff zu scheren, doch mein Körper musste sich erst noch an die Veränderungen gewöhnen, die die Unsterblichkeit mit sich brachte.
    „Haben wir sie abgehängt?“, fragte Casey, und von seiner kühlen Gelassenheit war kaum noch eine Spur zu sehen. Stattdessen wirkte er wie ein gnadenlos gejagtes Tier, die Augen weit aufgerissen und die Muskeln zuckend, als drängte es ihn, um jeden Preis in Bewegung zu bleiben.
    Lux zögerte. „Ich bin mir nicht …“
    Plötzlich preschte ein unglaublich riesiger Hund zwischen den Bäumen hervor und schnappte knurrend und zähnefletschend nach uns. Von seinen rasiermesserscharfen Zähnen tropfte Speichel, und seine Augen funkelten vor Begierde, seine Beute zu packen. Uns zu packen. Ich kreischte auf, und alle vier stürzten wir wieder los. Der Hund versuchte uns zu verfolgen, doch mit seinen riesenhaften Pfoten blieb er immer wieder im Unterholz hängen. So hatten wir wenigstens eine Chance, noch herauszukommen.
    Diesmal war ich es, die Lux durch die Wälder hinter sich herzog. Ein weiterer Hund tauchte auf, irrsinnigerweise noch größer als der davor, und Casey und James schlugen einen Haken nach links.
    Wo wollten sie hin? „James!“, schrie ich, und obwohl ein massiger Jagdhund von der Größe eines Kleinwagens unseren Weg blockierte, schwenkte Lux scharf herum, um ihnen zu folgen. Der erste der Hunde geriet auf dem Waldboden ins Rutschen und rauschte in einen Baum, den er dabei in tausend Splitter zerlegte, doch das schien ihm nicht das Geringste auszumachen. Stattdessen wechselte er leichtfüßig die Richtung und schnappte nach unseren Waden.
    Ich rannte, so schnell ich konnte, wich Bäumen und hochstehenden Wurzeln aus und blickte gerade so weit voraus, dass ich nicht ins Stolpern geriet. Lux lief voran und folgte James’ und Caseys Weg, während nun vor uns weiteres Knurren und Geifern durch den Wald hallten. Doch wir hatten dringendere Sorgen – wie zum Beispiel den Hund, der ungefähr zwei Zentimeter davon entfernt war, uns die Beine auszureißen.
    „Lux!“, kreischte ich. Statt schneller zu rennen, ließ er mein Handgelenk los und wirbelte herum. Ohne Vorwarnung rammte er dem Hund die Faust in die Schnauze, und das deutliche Knacken ging mir durch Mark und Bein. Der Hund heulte auf, und Lux erwiderte sein Heulen Nase an Nase.
    „Verpiss dich, du haariges Biest, bevor ich dir den Schädel zertrümmere.“
    Zu meinem Erstaunen starrten die beiden einander noch ein paar Herzschläge lang an, bis der Hund schließlich winselte und in die entgegengesetzte Richtung davonlief. Wie, zur Hölle, hatte Lux das fertiggebracht?
    „War es unbedingt nötig, ihm wehzutun?“, kritisierte ich ihn. Lux glänzte vor Schweiß, und seine Augen schienen förmlich zu brennen.
    „Allerdings, sonst wären wir ihr nächster Kauknochen geworden. Alter Trick. Funktioniert jedes Mal. Los jetzt.“
    Das musste er mir nicht zweimal sagen. Gemeinsam liefen wir wieder los – in die Richtung, in die Casey und James verschwunden waren. „Casey?“, rief er . „Casey!“
    Immer weiter hetzten wir

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