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Die Vollstrecker

Die Vollstrecker

Titel: Die Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seelenloses Geschöpf. Eine Mutation aus verschiedenen schrecklichen Lebewesen, einschließlich eines weiblichen Menschen. Er war so unendlich groß durch seine ausgebreiteten Schwingen, so daß sich Purdy klein wie selten vorkam.
    Das galt auch für ihren Partner, der sich dem Untier mutig entgegenstellte, sogar noch scharf lachte und dann fragte: »Sind wir nicht die Vollstrecker?«
    »Ja, das sind wir!«
    »Wunderbar!«
    Da griff die Bestie an!
    Warten, immer nur warten. Das war genau das, was Suko und mir nicht gefiel. Wir kannten das alte Haus inzwischen in allen Einzelheiten. Immer wieder waren wir durch die Zimmer gegangen und hatten auch den Speicher nie ausgespart.
    Entdeckt hatten wir nichts. Zumindest nichts Neues. Keine Schatten, die sich in schwarze Vampire verwandelten, und auch Myxin hatte sich noch nicht wieder zurückgemeldet.
    Ich wäre gern mit ihm zu den Flammenden Steinen gegangen, aber mein Gefühl sagte mir, daß ich hier gebraucht wurde, wenn Purdy Prentiss und La Salle eintrafen.
    Es gab Telefone im Haus, aber kein Apparat hatte geklingelt. Im Gebäude herrschte Totenstille.
    Wir konnten raten, warum es so lange dauerte. Vielleicht waren sie aufgehalten worden. Es konnte auch sein, daß die Bestie kurzen Prozeß mit ihnen gemacht hatte. Dazwischen gab es noch einige Möglichkeiten, an die ich lieber nicht denken wollte.
    Die Luft im Haus wurde nicht besser. Genau das störte uns. Es war eine besondere Luft oder ein besonderer Geruch, der sich ausgebreitet hatte. Weder Suko noch ich glaubten, daß dieser Gestank von draußen in das Haus hineingedrungen war. Er hatte eine andere Quelle, und sie war das Haus selbst oder was sich darin versteckte.
    Einen Keller gab es nicht. Aber genügend dunkle Ecken und Schatten, in denen sich etwas verkriechen konnte. Immer wieder leuchteten wir in die dunklen Orte hinein. Vor dem Strahl der Lampe flüchteten die Schatten wie angsterfüllt.
    Mehrmals schon hatte ich die Haustür geöffnet und nach draußen geschaut, ohne allerdings viel zu sehen. Nur die einsame Landschaft, über der eine wellige Fläche aus grauen Wolken hing. Und es war mittlerweile dunkler geworden. Zwangsläufig hatte sich dabei meine Sicht verschlechtert.
    Als ich wieder einmal die Tür öffnete und nach draußen blickte, stand Suko hinter mir. »Du kannst sie nicht herbeizaubern«, sagte er.
    »Ich weiß.«
    »Wenn ich dich so sehe, frage ich mich, wie lange du noch bleiben willst.«
    »Das liegt nicht an mir.«
    »Denkst du an Myxin?«
    »Auch. Ich hoffe, daß er zurückkehrt, und ich hoffe auch, daß er ein Ergebnis mitbringt.«
    »Eine vernichtete Göttin.«
    »Wäre mir am liebsten.«
    Wieder drehte ich den Kopf nach links und ging sogar einen Schritt aus dem Haus. Ich starrte den Weg zurück, den wir gekommen waren. Aus dieser Richtung mußten sich die beiden nähern. Leider hatte die Dämmerung eingesetzt, und da spielte uns das Licht einen Streich. Es malte Schatten in die Landschaft. Zwar unterschiedlich hell und dunkel, aber zugleich sorgte es auch dafür, daß die Umgebung immer soßiger wurde und eins in das andere hineinglitt.
    »Warum ruft diese Purdy nicht an?«
    »Vielleicht kann sie es nicht.«
    »Das wäre die schlimmste Alternative.«
    »Damit müssen wir rechnen, John.«
    Suko hatte ja recht. Das stimmte, aber ich wollte es nicht wahrhaben, daß diese feinstoffliche Kreatur einen Sieg errang. Sie sollte, verdammt noch mal, in ihrer Zeit bleiben.
    Vom längeren Starren in das Zwielicht verlor mein Blick an Schärfe. Ich hatte den Eindruck, daß sich die Wolken innerhalb des Dämmerlichts bewegten und sich plötzlich schwarze Vampire daraus lösten. Dann sah ich das Licht!
    Zuerst glaubte ich an einen Irrtum. Aber es war da. Die Dunstschleier hatten sich in der letzten halben Stunde zurückgezogen, so daß wir eine relativ klare Sicht bekommen hatten.
    Es war nicht nur ein Licht. Zwei helle Glotzaugen, die nebeneinander lagen.
    »Scheinwerfer«, sagte Suko.
    »Okay, sie kommen.« Mir fiel ein Stein vom Herzen, und ich nickte Suko zu.
    Unsere Hoffnung verglühte zur Asche, als wir sahen, was mit den beiden Lichtern passierte. Urplötzlich drehten sie sich auf der Stelle. Sie kreiselten, als wäre das Fahrzeug durch eine fremde Kraft immer wieder um die eigene Achse gedreht worden. Dabei wurde es zur Seite gedrückt und kam vom eigentlichen Weg ab.
    Bei uns beiden schrillten die Alarmsirenen. Zudem sahen wir noch, daß sich über dem Wagen die Wolken bewegten, wobei wir

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